Baerbock wirbt in New York für "humanitäre Fenster" für Gazastreifen
Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) hat in New York für "humanitäre Fenster" für eine Versorgung der Zivilbevölkerung im Gazastreifen geworben. Es müsse alles dafür getan werden, "dass die humanitäre Hilfe für die Menschen in Gaza jetzt endlich auch ankommt", sagte Baerbock am Dienstag vor einer Sitzung des UN-Sicherheitsrats zum Krieg zwischen Israel und der radikalislamischen Palästinenserorganisation Hamas. "Damit wir die Menschen, die unschuldigen Frauen und Kinder in Gaza erreichen können, braucht es jetzt humanitäre Fenster."
"Ein paar Lkws mit humanitärer Hilfe" würden nicht ausreichen, sagte Baerbock. Unter anderem müsse die Trinkwasserversorgung wieder hergestellt werden, wofür Treibstoff nötig sei.
Israel hat Forderungen nach einer Waffenruhe nach dem Großangriff der Hamas vom 7. Oktober bislang zurückgewiesen. Die Regierung verweist unter anderem auf die anhaltenden Raketenangriffe gegen Israel und die Geiseln, die sich in der Gewalt der Hamas befinden.
"Israel hat das Recht, ja, die Pflicht, seine Bevölkerung, sein Land im Rahmen des Selbstverteidigungsrechtes und des internationalen Rechtes zu schützen", sagte Baerbock nun in New York. "Für die Sicherheit Israels einstehen heißt zugleich aber auch, das Leid der Palästinenserinnen und Palästinenser in Gaza vor Augen zu haben. Wir sehen ihr Leid, es ist unerträglich. Jedes zivile Leben ist gleich viel Wert."
Die Ministerin warb zugleich erneut für eine "verhandelte Zweistaatenlösung" im jahrzehntelangen Konflikt zwischen Israel und Palästinensern.
Der UN-Sicherheitsrat kam am Dienstag zu einer offenen Sitzung zum Nahost-Krieg zusammen. Die im Gazastreifen herrschende Hamas hatte bei ihrem Großangriff auf Israel nach Regierungsangaben etwa 1400 Menschen getötet und mehr als 220 als Geiseln genommen. Bei israelischen Gegenangriffen auf den Gazastreifen starben laut nicht überprüfbaren Hamas-Angaben seither mehr als 5700 Menschen.
R.Campbell--TNT