Nach Unfall mit Schleuserfahrzeug in Sachsen: Anklage gegen zwei Männer
Rund drei Monate nach einem Unfall mit einem Schleuserfahrzeug in Sachsen mit einer Toten hat die Staatsanwaltschaft Anklage gegen zwei mutmaßliche Schleuser erhoben. Den 23 und 24 Jahre alten Männern wird gemeinschaftliches Einschleusen von Ausländern mit Todesfolge vorgeworfen, wie die Justizbehörde am Freitag in Dresden mitteilte.
Ein von dem 23-Jähriger gesteuerter Kleintransporter, der zuvor aus Tschechien eingereist war, war am 13. Juli auf der Flucht vor einer Polizeikontrolle auf der Autobahn 17 bei Bahratal von der Fahrbahn abgekommen und hatte sich mehrfach überschlagen. Eine 44-jährige Geflüchtete aus der Türkei starb noch am Unfallort. Nach damaligen Angaben der Bundespolizei wurden weitere sieben Flüchtlinge teilweise schwer verletzt.
Der Fahrer wurde nahe dem Unfallort gefasst und festgenommen. Er befindet sich wie auch sein 24-jähriger mutmaßlicher Mittäter, der die Schleuserfahrt mit einem anderen Transporter begleitet und seinen Kompagnon mit Informationen versorgt haben soll, in Untersuchungshaft.
Der 23-Jährige ist den Angaben zufolge bereits wegen Einschleusens von Ausländern vorbestraft und stand unter Bewährung. Der andere Beschuldigte ist nicht vorbestraft. Beide machten zum Tatvorwurf keine Angaben. Das Landgericht Dresden muss nun über die Eröffnung des Hauptverfahrens und die Zulassung der Anklage entscheiden.
S.Arnold--TNT