The National Times - Wütende Proteste gegen Israel in arabischer Welt nach Krankenhausbeschuss in Gaza

Wütende Proteste gegen Israel in arabischer Welt nach Krankenhausbeschuss in Gaza


Wütende Proteste gegen Israel in arabischer Welt nach Krankenhausbeschuss in Gaza
Wütende Proteste gegen Israel in arabischer Welt nach Krankenhausbeschuss in Gaza / Foto: © AFP

Nach dem Raketeneinschlag auf einem Krankenhausgelände in Gaza mit hunderten Toten haben in zahlreichen muslimischen Ländern tausende Menschen gegen Israel demonstriert. Nach ersten Protesten am Dienstagabend gingen am Mittwoch unter anderem im Libanon, im Jemen, in Jordanien, Tunesien, Syrien, dem Iran und im Westjordanland zahlreiche Menschen auf die Straße und machten Israel für den Raketeneinschlag verantwortlich. Israel dagegen spricht von einer fehlgeleiteten Rakete der Palästinensermiliz Islamischer Dschihad.

Textgröße ändern:

Im von Israel besetzten Westjordanland gingen hunderte Palästinenser auf die Straße. Bei Demonstrationen in Nablus und Ramallah wurden neben palästinensischen Flaggen auch Fahnen der Hamas geschwenkt, die den Gazastreifen kontrolliert. Laut einem AFP-Korrespondenten feuerten in Nablus palästinensische Sicherheitskräfte Tränengas auf Protestierende, als diese das Stadtzentrum verlassen wollten.

Einige Demonstranten verspotteten Palästinenserpräsident Mahmud Abbas, dessen gemäßigtere Fatah-Bewegung eine Rivalin der Hamas ist und von manchen Palästinensern wegen ihrer Zusammenarbeit mit Israel kritisiert wird. "Nieder, nieder mit Abbas", riefen die Protestierenden.

In Jordanien demonstrierten am Mittwoch etwa 10.000 Menschen vor der israelischen Botschaft. Am Dienstagabend hatten Demonstranten versucht, die Botschaft in Amman zu stürmen. Angesichts der neuen Demonstration riegelten Sicherheitskräfte am Mittwoch die Zufahrtsstraßen ab, doch nahm die Zahl der Teilnehmer AFP-Korrespondenten zufolge trotzdem stetig zu.

In Jordanien leben viele palästinensische Flüchtlinge, die jordanische Regierung macht ebenso wie andere muslimische Länder Israel für den Raketeneinschlag im Ahli-Arab-Krankenhaus verantwortlich. Jordanien sagte ein für Mittwoch geplantes Vierer-Gipfeltreffen seines Königs Abdullah II. mit US-Präsident Joe Biden, Palästinenserpräsident Abbas und dem ägyptischen Staatschef Abdel Fattah al-Sisi ab.

Im Iran versammelten sich hunderte Demonstranten vor der britischen und der französischen Botschaft in Teheran und forderten den "Tod Englands und Frankreichs", wie ein AFP-Korrespondent berichtete. Israel und die USA haben in der Islamischen Republik keine Botschaft. Zudem demonstrierten auf einem zentralen Platz der iranischen Hauptstadt mehrere tausend aufgebrachte Menschen.

Die vom Iran unterstützte Hisbollah-Miliz im Libanon rief für Mittwoch einen "Tag der Wut" aus. Auch in der libanesischen Hauptstadt Beirut demonstrierten hunderte Menschen vor der US-Botschaft und skandierten "Tod für Amerika" und "Tod für Israel".

In der syrischen Hauptstadt Damaskus schwenkten hunderte Menschen in der Nähe des Parlaments palästinenische Fahnen.

In Tunis war die französische Botschaft Ziel des Zorns und von Protesten, tausende Demonstranten forderten die Ausweisung des französischen Botschafters aus Tunesien. Frankreich wird ebenso wie den USA von vielen Demonstranten vorgeworfen, Israel im Krieg mit der radikalen Palästinenserorganisation Hamas zu unterstützen.

Am Dienstagabend waren bei Protesten in der Türkei dutzende Menschen verletzt worden. Bei den Ausschreitungen vor dem israelischen Konsulat in Istanbul wurden nach Behördenangaben 63 Menschen verletzt, darunter 43 Polizisten. Zudem starb demnach ein 65-Jähriger, der während der Ausschreitungen einen Herzanfall erlitten hatte. Außer in Istanbul hatten sich auch in der türkischen Hauptstadt Ankara zahlreiche Demonstrierende wegen des Raketeneinschlags in Gaza versammelt, pro-palästinensische Parolen skandiert und Israel für den Beschuss verantwortlich gemacht.

Die Organisation für Islamische Zusammenarbeit (OCI) erklärte am Mittwoch nach einem Krisentreffen der Außenminister der 57 Staaten, es sei bedauerlich, dass Israels "brutale Aggression gegen das palästinensische Volk" internationale Unterstützung erfahre.

Gegen die Botschaften Israels und der USA in Buenos Aires gab es Bombendrohungen, wie die argentinische Polizei mitteilte. Argentinien hat mit mehr als 250.000 Menschen die größte jüdische Gemeinde Lateinamerikas.

I.Paterson--TNT

Empfohlen

Französische Regierung kündigt für Anfang 2015 verschärftes Einwanderungsgesetz an

Die neue französische Regierung will in den kommenden Monaten ein verschärftes Einwanderungsgesetz auf den Weg bringen. Der Gesetzentwurf solle "Anfang 2025" ins Parlament eingebracht werden und sei unter anderem nötig, um "eine längere Haftdauer in Abschiebezentren" für als gefährlich eingestufte irreguläre Einwanderer zu ermöglichen, sagte Regierungssprecherin Maud Bregeon am Sonntag im Fernsehsender BMFTV.

Libanon: UN-Friedenstruppe erhebt neue Vorwürfe gegen israelische Armee

Im Libanon ist es bei israelischen Angriffen gegen die Hisbollah-Miliz offenbar erneut zu Zwischenfällen mit Soldaten der UN-Friedenstruppe im Libanon (Unifil) gekommen. Am frühen Sonntagmorgen hätten zwei israelische Panzer das Haupttor einer Unifil-Stellung in der Gegend von Ramia zerstört, seien "gewaltsam" eingedrungen und 45 Minuten später wieder abgezogen, hieß es in einer Erklärung der Blauhelmtruppe. Israel führte unterdessen seine Angriffe im Libanon fort - auch jenseits der bisher ins Visier genommenen Hisbollah-Hochburgen.

Bedrohung durch den Iran: USA stationieren Raketenabwehrsystem in Israel

Angesichts der Bedrohung durch den Iran haben die USA die Stationierung des Raketenabwehrsystems THAAD in Israel angekündigt. Auf Anweisung von US-Präsident Joe Biden habe Verteidigungsminister Lloyd Austin die Lieferung einer THAAD-Batterie und die Entsendung eines Teams von US-Soldaten genehmigt, die das System steuern sollen, teilte das Pentagon am Sonntag mit.

Wissing ermahnt Länder zu Investitionen in Verkehrswege

Bundesverkehrsminister Volker Wissing  (FDP) fordert die Bundesländer auf, in ausreichendem Maße in die Verkehrswege zu investieren. "Jede staatliche Ebene muss für die Finanzierung ihrer Infrastruktur die Verantwortung übernehmen", sagte er der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" (Montagsausgabe). Der Bund überlege derzeit, ob er seine Fernstraßen und Schienen über einen Strukturfonds nachhaltiger finanzieren könne. "Diese Überlegungen betreffen allerdings ausschließlich Infrastrukturen, die der Bund finanziert und für die der Bund verantwortlich ist", betonte Wissing.

Textgröße ändern: