Mindestens vier Tote bei Einsätzen des israelischen Militärs im Westjordanland
Mindestens vier Palästinenser sind nach Angaben palästinensischer Gesundheitsbeamter während Einsätzen der israelischen Armee im besetzten Westjordanland getötet worden. Drei Menschen seien während einer Razzia in Dschenin im Norden des Westjordanlands getötet, ein weiterer sei in Tulkarem erschossen worden, erklärte das Gesundheitsministerium in Ramallah am Mittwoch. Das israelische Militär sprach von Razzien gegen militante Palästinenser im Flüchtlingslager von Dschenin.
Israel hält das Westjordanland seit dem Sechstagekrieg von 1967 besetzt. Inzwischen ist es von jüdischen Siedlungen durchzogen, die nach internationalem Recht illegal sind. Fast eine halbe Million Israelis leben dort.
Die Gewalt im Westjordanland hat im vergangenen Jahr zugenommen. Es kommt regelmäßig zu Razzien der Armee, Angriffen israelischer Siedler und palästinensischen Angriffen auf Siedler und israelische Sicherheitskräfte. Seit Beginn des Kriegs im Gazastreifen sind nach Angaben des palästinensischen Gesundheitsministeriums mehr als 125 Palästinenser im Westjordanland getötet worden.
Aus Solidarität mit dem Gazastreifen wurde für Mittwoch im Westjordanland eine Generalstreik ausgerufen. In Ramallah blieben die Geschäfte geschlossen, die Straßen waren menschenleer.
Die radikalislamische Palästinenserorganisation Hamas hatte am 7. Oktober einen beispiellosen Großangriff auf Israel gestartet, bei dem nach israelischen Angaben etwa 1400 Menschen getötet wurden, darunter viele Frauen, Kinder und ältere Menschen. Mindestens 240 Menschen wurden aus Israel von Hamas-Kämpfern in den Gazastreifen verschleppt, auch mehrere deutsche Staatsangehörige sind darunter.
Durch Israels Vergeltungsschläge im Gazastreifen wurden nach Angaben des dortigen Hamas-Gesundheitsministeriums bislang mehr als 8.500 Menschen getötet, darunter den Angaben zufolge über 3500 Kinder. Von unabhängiger Seite lassen sich die Angaben kaum überprüfen.
D.S.Robertson--TNT