Südkorea, Japan und die USA prangern nordkoreanische Militärhilfe für Russland an
Südkorea, Japan und die USA haben Rüstungslieferungen Nordkoreas an Russland für den Krieg gegen die Ukraine scharf verurteilt. Inzwischen seien bereits "mehrere" Lieferungen von militärischer Ausrüstung und Munition erfolgt, teilten die drei verbündeten Länder am Donnerstag in einer gemeinsamen Erklärung mit. Solche Lieferungen würden die Zahl der Opfer in Folge des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine "bedeutend erhöhen".
"Wir betonen, dass Waffentransfers in die Demokratische Volksrepublik Korea oder von der Demokratischen Volksrepublik Korea (...) zahlreiche Resolutionen des UN-Sicherheitsrates verletzen würden", erklärten die drei Staaten unter Verwendung des offiziellen Namens von Nordkorea. "Russland selbst hat für die UN-Sicherheitsresolutionen gestimmt, die diese Beschränkungen erhalten."
Seoul, Tokio und Washington erklärten, sie würden weiterhin mit der internationalen Staatengemeinschaft zusammenarbeiten, um Russlands Versuche "offenzulegen", sich Rüstungsgüter aus dem international isolierten Nordkorea zu beschaffen.
Die USA hatten vor zwei Wochen erklärt, dass Nordkorea Russland "mehr als tausend Container" mit militärischer Ausrüstung und Munition für den Krieg gegen die Ukraine geliefert habe. Die Container seien "in den vergangenen Wochen" per Schiff von Nordkorea nach Russland gebracht worden. Den Angaben zufolge erhofft sich Pjöngjang im Gegenzug Rüstungs- und Technologielieferungen von Russland, darunter Kampfjets, Raketen, Panzerfahrzeuge, Ausrüstung für die Produktion ballistischer Raketen und "fortgeschrittene Technologien".
Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un hatte im September den russischen Präsidenten Wladimir Putin bei einem vielbeachteten Besuch im Fernen Osten Russlands getroffen. Die USA hatten damals die Befürchtung geäußert, dass die Gespräche zu Waffenlieferungen Nordkoreas an Russland führen könnten. Das mit westlichen Sanktionen belegte Russland verbraucht in seinem Angriffskrieg gegen die Ukraine große Mengen Munition und kommt Experten zufolge mit der Produktion nicht hinterher.
P.Jones--TNT