Alijew hisst aserbaidschanische Flagge in Hauptstadt von Bergkarabach
Nach der Rückeroberung Bergkarabachs hat der aserbaidschanische Präsident Ilham Alijew in der Hauptstadt der Kaukasusregion die Flagge seines Landes gehisst. "Wir haben erreicht, was wir wollten", sagte Alijew am Sonntag in einer Rede in Stepanakert. Es habe sich ein seit Jahrzehnten gehegter "Traum des aserbaidschanischen Volkes erfüllt". Es war das erste Mal, dass Alijew die Stadt betrat, seit sie in den 1990er Jahren von armenischen Separatisten eingenommen worden war.
Fotos, die von der aserbaidschanischen Regierung veröffentlicht wurden, zeigen den langjährigen Staatschef, wie er in Militärkleidung vor der aserbaidschanische Flagge kniet und sie küsst, bevor sie an einem Fahnenmast gehisst wird. Nach Angaben Bakus besuchte Alijew auch einen Stausee und eine alte Festung sowie andere Städte.
Baku hatte am 19. September eine Militäroffensive in Bergkarabach gestartet. Bereits einen Tag später kapitulierten die dortigen pro-armenischen Kämpfer, später wurde die Auflösung der selbsternannten Republik Bergkarabach zum 1. Januar 2024 verkündet. Der aserbaidschanische Armeeeinsatz löste eine massenhafte Fluchtbewegung aus - eine große Mehrheit der geschätzten 120.000 Bewohner Bergkarabachs floh nach Armenien.
Aserbaidschan und Armenien stritten seit dem Zerfall der Sowjetunion um die Region und führten deshalb zwei Kriege, zuletzt 2020. Bergkarabach gehört völkerrechtlich zu Aserbaidschan, es lebten dort bisher aber überwiegend ethnische Armenier. Die armenische Regierung warf Baku nach der Militäroffensive eine "ethnische Säuberung" vor. Aserbaidschan wies die Anschuldigungen zurück.
B.Scott--TNT