The National Times - Union fordert Unterbrechung der Haushaltsberatungen im Bundestag

Union fordert Unterbrechung der Haushaltsberatungen im Bundestag


Union fordert Unterbrechung der Haushaltsberatungen im Bundestag
Union fordert Unterbrechung der Haushaltsberatungen im Bundestag / Foto: © AFP/Archiv

Nach dem Urteil des Bundesverfassungsgerichts zur Haushaltspolitik des Bundes hat Unionsfraktionschef Friedrich Merz (CDU) eine Unterbrechung der parlamentarischen Beratungen über den Etat für das Jahr 2024 gefordert. Der Bundeshaushalt dürfe nicht wie aktuell vorgesehen bereits am Donnerstag vom Haushaltsausschuss des Bundestags abschließend beraten werden, sagte Merz am Mittwoch in Berlin. Mit Blick auf den Richterspruch aus Karlsruhe müsse der Bundesregierung nun Zeit gegeben werden, "für das Jahr 2024 einen verfassungskonformen Haushalt vorzulegen".

Textgröße ändern:

Damit widersprach Merz den Äußerungen von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD), der den Zeitplan für die Verabschiedung des Bundeshaushalts durch das Urteil aus Karlsruhe nicht beeinträchtigt sieht. Scholz will an der sogenannten Bereinigungssitzung des Haushaltsausschusses am Donnerstag festhalten und auch am Termin für die endgültige Verabschiedung im Plenum am 1. Dezember.

CSU-Landesgruppenchef Alexander Dobrindt kritisierte Scholz' Ankündigung als "fahrlässig". Der Kanzler könne nun nicht einfach die Haushaltsplanung abschließen, "als gäbe es dieses Urteil nicht". Dobrindt warnte die Bundesregierung davor, "jetzt wieder einen verfassungswidrigen Haushalt vorzulegen".

Das Bundesverfassungsgericht hatte am Morgen seine Entscheidung bekanntgegeben, wonach Kreditermächtigungen im Volumen von 60 Milliarden Euro, die ursprünglich zur Bewältigung von Folgen der Coronapandemie vorgesehen waren, nicht in den Klima- und Transformationsfonds verschoben werden durften. Diese Mittel, die zum Teil schon verplant waren, fehlen nun in dem Fonds, aus dem die Koalition einige ihrer wirtschafts- und klimapolitischen Kernvorhaben finanzieren will.

Merz und Dobrindt warnten die Bundesregierung zudem davor, nun die Schuldenbremse auszusetzen, um zusätzliche Mittel aufnehmen zu können. Dafür würde die Koalition "keine Zustimmung" der Union bekommen, sagte Merz. "Die Bundesregierung muss jetzt tun, was sie lange sorgfältig vermieden hat - sie muss mit dem Geld auskommen, das sie hat."

Das Karlsruher Urteil sei "das Ende aller Schattenhaushalte - jedenfalls aller, die schuldenfinanziert sind", sagte Merz. "Diese Entscheidung entzieht der gesamten Finanz- und Haushaltsplanung der Bundesregierung die Grundlage." Der Oppositionsführer kündigte weiter an, im Licht des Karlsruher Urteils die Rechtmäßigkeit des von der Bundesregierung aufgelegten Wirtschaftsstabilisierungsfonds prüfen zu lassen.

Q.Marshall--TNT

Empfohlen

Erneut zwei UN-Soldaten im Libanon durch Beschuss verletzt - Kritik an Israel

Inmitten der Kämpfe zwischen Israel und der Hisbollah-Miliz sind im Libanon erneut UN-Blauhelmsoldaten verletzt worden. Nach Angaben der UN-Friedenstruppe Unifil wurden am Freitag zwei ihrer Soldaten bei zwei Explosionen nahe eines Wachturms verletzt. Die israelische Armee teilte mit, dass sie nahe eines Unifil-Stützpunkts im Südlibanon auf eine "unmittelbare Bedrohung" reagiert habe. Dabei seien unabsichtlich zwei Unifil-Soldaten verletzt worden. Während am Freitagabend in Israel der höchste jüdische Feiertag Jom Kippur begann, ertönte erneut Sirenenalarm im Norden von Tel Aviv.

Mittelmeeranrainer fordern bei Gipfel Waffenruhe im Gazastreifen und im Libanon

Die Staats- und Regierungschefs von neun Mittelmeer-Anrainerstaaten haben bei ihrem Gipfel auf Zypern ein Ende der Kämpfe im Gazastreifen und im Libanon gefordert. Alle Konfliktparteien seien "zu einem Ende der Kampfhandlungen und einer Wiederaufnahme der Gespräche" aufgerufen, um "eine gerechte und dauerhafte Lösung in unserer Region zu finden", erklärte am Freitag der zyprische Präsident Nikos Christodoulides als Gastgeber des sogenannten Med9-Gipfels.

Bewerber für Linke-Vorsitz setzen auf Kernthemen und Abgrenzung zum BSW

Die beiden Kandidaten für den Linke-Vorsitz, Ines Schwerdtner und Jan van Aken, wollen die Partei mit möglichst klaren und konkreten Positionen aus der Krise führen. Im Wahlkampf sollten "ein bis zwei Kernthemen ins Zentrum" rücken, sagte van Aken am Freitagabend bei einer Parteiveranstaltung, bei der die Bewerber vorab eingesandte sowie live gestellte Fragen beantworteten. Beide Bewerber äußerten scharfe Kritik am BSW, das sich von der Linken abgespalten hatte.

Kandidaten für Linke-Vorsitz wollen Partei "zu alter Stärke" führen

Die beiden Kandidaten für den Linken-Vorsitz, Ines Schwerdtner und Jan van Aken, wollen die Partei mit möglichst klaren und konkreten Positionen aus der Krise führen. Sie glaube, "dass die Partei wieder zu alter Stärke zurückfinden kann", sagte Schwerdtner am Freitagabend bei einer Parteiveranstaltung zur Vorstellung der Kandidaten.

Textgröße ändern: