The National Times - Vorsitzender der Bischofskonferenz: In Migrationsdebatte fehlt es an "Empathie"

Vorsitzender der Bischofskonferenz: In Migrationsdebatte fehlt es an "Empathie"


Vorsitzender der Bischofskonferenz: In Migrationsdebatte fehlt es an "Empathie"
Vorsitzender der Bischofskonferenz: In Migrationsdebatte fehlt es an "Empathie" / Foto: © AFP/Archiv

In den Diskussion um die Migrationspolitik herrscht nach Auffassung des Vorsitzenden der katholischen deutschen Bischofskonferenz, Georg Bätzing, häufig ein Mangel an menschlicher Anteilnahme. "In der aufgeregten Debatte, die zurzeit in Deutschland geführt wird, fehlt es nicht selten an Empathie gegenüber den schutzsuchenden Menschen", erklärte der Limburger Bischof am Donnerstag in Wiesbaden nach Abschluss der Herbstvollversammlung der Bischöfe. Konkrete Beispiele nannte er nicht.

Textgröße ändern:

CDU-Bundeschef Friedrich Merz hatte zuvor mit Äußerungen zu abgelehnten Asylbewerbern in einer Talkshow am Mittwochabend für Aufregung gesorgt. Unter anderem sagte er dort: "Die sitzen beim Arzt und lassen sich die Zähne neu machen - und die deutschen Bürger nebendran kriegen keine Termine." Die Aussage wurde von verschiedenen Seiten als populistisch und falsch kritisiert.

"Ohne Zweifel ist die Aufnahme einer großen Zahl von geflüchteten Menschen mit großen Herausforderungen verbunden", erklärte Bätzing am Donnerstag. Diese müssten "ehrlich und lösungsorientiert" angegangen werden. "Fatal wäre es jedoch, den Parolen der Populisten in irgendeiner Weise zu folgen", ergänzte er. "Der Flüchtlingsschutz stellt eine ethisch und völkerrechtlich gebotene Aufgabe dar – diesen demokratischen Konsens gilt es zu verteidigen."

Bätzing ergänzte, die Konferenz der Bischöfe unterstütze die Bemühungen zur Reform des europäischen Asylsystems, "allerdings nicht zu jedem Preis". Es seien eine schnelle Registrierung und Weiterleitung auf die EU-Staaten erforderlich und kein System mit "überfüllten Camps mit teils haftähnlichen Bedingungen in den Erstaufnahmestaaten". Das "berechtigte Anliegen" der Grenzkontrolle und Schleuserbekämpfung dürfe nicht dazu führen, "dass Rechte von Schutzsuchenden ausgehebelt werden".

Die Bischofskonferenz tagte von Montag bis Donnerstag in der hessischen Landeshauptstadt und befasste sich mit verschiedenen aktuellen kirchlichen und gesellschaftlichen Fragen. Unter anderem ging es auch um die Fortführung des Reformprozesses synodaler Weg und die anhaltende Aufarbeitung der Skandale um sexuellen Missbrauch.

T.F.Russell--TNT

Empfohlen

Biden bekommt bei nachgeholtem Besuch den höchsten deutschen Orden

Bei seinem nachgeholten Besuch in Berlin wird US-Präsident Joe Biden am Freitag den höchsten deutschen Orden bekommen. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier werde Biden mit der Sonderstufe des Großkreuzes des Bundesverdienstordens auszeichnen, wie das Bundespräsidialamt am Dienstag mitteilte. Damit würdige der Bundespräsident "die Verdienste von Präsident Biden um die deutsch-amerikanische Freundschaft und das transatlantische Bündnis, welche Biden über fünf Jahrzehnte maßgeblich geprägt und insbesondere im Angesicht der russischen Aggression gegen die Ukraine gestärkt" habe.

Bizarrer Wahlkampfauftritt Trumps: "Ave Maria" zum Kollaps zweier Anhänger

Bizarrer Wahlkampfauftritt von Donald Trump in Pennsylvania: Während der republikanische Präsidentschaftskandidat in einem überhitzten Saal seine Rede hielt, erlitten zwei seiner Anhänger einen Schwächeanfall - woraufhin die Organisatoren des Abends das "Ave Maria" einspielten, das vielfach bei Beerdigungen erklingt. Später wurde die ganze Veranstaltung in ein Musik-Event umgewidmet.

Britische Regierung wirbt für Abnehmspritzen - etwa für fettleibige Arbeitslose

Die britische Regierung wirbt für Abnehmspritzen - etwa damit fettleibige Arbeitslose wieder einen Job annehmen können und um das Gesundheitssystem zu entlasten. Die Medikamente seien "sehr nützlich für Menschen, die abnehmen wollen, die es nötig haben, abzunehmen, und sehr wichtig für die Wirtschaft, damit die Menschen an den Arbeitsplatz zurückkehren können", sagte Premierminister Keith Starmer am Dienstag im Sender BBC.

Lindners Steuerpläne sorgen für den nächsten Koalitionsstreit

In der Bundesregierung ist der nächste Koalitionsstreit zwischen FDP und Grünen entbrannt - diesmal geht es um die Steuerpläne von Finanzminister Christian Lindner (FDP) und höhere Beitragsbemessungsgrenzen in der Sozialversicherung. Grüne und Liberale warfen sich am Dienstag gegenseitig vor, die Vorhaben zu blockieren.

Textgröße ändern: