The National Times - Selenskyj: Krieg mit Russland nicht in "Pattsituation"

Selenskyj: Krieg mit Russland nicht in "Pattsituation"


Selenskyj: Krieg mit Russland nicht in "Pattsituation"
Selenskyj: Krieg mit Russland nicht in "Pattsituation" / Foto: © AFP

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj ist Äußerungen des ukrainischen Oberbefehlshabers entgegengetreten, der von einer "Pattsituation" im seit 20 Monaten andauernden Krieg gegen Russland gesprochen hat. "Die Zeit ist verstrichen, die Menschen sind müde ... Aber dies ist keine Pattsituation", sagte Selenskyj am Samstag bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen in Kiew.

Textgröße ändern:

Der ranghöchste Militärvertreter der Ukraine, Walery Saluschny, hatte in dieser Woche in einem Interview mit der britischen Zeitschrift "The Economist" gesagt, die Konfliktparteien würden sich entlang der Frontlinie einen Abnutzungs- und Stellungskrieg liefern. "Wie im Ersten Weltkrieg haben wir ein technologisches Niveau erreicht, das uns in eine Pattsituation bringt", sagte der General. Es werde "sehr wahrscheinlich" keinen "tiefen" Durchbruch geben.

Russland hatte die Ukraine im Februar 2022 angegriffen. Die russischen Streitkräfte waren damals auf Kiew zu marschiert. Es war ihnen aber letztlich nicht gelungen, die ukrainische Hauptstadt einzunehmen und die Regierung von Präsident Selenskyj zu stürzen. Eine im Juni dieses Jahres gestartete ukrainische Gegenoffensive konnte gegen die russischen Verteidigungslinien bisher nur geringe Gebietsgewinne verzeichnen.

Selenskyj wies zudem die Annahme zurück, westliche Staaten würden Druck auf die Ukraine ausüben, damit diese Verhandlungen mit Russland aufnehme. "Keiner von unseren Partnern drängt uns, uns mit Russland zusammenzusetzen, mit ihm zu reden, ihm etwas zu geben", sagte er zu Berichten über Diskussionen von US- und EU-Vertretern darüber, was derartige Friedensgespräche bedeuten würden.

Der ukrainische Präsident sagte zudem, der Krieg zwischen Israel und der radikalislamischen Palästinenserorganisation Hamas lenke die internationale Aufmerksamkeit von der Ukraine ab. Dies sei "Russlands Ziel", sagte er. Es sei "klar", dass der Krieg im Nahen Osten "den Fokus wegnimmt". Sein Land sei jedoch schon "in sehr schwierigen Situationen gewesen, als der Fokus kaum auf der Ukraine gelegen" habe. Er sei "absolut sicher, dass wir diese Herausforderung bewältigen werden".

S.M.Riley--TNT

Empfohlen

Ukraine und Russland melden Abwehr dutzender Drohnenangriffe

Russland und die Ukraine haben eigenen Angaben zufolge am Samstag dutzende Drohnen der jeweils anderen Seite abgewehrt. Die ukrainische Luftwaffe erklärte, Russland habe die Ukraine mit 28 Drohnen angegriffen, von denen 24 zerstört worden seien. Das russische Verteidigungsministerium teilte mit, seine Streitkräfte hätten über Nacht 47 ukrainische Drohnen abgeschossen. Derweil war das seit sechs Tagen lodernde Feuer in einer von der Ukraine angegriffenen Öl-Anlage auf der von Russland annektierten Halbinsel Krim laut einem Medienbericht unter Kontrolle.

Sicherheitspaket: Koalition hält an Asylrechtsverschärfung fest - Union unzufrieden

Die Ampel-Koalition will die Gangart gegenüber bestimmten Geflüchteten deutlich verschärfen. Das geht aus den jüngsten Verabredungen zum sogenannten Sicherheitspaket hervor, die am Samstag der Nachrichtenagentur AFP vorlagen. Demnach soll es wie von der Regierung vorgesehen möglich werden, manchen Asylbewerbern sämtliche Sozialleistungen zu streichen. Bei Reisen ins Heimatland wird zudem standardmäßig angenommen, dass die Betroffenen keinen Schutzanspruch in Deutschland haben.

Faeser schiebt Gesetzgebungsprozess für neues EU-Asylsystem an

Das Bundesinnenministerium hat zwei Gesetzentwürfe vorgelegt, um das künftige Gemeinsame Europäische Asylsystem (Geas) in nationales Recht umzusetzen. Länder und Verbände können nun zu den Entwürfen Stellung nehmen, wie das Ministerium am Samstag mitteilte. Ressortchefin Nancy Faeser (SPD) erklärte, sie wolle die Geas-Regeln "mit Hochdruck" umsetzen.

Kämpfe in Nahost dauern an Jom Kippur an

Ungeachtet des höchsten jüdischen Feiertags Jom Kippur gehen die Kämpfe in Nahost weiter. Die Hisbollah im Libanon griff nach eigenen Angaben mit Raketen und Drohnen israelische Stützpunkte nahe der Küstenstadt Haifa an, wie die Miliz am Samstag erklärte. Israel setzte seine Angriffe im Gazastreifen und im Libanon fort. Die israelische Armee warnte die Bewohner des Südlibanons davor, in ihre Häuser zurückzukehren.

Textgröße ändern: