The National Times - Die Bundesregierung gibt mehr Geld für Ukraine-Waffenhilfe frei

Die Bundesregierung gibt mehr Geld für Ukraine-Waffenhilfe frei


Die Bundesregierung gibt mehr Geld für Ukraine-Waffenhilfe frei
Die Bundesregierung gibt mehr Geld für Ukraine-Waffenhilfe frei / Foto: © AFP/Archiv

Die Bundesregierung will die Mittel für die Waffenhilfen an die Ukraine im kommenden Jahr deutlich erhöhen. In einem aktualisierten Entwurf für den Bundeshaushalt 2024, welcher der Nachrichtenagentur AFP in Berlin am Dienstag vorlag, stockte das Bundesfinanzministerium die Mittel für die Waffenhilfe von den ursprünglich vorgesehenen vier Milliarden auf acht Milliarden Euro auf. Hinzu kommen zwei Milliarden Euro als so genannte Verpflichtungsermächtigungen.

Textgröße ändern:

Die Erhöhung der deutschen Waffenhilfe sei ein "starkes, sehr deutliches Signal" an die Ukraine, "dass wir weiter an ihrer Seite stehen", sagte Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) in Brüssel. Mit Blick auf die Verbündeten fügte er hinzu: "Ich erwarte auch von anderen Partnern noch mehr."

Der Minister räumte ein, dass die Etataufstockung finanziell "nicht leicht zu stemmen" sei. Er hoffe, dass der Bundestag der Haushaltsplanung dennoch seine Zustimmung erteilt. Sein Ministerium habe bei der Haushaltsplanung zu erkennen gegeben, dass die ursprünglich vorgesehenen vier Milliarden Euro Waffenhilfe nicht ausreichten.

Auf die Frage, ob die Aufstockung nicht zu schmerzhaften Einschnitten an anderer Stelle des Haushalts führen würde, sagte Pistorius, es müsse "allen klar sein", dass es bei der Unterstützung der Ukraine gegen die russischen Angreifer um "existenzielle Fragen" gehe. Er fügte hinzu: "Dafür wird es viel Zustimmung geben so wie in der Vergangenheit auch, davon bin ich überzeugt, in der deutschen Bevölkerung."

Der Vorlage aus dem Bundesfinanzministerium zufolge sind die Mittel für die direkte Unterstützung der Ukraine sowie für die Wiederbeschaffung von Bundeswehr-Material, das an die Ukraine geliefert wurde, gedacht. Nach Angaben der Bundesregierung summiert sich die militärische Hilfe für die Ukraine im laufenden Jahr auf 5,4 Milliarden Euro. Im Jahr 2022 waren es zwei Milliarden Euro.

Die Bundeswehr soll nach Plänen des Finanzministeriums im kommenden Jahr auch Waffen aus eigenen Beständen kostenlos an Israel abgeben können - so wie dies mit der Ukraine bereits praktiziert wird. "Dies ist aufgrund der aktuellen Bedrohungslage geboten und gerechtfertigt", heißt es in einem Haushaltsvermerk im Etatentwurf des Ministeriums.

Die Bundeswehr soll eigenes Material auch dann an Israel abgeben können, "wenn dies zu einer vorübergehenden Beeinträchtigung der Einsatzbereitschaft und Aufgabenerledigung der Bundeswehr führt", heißt es in dem Haushaltsentwurf. Die Abgabe solle "unter Verzicht auf Kostenerstattung" erfolgen. Die selbe Regelung gilt bereits für die Abgabe von Bundeswehr-Material an die Ukraine.

Voraussetzung für die Freigabe der Mittel ist, dass der Haushaltsausschuss des Bundestags bei seiner Bereinigungssitzung am Donnerstag den Vorschlag des Finanzministeriums annimmt und der Bundestag dem Haushalt im Dezember zustimmt.

Unabhängig von den Haushaltsplanungen in Berlin gab der Rüstungskonzern Rheinmetall am Dienstag einen neuen Großauftrag aus der Ukraine bekannt. Für einen Auftragswert im "oberen zweistelligen" Millionen-Euro-Bereich sollen im kommenden Jahr mehr als 30 weitere Leopard-1-Panzer an die Ukraine geliefert werden. Der Auftrag werde von der Bundesregierung finanziert.

Der Leopard 1 ist ein älteres Panzermodell, das von der Bundeswehr bereits im Jahr 2003 ausgemustert worden war. Dänemark, Deutschland und die Niederlande hatten im Februar bekannt gegeben, der Ukraine hundert der Fahrzeuge aus deutscher Produktion zu überlassen. Die ersten 30 der Panzer sind bereits dort eingetroffen.

V.Allen--TNT

Empfohlen

Trump dämonisiert erneut Einwanderer in düsterer und irreführender Rede

Bei einem Wahlkampfauftritt im US-Bundesstaat Colorado hat der republikanische US-Präsidentschaftskandidat Donald Trump am Freitag ein apokalyptisches Bild der USA gezeichnet und erneut Einwanderer dämonisiert. "Amerika ist überall auf der Welt als 'Besetztes Amerika' bekannt. Sie nennen es 'besetzt'. Wir werden von einer kriminellen Macht besetzt", sagte Trump in der Stadt Aurora. "Aber allen hier in Colorado und in unserer ganzen Nation gebe ich dieses Versprechen und diesen Schwur: Der 5. November wird der Tag der Befreiung in Amerika sein."

DGB-Chefin Fahimi dringt auf Verabschiedung von Rentenpaket und Tariftreuegesetz

Die Vorsitzende des Deutschen Gewerkschaftsbunds (DGB), Yasmin Fahimi, fordert von der Ampel-Koalition eine zügige Verabschiedung des Rentenpakets II und des Tariftreuegesetzes. "In 40 Jahren sind die meisten Babyboomer tot", sagte Fahimi der "Rheinischen Post" vom Samstag mit Blick auf die Rentendiskussion. "Das bedeutet, die Rentenkasse und damit die sehr viel Jüngeren müssen künftig für einen deutlich kleineren Anteil älterer Menschen in Rente aufkommen. Also Schluss mit der Panikmache."

Städtetag dringt auf mehr Geld für Integrationskurse im nächsten Jahr

Der Deutsche Städtetag verlangt vom Bund, die geplanten Kürzungen bei Integrationskursen für Geflüchtete zurückzunehmen. Die vorgesehene Schrumpfung des Etats um die Hälfte von diesem auf das kommende Jahr sei "absolut unverständlich", sagte der Präsident des Städtetags, Markus Lewe, den Zeitungen der Funke Mediengruppe vom Samstag. "Spätestens bis zur Bereinigungssitzung des Haushaltsausschusses im November sollten die Kürzungen zurückgenommen werden."

Erneut zwei UN-Soldaten im Libanon durch Beschuss verletzt - Kritik an Israel

Inmitten der Kämpfe zwischen Israel und der Hisbollah-Miliz sind im Libanon erneut UN-Blauhelmsoldaten verletzt worden. Nach Angaben der UN-Friedenstruppe Unifil wurden am Freitag zwei ihrer Soldaten bei zwei Explosionen nahe eines Wachturms verletzt. Die israelische Armee teilte mit, dass sie nahe eines Unifil-Stützpunkts im Südlibanon auf eine "unmittelbare Bedrohung" reagiert habe. Dabei seien unabsichtlich zwei Unifil-Soldaten verletzt worden. Während am Freitagabend in Israel der höchste jüdische Feiertag Jom Kippur begann, ertönte erneut Sirenenalarm im Norden von Tel Aviv.

Textgröße ändern: