The National Times - Neun Palästinenser bei Zusammenstößen im Westjordanland getötet

Neun Palästinenser bei Zusammenstößen im Westjordanland getötet


Neun Palästinenser bei Zusammenstößen im Westjordanland getötet
Neun Palästinenser bei Zusammenstößen im Westjordanland getötet / Foto: © AFP

Bei Zusammenstößen mit der israelischen Armee im Westjordanland sind nach Angaben des palästinensischen Gesundheitsministeriums am Donnerstag neun Palästinenser getötet worden. Damit stieg die Zahl der seit dem Beginn des Krieges zwischen der radikalislamischen Hamas im Gazastreifen und Israel am 7. Oktober im Westjordanland getöteten Palästinenser laut Ministerium auf mindestens 75.

Textgröße ändern:

Dem palästinensischen Gesundheitsministerium zufolge wurden sieben Menschen bei einem israelischen Angriff auf das Flüchtlingslager Nur Schams im Norden des Westjordanlands getötet. Nach palästinensischen Angaben ist eines der Todesopfer ein 16-Jähriger.

Die israelische Armee erklärte, ein Einsatz zur "Abwehr terroristischer Aktivitäten" in dem Lager ausgeführt zu haben. Dabei sei es zu "Schusswechseln mit Bewaffneten" gekommen, "bei denen auch Sprengsätze auf israelische Sicherheitskräfte geworfen wurden".

Das palästinensische Rote Kreuz gab an, dass seine Sanitäter in Nur Schams 25 Menschen mit Schussverletzungen medizinisch versorgt hätten. "Rettungswagen mit verletzten Menschen im Inneren werden von den Besatzungstruppen festgehalten", erklärte die Organisation weiter. Das israelische Militär äußerte sich auf Anfrage der Nachrichtenagentur AFP zunächst nicht zu dem Vorwurf.

Nach Angaben des Gesundheitsministeriums wurden zudem ein 17-Jähriger im Flüchtlingslager Dheischeh und ein 32-Jähriger in Budrus getötet. Laut der israelischen Armee hatten Angreifer in Budrus Molotowcocktails auf Soldaten geworfen, daraufhin hätten diese Schüsse abgegeben.

Seit Beginn des Krieges mit der Hamas im Gazastreifen hatte das israelische Militär im Westjordanland hunderte Menschen festgenommen, darunter mutmaßliche Hamas-Mitglieder. Palästinensische Bewohner des Westjordanlands hatten immer wieder ihre Solidarität mit den Palästinensern im Gazastreifen demonstriert.

Die radikalislamische Palästinenserorganisation Hamas hatte am 7. Oktober bei einem Großangriff auf Israel etwa 1400 Menschen getötet und rund 200 weitere in den Gazastreifen verschleppt, unter ihnen mehrere Deutsche. Israel riegelte daraufhin das Palästinensergebiet ab, stoppte die Lieferung von Treibstoff, Lebensmitteln und Wasser und startete massive Luftangriffe auf den Gazastreifen. Nach Angaben der Hamas-Behörden wurden dabei bislang mehr als 3785 Menschen getötet.

O.Nicholson--TNT

Empfohlen

Französische Regierung kündigt für Anfang 2015 verschärftes Einwanderungsgesetz an

Die neue französische Regierung will in den kommenden Monaten ein verschärftes Einwanderungsgesetz auf den Weg bringen. Der Gesetzentwurf solle "Anfang 2025" ins Parlament eingebracht werden und sei unter anderem nötig, um "eine längere Haftdauer in Abschiebezentren" für als gefährlich eingestufte irreguläre Einwanderer zu ermöglichen, sagte Regierungssprecherin Maud Bregeon am Sonntag im Fernsehsender BMFTV.

Libanon: UN-Friedenstruppe erhebt neue Vorwürfe gegen israelische Armee

Im Libanon ist es bei israelischen Angriffen gegen die Hisbollah-Miliz offenbar erneut zu Zwischenfällen mit Soldaten der UN-Friedenstruppe im Libanon (Unifil) gekommen. Am frühen Sonntagmorgen hätten zwei israelische Panzer das Haupttor einer Unifil-Stellung in der Gegend von Ramia zerstört, seien "gewaltsam" eingedrungen und 45 Minuten später wieder abgezogen, hieß es in einer Erklärung der Blauhelmtruppe. Israel führte unterdessen seine Angriffe im Libanon fort - auch jenseits der bisher ins Visier genommenen Hisbollah-Hochburgen.

Bedrohung durch den Iran: USA stationieren Raketenabwehrsystem in Israel

Angesichts der Bedrohung durch den Iran haben die USA die Stationierung des Raketenabwehrsystems THAAD in Israel angekündigt. Auf Anweisung von US-Präsident Joe Biden habe Verteidigungsminister Lloyd Austin die Lieferung einer THAAD-Batterie und die Entsendung eines Teams von US-Soldaten genehmigt, die das System steuern sollen, teilte das Pentagon am Sonntag mit.

Wissing ermahnt Länder zu Investitionen in Verkehrswege

Bundesverkehrsminister Volker Wissing  (FDP) fordert die Bundesländer auf, in ausreichendem Maße in die Verkehrswege zu investieren. "Jede staatliche Ebene muss für die Finanzierung ihrer Infrastruktur die Verantwortung übernehmen", sagte er der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" (Montagsausgabe). Der Bund überlege derzeit, ob er seine Fernstraßen und Schienen über einen Strukturfonds nachhaltiger finanzieren könne. "Diese Überlegungen betreffen allerdings ausschließlich Infrastrukturen, die der Bund finanziert und für die der Bund verantwortlich ist", betonte Wissing.

Textgröße ändern: