Angriff in Gaza: EU-Ratspräsident verweist auf internationales Recht
Nach Berichten über einen israelischen Angriff auf einen Krankenhaus-Komplex in Gaza hat EU-Ratspräsident Charles Michel gemahnt, internationales Recht einzuhalten. "Ein Angriff auf zivile Infrastruktur ist nicht im Einklang mit internationalem Recht", sagte Michel am Dienstagabend nach einem virtuellen Sondergipfel der Staats- und Regierungschefs der Europäischen Union. Gleichzeitig bekräftigte Michel die Solidarität der 27 EU-Länder mit Israel.
Bei einem israelischen Angriff auf einen Krankenhaus-Komplex in Gaza wurden am Dienstag nach Angaben der Hamas mindestens 200 Menschen getötet. Die Mitgliedstaaten stünden weiter geeint hinter Israel, erklärte Michel. In einer gemeinsamen Erklärung hatten die Staats- und Regierungschef am Sonntag bekräftigt, das Land habe das Recht, sich "im Einklang mit humanitären und internationalem Recht gegen die gewalttätigen und wahllosen Angriffe" der radikalislamischen Hamas zu verteidigen.
Die Hamas hatte am 7. Oktober einen Großangriff auf Israel gestartet, dort Massaker unter Zivilisten verübt und mindestens 199 Geiseln in den Gazastreifen verschleppt. Bei dem Angriff wurden in Israel nach Angaben der dortigen Dienste mehr als 1400 Menschen getötet. Bei den israelischen Gegenangriffen auf den Gazastreifen wurden nach bisherigen Angaben der dortigen Behörden etwa 3000 Menschen getötet. Rund eine Million Menschen sind nach Angaben der Vereinten Nationen in den Süden des Küstenstreifens geflüchtet.
A.M.James--TNT