The National Times - Prozess gegen Alec Baldwin: Jury ausgewählt - Plädoyers erwartet

Prozess gegen Alec Baldwin: Jury ausgewählt - Plädoyers erwartet


Prozess gegen Alec Baldwin: Jury ausgewählt - Plädoyers erwartet
Prozess gegen Alec Baldwin: Jury ausgewählt - Plädoyers erwartet / Foto: © AFP

Im Prozess gegen US-Filmstar Alec Baldwin wegen des tödlichen Schusses auf eine Kamerafrau sollen am Mittwoch die Eröffnungsplädoyers gehalten werden. Zum Beginn des Prozesses in Santa Fe im US-Bundesstaat New Mexico waren am Dienstag die zwölf Geschworenen sowie vier Ersatz-Juroren ausgewählt worden. Dem 66-jährigen Schauspieler droht eine bis zu 18-monatige Haftstrafe.

Textgröße ändern:

Baldwin ist wegen fahrlässiger Tötung angeklagt, weil die Kamerafrau Halyna Hutchins im Oktober 2021 beim Dreh des Westerns "Rust" durch eine Kugel aus einem von ihm gehaltenen Revolver tödlich getroffen worden war. Durch dieselbe Kugel wurde zudem der Regisseur Joel Souza verletzt. Baldwin beteuert seine Unschuld. Die Anklage wirft ihm vor, mit verantwortungslosem Verhalten zu dem Vorfall beigetragen zu haben.

Die leitende Staatsanwältin Kari Morrissey wird laut Gerichtsunterlagen in ihrem Eingangsplädoyer darzulegen versuchen, dass Baldwin bei den Dreharbeiten gegen die Sicherheitsvorschriften zum Gebrauch von Schusswaffen verstoßen habe. Auch wird sie ihn als launische und unbeherrschte Persönlichkeit beschreiben, die mit verantwortungslosem Verhalten die Sicherheit der gesamten Crew gefährdet habe. Baldwin war bei dem Film auch Produzent, allerdings hat der Richter angeordnet, dass dies im Prozess keine Rolle spielen dürfe.

Morrissey hat bereits erreicht, dass die Kamerafrau bei dem Western-Dreh, Hannah Gutierrez-Reed, im April wegen fahrlässiger Tötung zu 18 Monaten Haft verurteilt wurde. Die gleiche Strafe strebt die Staatsanwältin nun für Baldwin an.

Der Schauspieler hat gesagt, er habe nicht gewusst, dass der altertümliche Colt-45-Revolver mit scharfer Munition geladen gewesen sei. Auch habe er den Abzug der Waffe nicht betätigt. In seinem Auftaktplädoyer wird Baldwins Staranwalt Alex Spiro zudem darauf abheben, dass sein Mandant als Schauspieler nicht dafür zuständig gewesen sei, die Waffe zu kontrollieren.

Ermittlungen der US-Bundespolizei FBI ergaben der Staatsanwaltschaft zufolge jedoch, dass der Schuss ohne Druck auf den Abzug nicht hätte ausgelöst werden können. Baldwin habe "schamlos" über sein Verhalten gelogen, wirft ihm die Anklage vor. Wie es überhaupt dazu gekommen war, dass der Colt mit scharfer Munition geladen war, konnte in den Ermittlungen nicht aufgeklärt werden. Scharfe Munition an Filmsets ist in den USA verboten.

Zum Prozessauftakt am Dienstag erschien Baldwin in Begleitung seiner Frau, eines seiner Kinder und eines Kindermädchens und seines ebenfalls als Hollywoodschauspieler tätigen Bruders Stephen. Der unter anderem aus der Comedy-Serie "30 Rock" und als Imitator von Ex-US-Präsident Donald Trump bekannte Schauspieler sprach nicht mit den Medien und machte sich im Gerichtssaal Notizen. Ob er während des Prozesses als Zeuge aussagen wird, ist noch unklar.

Die Auswahl der Geschworenen war wegen Baldwins hohen Bekanntheitsgrads kompliziert, konnte aber innerhalb eines Tages abgeschlossen werden. Bei solchen Jury-Auswahlen soll immer sichergestellt werden, dass die Geschworenen keine Vorurteile zu Gunsten oder Ungunsten des Angeklagten haben.

So wurden die potenziellen Juroren im Baldwin-Prozess unter anderem gefragt, ob sie Waffenbesitzer sind und ob sie in der Filmbranche gearbeitet haben. Verteidiger Spiro ermahnte sie auch immer wieder, dass ihre Gefühle über Baldwins Star-Status nicht ihre Entscheidung über dessen Schuld oder Unschuld beeinflussen dürfe. Dabei erwähnte der Anwalt auch wiederholt Baldwins Rolle als Trump-Double in der populären Fernsehshow "Saturday Night Live".

L.A.Adams--TNT

Empfohlen

An Wand geklebte Banane bei Auktion in New York für 6,2 Millionen Dollar versteigert

Eine mit Klebeband an einer Wand befestigte Banane ist bei einer Auktion in New York am Mittwoch für 6,2 Millionen Dollar versteigert worden. Der Kryptowährungsunternehmer Justin Sun sei der neue Besitzer des umgerechnet rund 5,88 Millionen Euro teuren Werks "Comedian" des Italieners Maurizio Cattelan, erklärte das Auktionshaus Sotheby's. Bei der Auktion war ein Richtpreis von einer bis 1,5 Millionen Dollar ausgegeben worden, vor fünf Jahren hatte das Werk noch für 120.000 Dollar zum Verkauf gestanden.

Trauerfeier für One-Direction-Sänger Payne in England

Fünf Wochen nach dem Tod von One-Direction-Star Liam Payne bei einem Balkon-Sturz in Argentinien haben Familienmitglieder und Freunde in Großbritannien Abschied von dem Sänger genommen. An der Trauerfeier in Amersham in Südengland nahmen am Mittwoch auch Paynes frühere Bandkollegen Harry Styles, Niall Horan, Zayn Malik und Louis Tomlinson teil.

Smartphone- und Autohersteller Xiaomi steigert Quartalsumsatz um 30 Prozent

Der chinesische Elektronikkonzern Xiaomi hat seine Umsätze auch dank seines neuen Geschäfts mit E-Autos kräftig gesteigert. Im Sommerquartal von Juli bis September wuchs der Umsatz um 30,5 Prozent auf 92,5 Milliarden Yuan (rund zwölf Milliarden Euro), wie Xiaomi am Montag mitteilte. Der Umsatz mit Smartphones kletterte dabei um knapp 14 Prozent. Der Konzern verdiente in den drei Monaten unter dem Strich umgerechnet rund 692 Millionen Euro.

US-Musiklegende Quincy Jones posthum mit Ehren-Oscar ausgezeichnet

Der vor zwei Wochen verstorbene US-Musiker, Produzent und Komponist Quincy Jones ist posthum mit einem Ehren-Oscar für sein Lebenswerk ausgezeichnet worden. Seine Tochter, die Schauspielerin Rashida Jones, nahm den Ehren-Oscar am Sonntag bei einer Gala in Hollywood entgegen. Der Titan der US-Musikindustrie war am 3. November im Alter von 91 Jahren gestorben.

Textgröße ändern: