The National Times - Ex-Minister in Myanmar wegen "Falschinformationen" über Militärjunta festgenommen

Ex-Minister in Myanmar wegen "Falschinformationen" über Militärjunta festgenommen


Ex-Minister in Myanmar wegen "Falschinformationen" über Militärjunta festgenommen
Ex-Minister in Myanmar wegen "Falschinformationen" über Militärjunta festgenommen / Foto: © AFP/Archiv

In Myanmar ist der frühere Informationsminister Ye Htut festgenommen worden. Die seit mehr als zwei Jahren in dem südostasiatischen Land herrschende Militärjunta erklärte mittels ihres Informationsteams, dass der 64jährige am Samstagabend in Verbindung mit der "Verbreitung von Falschinformationen in Onlinenetzwerken" verhaftet worden sei. Wie die Nachrichtenagentur AFP zudem aus Sicherheitskreisen erfuhr, wurde der Ex-Minister "aufgrund des Paragrafen 505 (a)" angeklagt.

Textgröße ändern:

Der Paragraf 505 verbietet jede Handlung, die als Untergrabung des Militärs in Myanmar angesehen wird. Bei einer Verurteilung sieht das Gesetz eine maximale Gefängnisstrafe von drei Jahren vor.

Das Militär hatte im Februar 2021 die Macht in Myanmar an sich gerissen und die mit großer Mehrheit gewählte Regierung von Friedensnobelpreisträgerin Aung San Suu Kyi gestürzt.

Ye Htut amtierte früher unter der Führung von Präsident Thein Sein als Informationsminister und Präsidentensprecher. Thein Seins Militärregierung hatte nach dem Wahlsieg der Opposition im Jahr 2015 die Macht an die Opposition unter Führung der Politikerin Aung San Suu Kyi übergeben.

Die Verhaftung des Ex-Ministers erfolgte eine Woche, nachdem er auf Junta-nahen Telegram-Kanälen beschuldigt worden war, die Adresse eines pensionierten Militäroffiziers in den Onlinenetzwerken veröffentlicht zu haben. Wegen seiner vielen Beiträge im Onlinenetzwerk Facebook war Ye Htut auch unter dem Beinamen "der Facebook-Minister" bekannt. Auch nach seiner Pensionierung blieb er auf der Onlineplattform aktiv. Sein letzter Eintrag über eine Urlaubsreise in Myanmar datiert vom 27. Oktober.

T.Allen--TNT

Empfohlen

Litauen wählt neues Parlament - Regierungswechsel erwartet

In Litauen wählen die Menschen am Sonntag ein neues Parlament. Es ist die erste Runde der Wahl der 141 Abgeordneten, die zweite Runde findet zwei Wochen später statt. Umfragen zufolge zeichnet sich ein Regierungswechsel ab. Es wird erwartet, dass die Sozialdemokraten die derzeit regierende konservative Heimatunion als stärkste Kraft ablösen. Zudem könnte mit der "Morgenröte von Nemunas" erstmals eine populistische Partei ins Parlament einziehen, deren Vorsitzender wegen mutmaßlich antisemitischer Kommentare vor Gericht steht.

Richterbund: Sicherheitspaket der Ampel-Regierung unzureichendes "Mini-Päckchen"

Der Deutsche Richterbund hat das von der Bundesregierung geplante Sicherheitspaket als unzureichend kritisiert. "Die Ampelparteien wollen das zu klein geratene Sicherheitspaket der Bundesregierung noch weiter zu einem Mini-Päckchen schrumpfen", sagte der Bundesgeschäftsführer des Richterbunds, Sven Rebehn, den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Mit den nun vorgesehenen Messerverboten und neuen Befugnissen der Polizei werde "für die innere Sicherheit nicht viel gewonnen".

Guerilla-Gruppe warnt vor Teilnahme an UN-Artenschutzkonferenz in Cali

Die UN-Artenschutzkonferenz im kolumbianischen Cali (COP16) droht durch den Konflikt zwischen Kolumbiens Armee und einer Guerilla-Gruppe beeinträchtigt zu werden. Eine Splittergruppe der Guerilla-Organisation Farc namens Zentraler Generalstab (EMC) rief die Delegationen aus aller Welt am Samstag (Ortszeit) auf, der am 21. Oktober beginnenden Konferenz fernzubleiben.

Kriegsreporter-Preis an Journalisten von AFP und BBC

Der renommierte Bayeux-Calvados-Preis für Kriegsreporter ist in diesem Jahr unter anderem an Journalisten der Nachrichtenagentur AFP und der britischen Sendergruppe BBC verliehen worden. Der AFP-Fotograf Mahmud Hams gewann am Samstag im nordfranzösischen Bayeux die Top-Kategorie für Fotojournalisten für Bilder wie das einer schreienden Frau während der Suche nach den Opfern eines israelischen Angriffs in Chan Junis im Gazastreifen vom 17. Oktober 2023.

Textgröße ändern: