The National Times - Putin: Konflikte der Welt stärken russisch-chinesische Zusammenarbeit

Putin: Konflikte der Welt stärken russisch-chinesische Zusammenarbeit


Putin: Konflikte der Welt stärken russisch-chinesische Zusammenarbeit
Putin: Konflikte der Welt stärken russisch-chinesische Zusammenarbeit / Foto: © POOL/AFP

Die Konflikte der Welt stärken nach Worten des russischen Präsidenten Wladimir Putin die Beziehungen zwischen Russland und China. "All diese äußeren Faktoren sind gemeinsame Bedrohungen und sie stärken die russisch-chinesische Zusammenarbeit", sagte Putin am Mittwoch nach einem Gespräch mit Chinas Staatschef Xi Jinping am Rande eines Treffens zum Infrastrukturprojekt Neue Seidenstraße in Peking. Xi lobte das sich "kontinuierlich vertiefende" gegenseitige Vertrauen. Für die Seidenstraßen-Initiative sagte er umgerechnet mehr als 100 Milliarden Dollar (knapp 95 Milliarden Euro) zu.

Textgröße ändern:

Putin sprach von "Optimismus" hinsichtlich der zukünftigen Beziehungen zwischen China und Russland. Der Kremlchef war der wichtigste Gast beim zweitägigen Seidenstraßen-Forum in Peking. Xi sagte laut Chinas staatlicher Nachrichtenagentur Xinhua, er habe sich mit Putin in den vergangenen zehn Jahren 42 Mal getroffen und eine "gute Arbeitsbeziehung und eine tiefe Freundschaft" mit dem russischen Präsidenten entwickelt.

Der große Gipfel mit Delegationen aus zahlreichen Ländern wurde vom Konflikt im Nahen Osten überschattet. Xi rief laut Xinhua zu gemeinsamen Bemühungen Russlands und Chinas auf, "internationale Fairness" und "Gerechtigkeit" zu wahren. Demnach lobte der chinesische Präsident auch die "wirksame strategische Koordination" zwischen Russland und China.

China ist Russlands größter Handelspartner. Chinesische Zolldaten zeigen, dass der Handel zwischen den beiden Ländern im vergangenen Jahr einen Rekordwert von 190 Milliarden Dollar pro Jahr erreichte. "Das bilaterale Handelsvolumen hat einen historischen Höchststand erreicht und nähert sich dem Ziel von 200 Milliarden Dollar an", sagte Xi.

Westliche Staaten haben China für seine nach eigenen Angaben neutrale Haltung zum Ukraine-Krieg kritisiert. Peking hat es abgelehnt, Moskaus Einmarsch in die Ukraine zu verurteilen. Putin bemüht sich nun darum, die schon jetzt starke Bindung zu China zu stärken.

Putins Reise zum Seidenstraßen-Forum war der erste Besuch des Kreml-Chefs bei einem wichtigen internationalen Akteur seit dem Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine im Februar 2022 und seit Erlassen eines Haftbefehls des Internationalen Strafgerichtshofs (IStGH) gegen ihn. In seinem Gespräch mit Xi betonte Putin die Wichtigkeit von "enger Zusammenarbeit in der Außenpolitik" angesichts "den derzeit schwierigen Bedingungen".

Insgesamt reisten Vertreter aus 130 Ländern zum Seidenstraßen-Forum an. Das vor zehn Jahren gestartete Projekt Neue Seidenstraße hat zum Bau von Häfen, Eisenbahnlinien, Flughäfen und Industrieparks in Asien, Europa, Afrika und darüber hinaus geführt. Die Projekte sollen China einen besseren Zugang zu den Märkten anderer Länder verschaffen. International wird die Initiative teils scharf kritisiert, weil sie ärmere Länder in die Verschuldung und Abhängigkeit von China treibt.

In seiner Ansprache an die Teilnehmer des Treffens sagte Xi, dass sein Land "wirtschaftlichen Zwang" und "Blockkonfrontation" ablehne. In einer offensichtlichen Anspielung an die Rivalität Chinas mit den USA fügte der chinesische Präsident hinzu, dass sich Peking nicht auf "ideologische Konfrontation, geopolitische Spiele oder Blockkonfrontation" einlasse.

"Abkoppelung" und "Abspaltung" lehne sein Land ab. "Wenn man die Entwicklung anderer als Bedrohung und die wirtschaftliche Verflechtung als Risiko ansieht, wird das eigene Leben nicht besser und die eigene Entwicklung nicht schneller", sagte Xi weiter. Stattdessen ziele das Projekt Neue Seidenstraße darauf, "der Weltwirtschaft neuen Schwung zu verleihen"

Xi verkündete, mehr als 100 Milliarden Dollar an neuen Finanzmitteln für das Projekt bereitzustellen. Daraufhin trat Putin auf die Bühne und pries die Initiative als "Erfolgsgeschichte".

R.Evans--TNT

Empfohlen

Französische Regierung kündigt für Anfang 2015 verschärftes Einwanderungsgesetz an

Die neue französische Regierung will in den kommenden Monaten ein verschärftes Einwanderungsgesetz auf den Weg bringen. Der Gesetzentwurf solle "Anfang 2025" ins Parlament eingebracht werden und sei unter anderem nötig, um "eine längere Haftdauer in Abschiebezentren" für als gefährlich eingestufte irreguläre Einwanderer zu ermöglichen, sagte Regierungssprecherin Maud Bregeon am Sonntag im Fernsehsender BMFTV.

Libanon: UN-Friedenstruppe erhebt neue Vorwürfe gegen israelische Armee

Im Libanon ist es bei israelischen Angriffen gegen die Hisbollah-Miliz offenbar erneut zu Zwischenfällen mit Soldaten der UN-Friedenstruppe im Libanon (Unifil) gekommen. Am frühen Sonntagmorgen hätten zwei israelische Panzer das Haupttor einer Unifil-Stellung in der Gegend von Ramia zerstört, seien "gewaltsam" eingedrungen und 45 Minuten später wieder abgezogen, hieß es in einer Erklärung der Blauhelmtruppe. Israel führte unterdessen seine Angriffe im Libanon fort - auch jenseits der bisher ins Visier genommenen Hisbollah-Hochburgen.

Bedrohung durch den Iran: USA stationieren Raketenabwehrsystem in Israel

Angesichts der Bedrohung durch den Iran haben die USA die Stationierung des Raketenabwehrsystems THAAD in Israel angekündigt. Auf Anweisung von US-Präsident Joe Biden habe Verteidigungsminister Lloyd Austin die Lieferung einer THAAD-Batterie und die Entsendung eines Teams von US-Soldaten genehmigt, die das System steuern sollen, teilte das Pentagon am Sonntag mit.

Wissing ermahnt Länder zu Investitionen in Verkehrswege

Bundesverkehrsminister Volker Wissing  (FDP) fordert die Bundesländer auf, in ausreichendem Maße in die Verkehrswege zu investieren. "Jede staatliche Ebene muss für die Finanzierung ihrer Infrastruktur die Verantwortung übernehmen", sagte er der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" (Montagsausgabe). Der Bund überlege derzeit, ob er seine Fernstraßen und Schienen über einen Strukturfonds nachhaltiger finanzieren könne. "Diese Überlegungen betreffen allerdings ausschließlich Infrastrukturen, die der Bund finanziert und für die der Bund verantwortlich ist", betonte Wissing.

Textgröße ändern: