The National Times - US-Rapper Young Thug bekennt sich in seinem Prozess wegen Bandenkriminalität schuldig

US-Rapper Young Thug bekennt sich in seinem Prozess wegen Bandenkriminalität schuldig


US-Rapper Young Thug bekennt sich in seinem Prozess wegen Bandenkriminalität schuldig
US-Rapper Young Thug bekennt sich in seinem Prozess wegen Bandenkriminalität schuldig / Foto: © AFP/Archiv

In einer überraschenden Wende in seinem Prozess wegen Bandenkriminalität hat der US-Rapper Young Thug auf schuldig plädiert. In sechs Anklagepunkten etwa zu Verstößen gegen Waffen- und Drogengesetze und der Beteiligung an einer kriminellen Bande bekannte sich der Musiker mit dem bürgerlichen Namen Jeffery Lamar Williams am Donnerstag schuldig. In Bezug auf Vorwürfe des "racketeering" (auf Deutsch etwa organisiertes Verbrechen) und der Anführerschaft einer kriminellen Straßenbande stritt der 33-Jährige die Schuld weder ab noch erkannte er sie an - was den gleichen Effekt wie ein Schuldeingeständnis hat.

Textgröße ändern:

Young Thug - bekannt unter anderem für den Hit "Havana" mit Camila Cabello aus dem Jahr 2017 - war im Mai 2022 im US-Bundesstaat Georgia als eines von 28 mutmaßlichen Mitgliedern einer Straßengang in Atlanta angeklagt worden. Den Angeklagten, von denen nun sechs vor Gericht gestellt wurden, wurden unter anderem Mord, Körperverletzung, Autodiebstahl und Drogenhandel zur Last gelegt, außerdem der übergreifende Straftatbestand der organisierten Kriminalität.

Das Strafmaß gegen Young Thug soll zu einem späteren Zeitpunkt festgelegt werden. Die Staatsanwaltschaft kündigte an, 25 Jahre Haft sowie weitere 20 Jahre auf Bewährung für den Grammy-Gewinner fordern zu wollen.

Der Prozess gegen sechs Angeklagte sorgt unter anderem deswegen für Interesse, weil die Staatsanwaltschaft Songtexte von Young Thug als Beweismittel verwenden darf, wenn sie Bezüge zu konkreten Straftaten herstellen kann. Die Verteidigung hat dies scharf kritisiert und beteuert, bei den Texten handele es sich um Fiktion. Experten kritisieren die Verwendung von Rap-Texten als Beweismittel ebenfalls und sehen dies als eine Form der Kriminalisierung schwarzer Musiker.

Die Staatsanwaltschaft argumentiert, Young Thugs Plattenlabel YSL (Young Stoner Life Records), das Hiphop und Trap verbreitet, sei in Wirklichkeit der Deckmantel für eine Straßengang mit dem Namen Young Slime Life, ebenfalls YSL abgekürzt. Die Verteidigung erklärt dagegen, Young Stoner Life Records sei nur ein loser Zusammenschluss von Künstlern und keine Gang. YSL ist auch die Abkürzung des französischen Modehauses Yves Saint Laurent.

Es handelt sich bei dem Prozess um die längste Gerichtsverhandlung in der Geschichte Georgias. Die Auswahl der Geschworenen begann bereits im Januar 2023, doch die Eröffnungsplädoyers fanden erst Ende November desselben Jahres statt.

S.Cooper--TNT

Empfohlen

Sorgerechtsstreit: Malische Sängerin Rokia Traoré von Italien nach Belgien überführt

Die malische Sängerin Rokia Traoré, die von der belgischen Justiz wegen eines Sorgerechtsstreits gesucht wurde, ist von Italien nach Belgien überführt worden. "Sie ist in Belgien angekommen und wurde im Gefängnis von Haren in der Nähe von Brüssel inhaftiert", teilte eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft der Nachrichtenagentur AFP am Freitag mit, ohne weitere Details zu nennen. Die 50-jährige Sängerin war von einem belgischen Gericht zu einer zweijährigen Haftstrafe verurteilt worden.

Raab-Effekt beim ESC: So viele Bewerbungen wie zuletzt bei Lenas Sieg

Der Raab-Effekt zeigt erste Wirkung: Für den nach jahrelanger Pause wieder von Stefan Raab mitverantworteten deutschen Vorentscheid zum Eurovision Song Contest (ESC) haben sich so viele Musiker und Bands angemeldet wie seit 2010 nicht mehr, teilte der federführende Norddeutsche Rundfunk (NDR) am Freitag in Hamburg mit. ESC-Fans dürften dies als gutes Omen werten - 2010 konnte Lena Meyer-Landrut den Musikwettbewerb für Deutschland gewinnen.

Richter lehnt Freilassung von US-Rapper Sean "Diddy" Combs auf Kaution erneut ab

Der wegen Sexhandels und weiterer schwerer Straftaten angeklagte US-Rapper Sean "Diddy" Combs muss weiter im Gefängnis bleiben. Der Rapper scheiterte am Mittwoch (Ortszeit) ein drittes Mal mit dem Versuch, seine Freilassung gegen Kaution zu erreichen. Keine juristischen Auflagen könnten die Allgemeinheit im Falle von Combs' Freilassung mit ausreichender Sicherheit vor ihm schützen, befand Richter Arun Subramanian.

Verfassungsschutz sieht "abstrakt hohes Gefährdungspotenzial" auf Weihnachtsmärkten

Das Bundesamt für Verfassungsschutz (BfV) sieht Weihnachtsmärkte weiterhin als potenzielles Ziel insbesondere von islamistischen Terroristen. Grundsätzlich bestehe für "Orte wie Weihnachtsmärkte ein abstrakt hohes Gefährdungspotenzial", teilte die Behörde den Zeitungen des Redaktionsnetzwerks Deutschland vom Donnerstag mit. "Aufgrund ihrer Symbolik für christliche Werte sowie als Inbegriff der westlichen Kultur und Lebensweise stellen Veranstaltungen zur Weihnachtszeit auch ideologisch ein geeignetes Ziel für islamistisch motivierte Personen dar."

Textgröße ändern: