Ex-Premierminister Boris Johnson heuert bei rechtsgerichtetem Sender GB News an
Der frühere britische Premierminister Boris Johnson kehrt zu seinen beruflichen Wurzeln als Journalist zurück: Vom kommenden Jahr an werde er als Moderator, Programm-Macher und Kommentator im Sender GB News zu sehen sein, teilte Johnson am Freitag mit. "Ich werde über die großen Möglichkeiten und Herausforderungen für das 'globale Britannien' sprechen - und warum uns die besten Zeiten noch bevorstehen", betonte er.
Er freue sich, für einen "rebellischen Sender" zu arbeiten und dort seine "freie Meinung zur Weltlage" zu äußern. Der 2021 gegründete rechsgerichtete Sender GB News präsentiert sich als Alternative zur BBC und ähnelt dem US-Sender Fox News. Er verpflichtete bereits mehrere hochrangige rechtspopulistische Journalisten und ist bekannt dafür, regelmäßig die Grenze zwischen Fakten und Meinung zu verwischen.
Johnson schreibt bereits seit dem Sommer eine wöchentliche Kolumne in der Boulevardzeitung "Daily Mail". Er hatte seine journalistische Karriere bei der Zeitung "The Times" begonnen, wo er entlassen wurde, nachdem er ein Zitat gefälscht hatte. Später arbeitete Johnson als Brüssel-Korrespondent für "The Daily Telegraph" und machte mit übertriebenen Berichten über angebliche EU-Pläne etwa zur Standardisierung von Gurken und Kondomgrößen von sich reden.
Johnson trat nach einer Revolte in seiner konservativen Partei wegen zahlreicher Skandale im Sommer 2022 zurück. Dabei ging es unter anderem um Partys am Regierungssitz während des Corona-Lockdowns. Später trat er auch als Abgeordneter zurück, nachdem ein Untersuchungsausschuss festgestellt hatte, dass Johnson das Parlament zu seiner Kenntnis über die Partys belogen hatte.
F.Lim--TNT