The National Times - Nach Anschlag in Arras: Schweigeminute an Frankreichs Schulen

Nach Anschlag in Arras: Schweigeminute an Frankreichs Schulen


Nach Anschlag in Arras: Schweigeminute an Frankreichs Schulen
Nach Anschlag in Arras: Schweigeminute an Frankreichs Schulen / Foto: © AFP

Nach dem islamistischen Mordanschlag auf einen Lehrer im nordfranzösischen Arras haben die Schulen in Frankreich am Montag eine Schweigeminute abgehalten. Es war zugleich der dritte Jahrestag des Anschlags auf den Lehrer Samuel Paty, der ebenfalls von einem Dschihadisten getötet worden war. "Die Republik wird vor dem Terrorismus nicht in die Knie gehen", sagte Premierministerin Elisabeth Borne.

Textgröße ändern:

"Drei Jahre danach ist der Schmerz noch immer stark. Drei Jahre danach haben Barbarei und Aufklärungsfeindlichkeit erneut zugeschlagen", sagte Borne, die gemeinsam mit Bildungsminister Gabriel Attal an einer Gedenkveranstaltung in Conflans-Sainte-Honorine teilnahm, wo Paty getötet worden war.

Die Schule müsse ein "Schutzwall gegen Obskurantismus" sein, schrieb Frankreichs Präsident Emmanuel Macron in einer Botschaft an Lehrkräfte, Schülerinnen und Schüler im Onlinedienst X (früher Twitter). Macron hatte am Mittag eine Sicherheitssitzung einberufen. Dort ging es unter anderem darum, radikalisierte Ausländer schneller abzuschieben. Innenminister Gérald Darmanin kündigte anschließend an, die Abschiebung von knapp 200 Islamisten zu beschleunigen.

An der Schule in Arras hatte es am Vormittag einen Bombenalarm gegeben, der sich später als Fehlalarm herausstellte. Mehrere Dutzend Schülerinnen, Schüler und Lehrkräfte mussten vorübergehend das Gebäude verlassen. Sprengstoffexperten waren im Einsatz. Nach Angaben des Bildungsministers handelte es sich um den 168. Bombenalarm seit Beginn des Schuljahres. "Das ist inakzeptabel", sagte er.

An der betroffenen Schule in Arras fand am Montag kein Unterricht statt. Es gab aber ein Angebot zur psychologischen Beratung. Der Bürgermeister von Arras, Frédéric Leturque, schlug vor, das Gymnasium nach dem getöteten Französisch-Lehrer Dominique Bernard zu benennen.

Der 57-Jährige war am Freitag vor dem Eingang der Schule von einem radikalisierten ehemaligen Schüler erstochen worden. Der 20-jährige, aus dem russischen Inguschetien stammende Täter verletzte zudem drei weitere Angestellte der Schule.

Seit Freitag gilt in Frankreich die höchste Terror-Warnstufe, die Zahl der im Anti-Terror-Einsatz patrouillierenden Soldaten soll bis Montag auf bis zu 7000 erhöht werden. Hintergrund sind die zunehmenden Spannungen in Frankreich infolge des Kriegs zwischen Israel und der palästinensischen Hamas.

F.Hughes--TNT

Empfohlen

Nato-Generalsekretär Rutte reist zu Treffen mit Pistorius nach Deutschland

Der neue Nato-Generalsekretär Mark Rutte reist zu einem Treffen mit Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) nach Deutschland. Nach Nato-Angaben wird Rutte am Montag gemeinsam mit Pistorius das neue Hauptquartier des Verteidigungsbündnisses für die Ukraine-Hilfe in Wiesbaden besichtigen. Dessen Einrichtung hatte Ruttes Vorgänger Jens Stoltenberg beim Nato-Gipfel im Juli verkündet.

Chefs der Geheimdienste äußern sich in öffentlicher Anhörung im Bundestag

Die Chefs der drei Geheimdienste des Bundes äußern sich am Montag bei einer öffentlichen Anhörung im Bundestag zu aktuellen Bedrohungslagen (10.00 Uhr). Bei der Veranstaltung des Parlamentarischen Kontrollgremiums (PKGr) werden sich Verfassungsschutzchef Thomas Haldenwang, der Präsident des Bundesnachrichtendienstes (BND), Bruno Kahl, und die Präsidentin des Militärischen Abschirmdienstes (MAD), Martina Rosenberg, den Fragen der Abgeordneten stellen.

Trump-Auftritt in Kalifornien: Bewaffneter Mann nahe Veranstaltungsort festgenommen

Am Rande eines Wahlkampfauftritts des republikanischen US-Präsidentschaftskandidaten Donald Trump in Kalifornien ist ein bewaffneter Mann festgenommen worden. Der 49-Jährige sei am Samstag an einem Kontrollpunkt nahe dem Kundgebungsort in Coachella gestoppt worden, teilte das Büro des Sheriffs von Riverside County am Sonntag mit. Demnach hatte der Mann ein Gewehr, eine geladene Pistole und ein großes Magazin bei sich. Er kam auf Kaution frei.

China startet parallel zu Militärmanöver Küstenwachen-Inspektionen rund um Taiwan

Parallel zu Chinas großangelegtem Militärmanöver rund um Taiwan hat die chinesische Küstenwache vier Flotten zu "Inspektionen" ausgesandt. Die Flotten 2901, 1305, 1303 und 2102 führten "Gesetzesvollstreckungsinspektionen in den Gewässern rund um die Insel Taiwan" aus, teilte Küstenwachensprecher Liu Dejun am Montag mit. Die Einsätze geschähen "im Einklang mit dem auf dem Ein-China-Grundsatz basierenden Gesetz".

Textgröße ändern: