The National Times - Cate Blanchett: EU soll "gefährlichen Mythen" über Migranten entgegentreten

Cate Blanchett: EU soll "gefährlichen Mythen" über Migranten entgegentreten


Cate Blanchett: EU soll "gefährlichen Mythen" über Migranten entgegentreten
Cate Blanchett: EU soll "gefährlichen Mythen" über Migranten entgegentreten / Foto: © AFP

Schauspielerin Cate Blanchett hat die EU aufgefordert, "gefährlichen Mythen" über Flüchtlinge entgegenzutreten. Die Australierin, die auch Botschafterin des UN-Flüchtlingskommissariats (UNHCR) ist, äußerte sich am Mittwoch vor dem Europaparlament in Brüssel besorgt über das Schüren von "Angst und Feindseligkeit, dass jeder einzelne Flüchtling hier in Europa landet". Dies sei ein Irrglaube, der manche Regierungen dazu veranlasst habe, die Flüchtlingskonvention von 1951 als veraltet und nicht geeignet darzustellen, um die Herausforderung zu bewältigen.

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"Ich fordere jeden einzelnen von Ihnen heute auf, den gefährlichen Mythen, die viel zu weit verbreitet sind, entschlossen entgegenzutreten", sagte sie weiter. Die Flüchtlingskonvention von 1951 sei ein "richtungweisendes Menschenrechtsinstrument, das nicht nur immer noch relevant, sondern auch grundlegend für unsere gemeinsame Menschlichkeit ist".

Konkrete EU-Mitgliedstaaten nannte die Schauspielerin nicht. Manche Länder wie Italien, Ungarn und Polen haben ihren Umgang mit Flüchtlingen in den vergangenen Jahren verschärft.

Blanchett betonte, sie sei als UNHCR-Botschafterin eine "Zeugin" der Kosten von Menschenleben. Viele der Flüchtlinge, mit denen sie gesprochen habe, hätten keine andere Wahl gehabt, als ins Ausland zu fliehen. Niemand setze seine Kinder in ein Boot, "wenn das Wasser nicht sicherer ist als das Land". Mauern, Stacheldraht und Zurückweisungen seien "keine Lösung".

Ihr Aufruf sei angesichts des Kriegs im Nahen Osten umso wichtiger. Blanchett hob die "Tausenden von unschuldigen Menschenleben" hervor, die es im Krieg zwischen Israel und der radikalislamischen Hamas gegeben habe und immer noch gebe. Sie wiederholte außerdem die UNHCR-Forderung nach einer "sofortigen humanitären Waffenruhe" und der "sofortigen Freilassung aller als Geiseln gehaltenen Zivilisten".

Blanchett äußerte sich auch zum Umgang ihres Heimatlandes mit Migranten. Sie empfinde "Scham und Bedauern" über die harte Flüchtlingspolitik Australiens. Diese führt seit Jahren dazu, dass Asylsuchende in Lager in Papua-Neuguinea und Nauru geschickt werden und sich nicht in Australien niederlassen dürfen.

M.A.Walters--TNT

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