The National Times - Rechtsextremer Anschlag in Halle: Gedenken an viertem Jahrestag

Rechtsextremer Anschlag in Halle: Gedenken an viertem Jahrestag


Rechtsextremer Anschlag in Halle: Gedenken an viertem Jahrestag
Rechtsextremer Anschlag in Halle: Gedenken an viertem Jahrestag / Foto: © AFP/Archiv

Politiker und Vertreter der jüdischen Gemeinde haben am Montag der Opfer des rechtsextremen Anschlags in Halle an der Saale vor vier Jahren gedacht. Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) forderte zum Kampf gegen Antisemitismus und Rechtsextremismus auf. Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) schrieb im Kurznachrichtendienst X (früher Twitter): "Nie wegschauen – dazu mahnt uns der Jahrestag des Anschlags auf die Synagoge in Halle."

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"Es ist unsere Pflicht, Antisemitismus hart zu bekämpfen", erklärte Scholz weiter. "Jüdinnen und Juden müssen in unserem Land angstfrei leben können."

Haseloff nahm neben dem Vorsitzenden der jüdischen Gemeinde, Max Privorozki, und Halles Bürgermeister Egbert Geier (SPD) an einer Gedenkzeremonie im Hof der Synagoge teil. "Der Alltagsantisemitismus ist für viele Menschen eine bedrohliche Erfahrung und eine ihr Leben prägende Einschränkung", erklärte der Ministerpräsident. Das Attentat auf die Synagoge sei "Ausdruck eines im Rechtsextremismus weit verbreiteten gewalttätigen Antisemitismus". "Für unsere Überzeugungen und demokratischen Institutionen müssen wir entschlossen eintreten", forderte Haseloff.

Am 9. Oktober 2019 hatte der rechtsextreme Stephan B. versucht, die Synagoge in Halle zu stürmen und am höchsten jüdischen Feiertag, Jom Kippur, die versammelten Gemeindemitglieder zu erschießen. Der Anschlag scheiterte an der gesicherten Synagogentür und Ladehemmungen der selbstgebauten Waffen, die B. für die Tat konstruiert hatte. Im Anschluss erschoss B. zwei Menschen in der Stadt.

B. wurde zu lebenslanger Haft mit anschließender Sicherungsverwahrung verurteilt. Nach einer Geiselnahme in der Haftanstalt Burg in Sachsen-Anhalt im vergangenen Dezember wurde er in eine andere Haftanstalt verlegt.

Zum Zeitpunkt des Beginns des Anschlags um 12.03 Uhr läuteten in Halle am Montag die Kirchenglocken. An den Anschlagsorten wurden Kränze niedergelegt. Am Abend sollten auf einer städtischen Gedenkveranstaltung unter anderem Kerzen zur Erinnerung an die Anschlagsopfer angezündet werden.

Q.Marshall--TNT

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