The National Times - Ukraine: Kind und Großmutter bei russischem Raketenangriff in Charkiw getötet

Ukraine: Kind und Großmutter bei russischem Raketenangriff in Charkiw getötet


Ukraine: Kind und Großmutter bei russischem Raketenangriff in Charkiw getötet
Ukraine: Kind und Großmutter bei russischem Raketenangriff in Charkiw getötet / Foto: © AFP

Bei einem russischen Raketenangriff in der ostukrainischen Stadt Charkiw sind ukrainischen Angaben zufolge ein zehnjähriger Junge und seine Grußmutter getötet worden. Nach Angaben des örtlichen Gouverneurs Oleh Synegubow wurden bei dem Angriff am Freitag mindestens 28 weitere Menschen verletzt, darunter ein elf Monate altes Baby, das zur Familie der beiden Todesopfer gehörte. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj bezeichnete den Angriff als weiteres Beispiel für "russischen Terror".

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Laut Gouverneur Synegubos trafen zwei russische Raketen die Stadt. Eine schlug demnach auf einer Straße im Zentrum ein, eine andere in einem dreistöckigen Gebäude. Ein Journalist der Nachrichtenagentur AFP vor Ort sah, wie Einsatzkräfte Brände neben verkohlten Fahrzeugen löschten, Raketenteile lagen in einem tiefen Krater im Stadtzentrum.

Charkiw ist die zweitgrößte Stadt der Ukraine und liegt in einer Region, die an Russland grenzt. Seit dem Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine im Februar 2022 steht sie immer wieder unter Beschuss.

Laut Synegubow wurde zudem in Wowtschansk, einer vor einem Jahr von den ukrainischen Streitkräften zurückeroberten Stadt nahe der russischen Grenze, ein Wohnhaus beschossen. Dabei seien drei Menschen verletzt worden.

Derweil erhöhte sich die Zahl der Toten durch einen Raketenangriff am Vortag auf das Dorf Hrosa in der Region Charkiw auf 52. Ein Mensch sei in einer medizinischen Einrichtung gestorben, sagte Synegubow im staatlichen Fernsehen.

Bei dem Angriff waren ein Lebensmittelgeschäft sowie ein Café getroffen worden, in dem Trauernde zu einer Trauerfeier für einen getöteten Soldaten zusammengekommen waren. Unter den Todesopfern waren offiziellen Angaben zufolge auch die Frau des getöteten Soldaten und sein Sohn.

Die ukrainische Armee meldete derweil den Abschuss von mehr als zwei Dutzend russischen Angriffsdrohnen in der Nacht zum Freitag. In den Regionen Odessa, Mykolajiw, Charkiw, Dnipro, Tscherkassy und Schytomyr habe die Luftabwehr 25 Schahed-Drohnen aus iranischer Produktion zerstört, erklärte das ukrainische Militär im Onlinedienst Telegram. Insgesamt habe Russland 33 Drohnen auf ukrainische Gebiete abgefeuert.

Der Gouverneur der südlichen Region Odessa, Oleh Kiper, erklärte auf Telegram, Drohnen hätten die Hafeninfrastruktur im Bezirk Ismajil an der Donau nahe der rumänischen Grenze angegriffen. Ein Getreidelager sei beschädigt worden.

Moskau greift fast jede Nacht verschiedene Landesteile der Ukraine mit Drohnen und Raketen an. Insbesondere auf die für die Ausfuhr von Getreide wichtigen Häfen in der Südukraine hat Russland seine Angriffe verstärkt. Moskau hatte sich im Juli aus dem Getreideabkommen mit der Ukraine zurückgezogen, das der Ukraine trotz des russischen Angriffskrieges den Transport von Getreide über das Schwarze Meer ermöglicht hatte.

Die Regierung in Kiew teilte unterdessen am Freitag mit, die Leichen von 64 toten Soldaten aus Russland erhalten zu haben. Im Gegenzug sei eine nicht genannte Zahl von Leichen von Gefallenen an Russland übergeben worden.

K.M.Thompson--TNT

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