Biden und Netanjahu sprechen über mögliche "taktische Pausen" im Gazastreifen
US-Präsident Joe Biden hat mit dem israelischen Regierungschef Benjamin Netanjahu über "die Möglichkeit von taktischen Pausen" im Gazastreifen gesprochen. Solche Pausen würden es Zivilisten ermöglichen, "Gebiete mit anhaltenden Kämpfen" in Sicherheit zu verlassen, erklärte das Weiße Haus am Montag nach einem Telefonat zwischen Biden und Netanjahu. Sie würden außerdem Hilfslieferungen an die Zivilbevölkerungen und eine Freilassung von Geiseln in der Gewalt der radikalislamischen Hamas ermöglichen.
Angesichts der Not der Zivilisten im Gazastreifen waren zuletzt international die Rufe nach Unterbrechungen der Kampfhandlungen zur humanitären Versorgung der Zivilbevölkerung im Gazastreifen lauter geworden. So sagte UN-Generalsekretär António Guterres am Montag, die Notwendigkeit einer "humanitären Waffenruhe" für das Palästinensergebiet werde "von Stunde zu Stunde dringlicher". Israel weist solche Forderungen bislang aber zurück.
Die USA sind historische Verbündete Israels und stehen im Nahost-Krieg fest an der Seite des Landes. Die US-Regierung hat zuletzt aber ihre Rufe nach humanitären Pausen für den Gazastreifen verstärkt.
Hunderte Kämpfer der im Gazastreifen herrschenden Hamas hatten am 7. Oktober Israel überfallen und in einer Reihe von Ortschaften und bei einem Musikfestival Gräueltaten an Zivilisten verübt. Nach israelischen Angaben wurden etwa 1400 Menschen getötet, mehr als 240 weitere wurden demnach als Geiseln in den Gazastreifen verschleppt.
Als Reaktion auf den Hamas-Angriff startete Israel Luftangriffe auf den dicht besiedelten Gazastreifen und leitete eine Bodenoffensive ein. Nach unabhängig nicht überprüfbaren Angaben des von der Hamas geleiteten Gesundheitsministeriums in der palästinensischen Exklave wurden dabei inzwischen mehr als 10.000 Menschen getötet, darunter mehr als 4000 Kinder.
D.Kelly--TNT