The National Times - EU-Parlament beschließt strengere Regulierung von Internetriesen

EU-Parlament beschließt strengere Regulierung von Internetriesen


EU-Parlament beschließt strengere Regulierung von Internetriesen
EU-Parlament beschließt strengere Regulierung von Internetriesen / Foto: © AFP/Archiv

Mit großer Mehrheit hat das Europäische Parlament eine strengere Regulierung von großen Internetkonzernen wie Google und Amazon beschlossen. Die Abgeordneten billigten am Dienstag in Straßburg abschließend das Marktkontrollgesetz (DMA) und das Gesetz über digitale Dienste (DSA). Mit dem Digital Markets Act will die EU wettbewerbsschädliches Verhalten großer Internetfirmen in der Europäischen Union unterbinden. Der Digital Services Act verpflichtet Onlineplattformen unter anderem dazu, verstärkt gegen Hass- und Falschnachrichten vorzugehen.

Textgröße ändern:

EU-Binnenmarktkommissar Thierry Breton sprach in Straßburg von einem "historischen Tag". Die EU habe nun "endlich eine Verordnung" für ihren "digitalen Raum", sagte er in einer Videobotschaft. Auch EU-Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager begrüßte das Abstimmungsergebnis und bezeichnete die Verordnungen als "starke, ehrgeizige Regulierung von Onlineplattformen".

Mit dem DSA will die EU besonders die sehr großen Onlinekonzerne mit mehr als 45 Millionen aktiven Nutzerinnen und Nutzern in der EU stärker regulieren. Das sind potenziell rund 20 Unternehmen, darunter Google mit dem Tochterkonzern Youtube, Meta mit Facebook und Instagram, Microsoft mit seinem sozialen Netzwerk LinkedIn, Amazon, Apple und Twitter.

Neben dem Kampf gegen Desinformation und Hassnachrichten sollen auch die Verbraucher gestärkt werden: Etwa müssen Onlineshops künftig die Identität von Anbietern überprüfen, bevor diese ihre Produkte zum Verkauf anbieten.

Mit dem Marktkontrollgesetz könnte etwa Apple dazu gezwungen werden, auf seinen iPhones App Stores von der Konkurrenz zuzulassen. Google und Amazon soll untersagt werden, eigene Dienste in ihren Suchergebnissen zu bevorzugen. Die schärferen Regulierungen hatte die EU-Kommission im Dezember 2020 vorgeschlagen.

"Wir holen uns die Kontrolle von den Tech-Giganten zurück", sagte die dänische Sozialdemokratin Christel Schaldemose bei der vorausgehenden Debatte am Montag. Sie hatte im EU-Parlament den DSA federführend ausgearbeitet. Der Ko-Vorsitzende der Linksfraktion im EU-Parlament, Martin Schirdewan, bezeichnete die schärferen Regeln als "Meilenstein", um "digitale Monopole zu bekämpfen."

Mit den neuen Regeln ist geplant, dass die Europäische Kommission die Einhaltung der Regeln bei den sehr großen Digitalkonzernen beaufsichtigt, wofür diese ihnen Zugang zu ihren Daten gewähren sollen. Der CDU-Europaabgeordnete Andreas Schwab, der das Marktkontrollgesetz federführend betreut hatte, erklärte hierzu auf Twitter, dass die neuen Gesetze nur dann "effektiv" seien, wenn die zuständige Abteilung in der Kommission "genug Personal bekommt".

Auch der Europäische Verbraucherverband (BEUC) hatte gefordert, dass die EU-Kommission noch benötigte Experten einstellen müsse. Als Reaktion darauf kündigte Industriekommissar Breton die Einstellung von 100 Vollzeitexperten bis 2024 und die Einrichtung eines europäischen Zentrums für die Transparenz von Algorithmen an.

Parlament und Mitgliedstaaten hatten sich zuvor in Verhandlungen informell auf die neuen Gesetze geeinigt. Es fehlte noch die formelle Zustimmung der beiden Seiten zu dem ausgehandelten Kompromiss. Die Mitgliedstaaten sollen voraussichtlich kommende Woche ihre Zustimmung geben.

H.Davies--TNT

Empfohlen

One-Direction-Stars nach Tod von Liam Payne "am Boden zerstört"

Nach dem Tod von Liam Payne herrscht bei den Mitgliedern der britischen Erfolgsband One Direction große Bestürzung. In einer emotionalen Hommage bezeichnete Popstar Harry Styles am Donnerstag seinen verstorbenen Bandkollegen als "warmherzig, unterstützend und unglaublich liebevoll". Familienmitglieder äußerten sich "untröstlich", während zahlreiche Musiker, Fans und auch der britische Regierungschef Keir Starmer ihr Beileid bekundeten.

National Gallery in London verbietet nach Attacken von Aktivisten Flüssigkeiten

Die National Gallery in London verbietet nach einer Reihe von Attacken von Aktivisten Flüssigkeiten, um die Sicherheit der Kunstwerke zu erhöhen. Ab Freitag seien mit Ausnahme von Babynahrung, abgepumpter Muttermilch und verschreibungspflichtiger Medikamente alle Flüssigkeiten verboten, teilte das Kunstmuseum am Donnerstag mit. Die Attacken hätten "physischen Schaden an den Kunstwerken verursacht" und bei der Erfüllung des Auftrags gestört, "dafür zu sorgen, dass großartige Kunst für jeden und überall zugänglich ist".

Sturz aus Hotel in Buenos Aires: One-Direction-Star Liam Payne gestorben

Der britische Sänger Liam Payne, Mitglied der Erfolgsband One Direction, ist mit 31 Jahren aus einem Hotel in Buenos Aires gestürzt und gestorben. Payne habe "sehr schwere Verletzungen erlitten", sagte am Mittwoch der Leiter des Rettungsdienstes der argentinischen Hauptstadt, Alberto Crescenti, im Lokalfernsehen. Es habe "keine Möglichkeit der Wiederbelebung" gegeben. Schon kurz nach Bekanntwerden des Todes von Payne versammelten sich trauernde Fans in der Nähe des Hotels.

35 Jahre nach Wende: Honecker und Kohl nun als Räuchermännchen

35 Jahre nach der Wende bringen sächsische Holzkünstler den früheren DDR-Staatsratsvorsitzenden Erich Honecker und den ehemaligen Bundeskanzler Helmut Kohl (CDU) als Räuchermännchen auf den Markt. Die Räucherfiguren "Erich" und "Helmut" können ab Mitte November und damit pünktlich zur Vorweihnachtszeit über den Onlineshop der Seiffener Volkskunst gekauft werden.

Textgröße ändern: