OECD: Beschäftigungsquote von Migranten erreicht 2022 neuen Höchsstand
Die Beschäftigungsquote von Migranten hat hierzulande 2022 einen neuen Höchststand erreicht. Dies geht aus einer am Dienstag in Berlin vorgestellten Analyse zur Migration der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) hervor. Die Quote stieg demnach um 1,5 Prozentpunkte auf 69,8 Prozent Ende 2022 an. Laut Studienmitautor Thomas Liebig ist dies der höchste Wert seit Beginn der Aufzeichnungen Anfang der 2000er-Jahre.
"Wir sehen bei der Arbeitsmarktintegration von Geflüchteten einen sehr sehr positiven Trend", betonte Liebig bei der Vorstellung der Analyse. Ein Trend, den die Organisation nicht nur für Deutschland beobachtete: Bis auf Polen stieg in allen OECD-Mitgliedsstaaten die Beschäftigungsquote von Zugewanderten.
Nachholbedarf sehen die Expertinnen und Experten allerdings noch bei der Arbeitsmarktintegration von zugewanderten Frauen - und besonders bei jenen mit Kindern. Die Beschäftigungsquote zugewanderter Mütter liegt in Deutschland bei 42 Prozent und damit um 30 Prozentpunkte niedriger als die von im Inland geborenen Müttern - bei diesen beträgt sie 73 Prozent.
Liebig sieht deshalb hier "ein erhebliches Potenzial". Sollte es gelingen, diesen "Gender Gap" zu senken, wären demnach hierzulande eine halbe Million Menschen mehr in Beschäftigung. Migration und insbesondere Integration müsse deshalb "stärker aus einer Familienperspektive betrachtet werden", betonte Liebig.
Die Migration nach Deutschland bewegt sich dabei auf einem hohen Niveau. Laut OECD stellten fast 218.000 Menschen im vergangenen Jahr einen Asylantrag - 47 Prozent mehr als im Vorjahr. Die Zugewanderten treffen dabei auf einen angespannten Wohnungsmarkt. Der Wohnungsmangel ist deshalb Liebig zufolge "ein großes Thema" - dies sei jedoch nicht nur in Deutschland, sondern auch in den anderen OECD-Staaten der Fall.
C.Stevenson--TNT