AFP-Büro in Gaza bei Beschuss erheblich beschädigt
Bei Angriffen auf Gaza ist das Büro der Nachrichtenagentur AFP getroffen und erheblich beschädigt worden. Wie ein AFP-Mitarbeiter am Freitag nach einem Besuch vor Ort berichtete, schlug ein explosives Projektil offenbar horizontal in den Technikerraum des AFP-Büros in der größten Stadt des Gazastreifens ein. Eine israelische Armeesprecherin erklärte am Abend, die Armee habe einen Angriff nahe dem AFP-Büro ausgeführt, das Gebäude aber nicht gezielt angegriffen.
Von AFP veröffentlichte Bilder zeigen ein klaffendes großes Loch in einer Außenwand des elfstöckigen Gebäudes im westlichen Stadtteil Rimal in der Nähe des Hafens. Zum Zeitpunkt des Angriffs am Donnerstag befand sich keiner der acht AFP-Mitarbeiter, die normalerweise in der größten Stadt des Gazastreifens stationiert sind, in dem Büro. Das Team war der Aufforderung des israelischen Militärs gefolgt und hatte die Stadt am 13. Oktober verlassen und sich zu seiner Sicherheit in den Süden des Gazastreifens begeben.
Eine israelische Armeesprecherin erklärte am Freitagabend, nach "derzeit vorliegenden Informationen" habe es offenbar einen Armeeangriff in der Nähe des Gebäudes "zur Eliminierung einer unmittelbaren Bedrohung" gegeben. Das Gebäude selbst sei "in keiner Weise Ziel des Angriffs gewesen". Der Angriff in der Nähe könne aber "Trümmer" verursacht haben.
Die Nachrichtenagentur AFP verurteile den Angriff "auf das Schärfste", sagte Geschäftsführer Fabrice Fries. "Die Folgen eines solchen Angriffs wären verheerend gewesen, wenn das AFP-Team vor Ort die Stadt nicht verlassen hätte."
AFP ist die einzige der großen Nachrichtenagenturen, die derzeit mithilfe einer unbemannten Kamera ununterbrochen Livebilder aus der Stadt sendet. Die Kamera zeichnete auch den Moment des Beschusses am Donnerstagmittag auf.
Bei einem Besuch in Tel Aviv forderte US-Außenminister Antony Blinken am Freitag, dass Journalisten im Gazastreifen geschützt werden müssten. Um die Welt über die Geschehnisse vor Ort zu informieren, leisteten Journalisten eine "außergewöhnliche Arbeit unter den gefährlichsten Bedingungen", betonte er.
Während eines vorherigen Kriegs zwischen Israel und der radikalislamischen Palästinenserorganisation Hamas war im Mai 2021 ein 13-stöckiges Gebäude vollständig zerstört worden, in dem die US-Nachrichtenagentur Associated Press (AP) und der arabische Nachrichtensender Al-Dschasira untergebracht waren.
T.F.Russell--TNT