Bericht: Lufthansa-Hotline für Sonderflüge für Deutsche in Israel überlastet
Bei der Buchung der geplanten Sonderflüge für die in Israel gestrandeten Deutschen hat es einem Medienbericht zufolge Probleme gegeben. Mehrere deutsche Staatsangehörige hätten am Mittwoch berichtet, dass die von der Lufthansa eingerichtete Hotline trotz mehr als hundert Anrufen nicht zu erreichen sei, meldete die "Süddeutsche Zeitung". Auch gebe es keine Warteschleife, sondern nur ein Besetztzeichen. Auch in Onlinenetzwerken gab es entsprechende Beschwerden. Die Fluggesellschaft arbeite mit Hochdruck an einer Lösung, hieß es in dem "SZ"-Bericht unter Berufung auf das Auswärtige Amt.
Nach dem Großangriff der radikalislamischen Hamas auf Israel will die Lufthansa von Donnerstag an Deutsche, die in dem Land gestrandet sind, mit Sonderflügen wieder nach Hause bringen. Am Donnerstag sowie am Freitag sind jeweils vier Flüge ab Tel Aviv geplant, die ab dem Nachmittag wieder in Deutschland zurückerwartet werden.
Die Lufthansa hatte ihre regulären Israel-Flüge wegen der Situation in Nahost bis einschließlich Samstag eingestellt. Die Fluggesellschaft prüft nun, ob lagebedingt ab Sonntag wieder Linienflüge möglich sind.
Ein Sprecher des Auswärtigen Amtes sagte am Mittwoch, auf der Krisenliste der deutschen Botschaft in Israel hätten sich rund 5000 Menschen eingetragen. Er konnte aber nicht sagen, ob all diese Menschen ausreisen wollten.
Nach Angaben des deutschen Botschafters in Israel, Steffen Seibert, konnten am Mittwoch bereits rund hundert Deutsche auf dem Landweg nach Jordanien ausreisen. Sie seien mit Bussen von Tel Aviv nach Amman gebracht worden, schrieb Seibert im Onlinedienst X, ehemals Twitter.
Die radikalislamische Hamas hatte am Samstag einen Großangriff gegen Israel gestartet. Sie schoss tausende Raketen auf Israel ab und drang mit hunderten Kämpfern in das Land ein. Die Angreifer töteten nach jüngsten Angaben mehr als 1200 Menschen und nahmen rund 150 Geiseln. Die israelische Armee nahm in der Folge den Gazastreifen unter Dauerbeschuss. In dem Palästinensergebiet wurden nach Angaben der örtlichen Behörden ebenfalls 1200 Menschen getötet.
Unmittelbar nach dem Beginn des Hamas-Angriffes hatten die ersten Länder Rückholaktionen für gestrandete Staatsbürger gestartet. So landeten bereits am Montag drei Militärflugzeuge mit aus Israel evakuierten polnischen Staatsbürgern in Warschau. Auch mehrere andere EU-Länder organisierten Sonderflüge und brachten hunderte Menschen in ihre Heimatländer zurück.
Die österreichische Regierung evakuierte nach eigenen Angaben am Mittwochabend 98 Menschen aus Tel Aviv. An Bord des Flugzeugs waren neben 83 Österreichern demnach auch Angehörige anderer Staaten, unter ihnen Deutsche.
T.Bailey--TNT