The National Times - Gericht: Landwirt ist bei Hacken von Eigen- und Fremdholz unfallversichert

Gericht: Landwirt ist bei Hacken von Eigen- und Fremdholz unfallversichert


Gericht: Landwirt ist bei Hacken von Eigen- und Fremdholz unfallversichert
Gericht: Landwirt ist bei Hacken von Eigen- und Fremdholz unfallversichert / Foto: © AFP/Archiv

Ein nebenberuflicher Landwirt, der beim Hacken von seinem eigenen Holz verunglückt und stirbt, ist in der landwirtschaftlichen Unfallversicherung versichert. Das gelte auch dann, wenn er daneben eine nicht versicherte gewerbliche Brennholzaufbereitung betreibe, in der er auch fremdes Holz verarbeitet, teilte das Landessozialgericht Baden-Württemberg am Donnerstag in Stuttgart mit. (Az.: L 1 U 954/23)

Textgröße ändern:

Der Tote betrieb eine kleine Landwirtschaft und verarbeitete regelmäßig Holz aus dem eigenen Wald zum Verkauf. Laut Gesetz war er bei der Sozialversicherung für Landwirtschaft, Forsten und Gartenbau (SVLFG) versichert. Daneben betrieb er eine gewerbliche Brennholzaufbereitung mit zugekauftem Holz. In dieser Tätigkeit hätte er sich freiwillig bei der Berufsgenossenschaft Holz und Metall (BGHM) versichern können, tat es aber nicht.

Im Januar 2019 geriet der Mann beim Hacken von eigenem Holz mit seiner Hose in die Maschine und wurde hineingezogen. Er erlitt sofort tödliche Verletzungen. Sowohl SVLFG als auch BGHM lehnten eine Witwenrente ab - die BGHM wegen einer fehlenden Versicherung, die SVLFG wegen des zugekauften Fremdholzes. Dieses hatte in den vergangenen Jahren den größten Teil der Holzverarbeitung ausgemacht. Eigenes Holz habe der Mann nur sehr wenig verarbeitet. Der Schwerpunkt des Unternehmens sei gewerblich, nicht landwirtschaftlich.

In erster Instanz verurteilte das Sozialgericht Mannheim die SVLFG zur Zahlung einer Witwenrente. Diese Entscheidung bestätigten die Richter in Stuttgart nun. Der Versicherungsschutz richte sich nach der konkreten Tätigkeit, die zum Unfall führe. Die Verarbeitung von eigenem Holz war demnach nicht nur ein Nebenunternehmen der unversicherten gewerblichen Brennholzverabreitung, sondern Teil des forstwirtschaftlichen Hauptunternehmens, das insgesamt bei der SVLFG versichert war.

F.Hughes--TNT

Empfohlen

Französische Regierung kündigt für Anfang 2015 verschärftes Einwanderungsgesetz an

Die neue französische Regierung will in den kommenden Monaten ein verschärftes Einwanderungsgesetz auf den Weg bringen. Der Gesetzentwurf solle "Anfang 2025" ins Parlament eingebracht werden und sei unter anderem nötig, um "eine längere Haftdauer in Abschiebezentren" für als gefährlich eingestufte irreguläre Einwanderer zu ermöglichen, sagte Regierungssprecherin Maud Bregeon am Sonntag im Fernsehsender BMFTV.

Libanon: UN-Friedenstruppe erhebt neue Vorwürfe gegen israelische Armee

Im Libanon ist es bei israelischen Angriffen gegen die Hisbollah-Miliz offenbar erneut zu Zwischenfällen mit Soldaten der UN-Friedenstruppe im Libanon (Unifil) gekommen. Am frühen Sonntagmorgen hätten zwei israelische Panzer das Haupttor einer Unifil-Stellung in der Gegend von Ramia zerstört, seien "gewaltsam" eingedrungen und 45 Minuten später wieder abgezogen, hieß es in einer Erklärung der Blauhelmtruppe. Israel führte unterdessen seine Angriffe im Libanon fort - auch jenseits der bisher ins Visier genommenen Hisbollah-Hochburgen.

Bedrohung durch den Iran: USA stationieren Raketenabwehrsystem in Israel

Angesichts der Bedrohung durch den Iran haben die USA die Stationierung des Raketenabwehrsystems THAAD in Israel angekündigt. Auf Anweisung von US-Präsident Joe Biden habe Verteidigungsminister Lloyd Austin die Lieferung einer THAAD-Batterie und die Entsendung eines Teams von US-Soldaten genehmigt, die das System steuern sollen, teilte das Pentagon am Sonntag mit.

Wissing ermahnt Länder zu Investitionen in Verkehrswege

Bundesverkehrsminister Volker Wissing  (FDP) fordert die Bundesländer auf, in ausreichendem Maße in die Verkehrswege zu investieren. "Jede staatliche Ebene muss für die Finanzierung ihrer Infrastruktur die Verantwortung übernehmen", sagte er der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" (Montagsausgabe). Der Bund überlege derzeit, ob er seine Fernstraßen und Schienen über einen Strukturfonds nachhaltiger finanzieren könne. "Diese Überlegungen betreffen allerdings ausschließlich Infrastrukturen, die der Bund finanziert und für die der Bund verantwortlich ist", betonte Wissing.

Textgröße ändern: