Liberia wählt neues Parlament und Präsidenten
In Liberia haben die Einwohner ein neues Parlament und einen Präsidenten gewählt. Die Wahllokale in dem westafrikanischen Land öffneten am Dienstag um 8.00 Uhr (10.00 Uhr MESZ). Bereits eine Stunde vorher standen hunderte Menschen in der Hauptstadt Monrovia vor Wahllokalen Schlange.
Präsident George Weah tritt für eine zweite Amtszeit an, insgesamt werben 20 Kandidaten um die Gunst der 2,4 Millionen Wahlberechtigten. Gewählt werden zudem das 73 Sitze fassende Abgeordnetenhaus sowie die Hälfte der 30 Senatoren in dem westafrikanischen Land. Erste Ergebnisse werden in den kommenden Tagen erwartet. Eine mögliche Stichwahl um die Präsidentschaft ist für Anfang November vorgesehen.
Der ehemalige Fußballstar Weah ist seit 2017 Präsident Liberias. Im Wahlkampf kam es zu gewaltsamen Zusammenstößen zwischen seiner Regierungspartei Demokratischer Wandel (CDC) und der Einheits-Partei (UP) des ehemaligen Vize-Präsidenten Joseph Boakai. Dabei wurden drei Menschen getötet.
Zwischen 1989 und 2003 wütete ein Bürgerkrieg in Liberia, schätzungsweise 250.000 Menschen wurden getötet. Die größte Sorge der Wählerinnen und Wähler ist auch 20 Jahre nach Ende des Bürgerkrieges neben Gesundheitswesen, Bildung, Infrastruktur, Arbeit und Lebenserhaltungskosten vor allem eine mögliche Rückkehr der Gewalt.
Es ist die erste Wahl seit Ende der UN-Friedensmission in Liberia 2018. Die Europäische Union, die Afrikanische Union, die westafrikanische Wirtschaftsgemeinschaft Ecowas und die USA haben Wahlbeobachter nach Liberia entsandt.
S.Mitchell--TNT