UNO: Zahl schwerer Verbrechen in Haiti erreicht neue Rekorde
Die Zahl schwerer Verbrechen im von Bandengewalt erschütterten Karibikstaat Haiti hat UN-Angaben zufolge neue Höchststände erreicht. "Die Sicherheitslage vor Ort verschlechtert sich weiter, da die zunehmende Bandengewalt das Leben der Menschen in Haiti ins Chaos stürzt", sagte die UN-Sondergesandte für Haiti, María Isabel Salvador, am Montag. Die Zahl schwerer Verbrechen sei "deutlich gestiegen" und habe "neue Höchststände" erreicht.
Einem am Montag vorgestellten UN-Bericht zufolge haben "schwere Straftaten" wie vorsätzliche Tötungen und Entführungen erheblich zugenommen. So verzeichnete die Polizei zwischen Anfang Juli und Ende September 1239 Tötungsdelikte, im Vorjahreszeitraum waren es 577 Fälle.
Salvador sagte, sie hoffe, dass die erwartete Entsendung einer multinationalen Eingreiftruppe die Lage verbessern könnte. Der UN-Sicherheitsrat hatte Anfang Oktober grünes Licht dafür gegeben, um die haitianische Polizei zu unterstützen.
Haiti leidet seit Jahren unter einer humanitären Krise, zu der neben Bandengewalt auch politische Instabilität und wirtschaftliche Stagnation beitragen. Allein in den vergangenen fünf Jahren hat sich die Zahl der auf Hilfslieferungen angewiesenen Menschen in dem Land UN-Angaben zufolge verdoppelt. Die Ermordung von Präsident Jovenel Moise im Jahr 2021 verschlimmerte die Sicherheitslage noch einmal deutlich.
E.Cox--TNT