The National Times - Ein Toter und dutzende Verletzte bei Anti-Regierungsdemonstration in Bangladesch

Ein Toter und dutzende Verletzte bei Anti-Regierungsdemonstration in Bangladesch


Ein Toter und dutzende Verletzte bei Anti-Regierungsdemonstration in Bangladesch
Ein Toter und dutzende Verletzte bei Anti-Regierungsdemonstration in Bangladesch / Foto: © AFP

In Bangladeschs Hauptstadt Dhaka ist es bei Massenprotesten gegen die Regierung zu gewaltsamen Ausschreitungen zwischen Demonstranten und der Polizei gekommen. Bei Kundgebungen der beiden größten Oppositionsparteien mit mehr als 100.000 Teilnehmern wurden am Samstag Polizeiangaben zufolge mindestens ein Polizist getötet und zahlreiche Menschen verletzt. Mit Tränengas und Gummigeschossen versuchte die Polizei, die Menschenmengen aufzulösen.

Textgröße ändern:

Von der Oppositionspartei Bangladesh National Party (BNP) im Onlinedienst Facebook veröffentlichte Fotos zeigten, wie tausende Menschen versuchen, sich in Sicherheit zu bringen, während Blendgranaten gezündet werden und schwarze Rauchwolken aufsteigen. Wie Reporter der Nachrichtenagentur AFP berichteten, warfen Demonstranten Steine und Ziegel in Richtung der Polizisten.

Die Proteste hatten vor der größten katholischen Kirche der Stadt begonnen. Anhänger der Opposition steckten mutmaßlich einen Bus und einen Polizeiposten in Brand. Mindestens 20 Menschen wurden einem Polizeibeamten zufolge mit Wunden durch Gummigeschosse in das Universitätskrankenhaus eingeliefert.

BNP-Sprecher Zahir Uddin Swapan warf der Polizei und Anhängern der Regierungspartei vor, die "friedliche Kundgebung" angegriffen zu haben. Er rief für Sonntag zu einem landesweiten Streik auf, um gegen die Gewalt zu demonstrieren.

Nach Einschätzung eines AFP-Journalisten waren es angesichts der anstehenden Parlamentswahlen in drei Monaten die größten Anti-Regierungsdemonstrationen in diesem Jahr. Die Opposition fordert den Rücktritt der langjährigen Regierungschefin Sheikh Hasina sowie freie und faire Wahlen und hat in den vergangenen Monaten den Druck auf die Regierung erhöht.

Auch westliche Regierungen haben sich wiederholt besorgt über die politische Stimmung in Bangladesch geäußert. Seit 2009 ist dort die Partei Awami League der amtierenden Regierungschefin an der Macht. Der Regierung werden unter anderem Menschenrechtsverletzungen und Korruption vorgeworfen.

Sicherheitskräfte der Regierungspartei sollen zehntausende Oppositionelle festgenommen und hunderte in außergerichtlichen Verfahren hingerichtet haben. Zudem sollen hunderte Anführer und Unterstützer der Opposition verschwunden sein.

I.Paterson--TNT

Empfohlen

Galionsfigur der Unabhängigkeitsbewegung: Schottischer Ex-Regierungschef Salmond ist tot

Schottlands früherer Regierungschef Alex Salmond, Galionsfigur der schottischen Unabhängigkeitsbewegung, ist unerwartet im Alter von 69 Jahren gestorben. Das teilte die ehemals von Salmond geführte Schottische Nationalpartei (SNP) am Samstag mit. Britischen Medien zufolge brach er nach einer Rede in Nordmazedonien zusammen. Von 2007 bis 2014 hatte Salmond an der Spitze der Regierung in Edinburgh gestanden. Der britische Premierminister Keir Starmer und Salmonds Amtsnachfolger würdigten seine Verdienste.

UNO und NGOs fordern Freilassung "willkürlich" festgenommener Mitarbeiter im Jemen

Die UNO und Nichtregierungsorganisationen haben gegen "willkürliche" Festnahmen im Jemen protestiert. "Wir sind extrem besorgt über den berichteten Rückgriff auf 'strafrechtliche Verfolgung' durch die De-facto-Regierung der Huthi-Miliz", hieß es in einer am Samstag veröffentlichten Erklärung, die die Leiter mehrerer UN-Organisationen und internationaler NGOs unterschrieben. Es gebe "eine bedeutende Zahl an willkürlich festgenommenen Kollegen".

Litauen wählt neues Parlament - Regierungswechsel erwartet

In Litauen wählen die Menschen am Sonntag ein neues Parlament. Es ist die erste Runde der Wahl der 141 Abgeordneten, die zweite Runde findet zwei Wochen später statt. Umfragen zufolge zeichnet sich ein Regierungswechsel ab. Es wird erwartet, dass die Sozialdemokraten die derzeit regierende konservative Heimatunion als stärkste Kraft ablösen. Zudem könnte mit der "Morgenröte von Nemunas" erstmals eine populistische Partei ins Parlament einziehen, deren Vorsitzender wegen mutmaßlich antisemitischer Kommentare vor Gericht steht.

Richterbund: Sicherheitspaket der Ampel-Regierung unzureichendes "Mini-Päckchen"

Der Deutsche Richterbund hat das von der Bundesregierung geplante Sicherheitspaket als unzureichend kritisiert. "Die Ampelparteien wollen das zu klein geratene Sicherheitspaket der Bundesregierung noch weiter zu einem Mini-Päckchen schrumpfen", sagte der Bundesgeschäftsführer des Richterbunds, Sven Rebehn, den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Mit den nun vorgesehenen Messerverboten und neuen Befugnissen der Polizei werde "für die innere Sicherheit nicht viel gewonnen".

Textgröße ändern: