The National Times - Französischer Journalist nach zwei Jahren Geiselhaft im Sahel in Paris eingetroffen

Französischer Journalist nach zwei Jahren Geiselhaft im Sahel in Paris eingetroffen


Französischer Journalist nach zwei Jahren Geiselhaft im Sahel in Paris eingetroffen
Französischer Journalist nach zwei Jahren Geiselhaft im Sahel in Paris eingetroffen / Foto: © POOL/AFP

Er war der letzte Franzose, der sich in Geiselhaft einer nichtstaatlichen Gruppe befand: Der Journalist Oliver Dubois ist nach knapp zwei Jahren in den Händen einer in Mali aktiven Dschihadistengruppe am Dienstag wohlbehalten in Paris eingetroffen. Präsident Emmanuel Macron nahm ihn auf einem Militärflughafen bei Paris in Empfang. "Es gab schwierige Momente. (...) Aber ich bin weder misshandelt noch geschlagen worden", sagte der 48-Jährige der Nachrichtenagentur AFP.

Textgröße ändern:

Gemeinsam mit Dubois traf auch der 61 Jahre alte US-Entwicklungshelfer Jeffery Woodke in Paris ein, der 2016 im Nachbarland Niger entführt worden war. "Vive la France", sagte Woodke bei seiner Ankunft. Er hatte vor seiner Entführung gut drei Jahrzehnte lang im Niger für eine Organisation gearbeitet, die sich um die Tuareg-Bevölkerung in dem westafrikanischen Land kümmerte.

Macron hatte sich am Montag bei der Regierung des Niger bedankt. Doch die Gründe für den Zeitpunkt der Freilassung der beiden Männer und deren Umstände sind bislang nicht bekannt. "Die Geiseln wurden wohlbehalten von den nigrischen Behörden in Empfang genommen und an französische und amerikanische Stellen übergeben", hatte der nigrische Innenminister Hamadou Souley am Montag vor dem Abflug der beiden Männer gesagt.

Dubois lebte seit 2015 in Mali und arbeitete unter anderem für die französischen Tageszeitung "Libération". Er war im April 2021 in Gao im Norden Malis verschwunden. In einer Videobotschaft erklärte er einen Monat später, von der mit Al-Kaida verbundenen Miliz Unterstützungsgruppe für den Islam und die Muslime (GSIM) entführt worden zu sein.

"Es ist unglaublich, darauf haben wir seit zwei Jahren gewartet", sagte seine Schwester Canèle Bernard nach seiner Freilassung. Die Organisation Reporter Ohne Grenzen zeigte sich "immens erleichtert". Insgesamt war Dubois 711 Tage in Geiselhaft.

Entführungen kommen in Mali häufig vor und betreffen auch internationale Organisationen. So waren kürzlich zwei Mitarbeiter des Roten Kreuzes und ein Arzt der Weltgesundheitsorganisation (WHO) freigelassen worden. Ein australischer Arzt, ein Rumäne und ein deutscher Ordensbruder gelten dagegen noch als vermisst. Große Teile des westafrikanischen Krisenstaates werden nicht von der herrschenden Militärjunta, sondern von dschihadistischen Milizen und kriminellen Banden kontrolliert.

Im vergangenen Sommer hatte die Militärjunta den Abzug der französischen Soldaten durchgesetzt, die seit neun Jahren in dem Land stationiert waren, um dschihadistische Milizen zu bekämpfen. Ein Teil der französischen Soldaten wurde ins benachbarte Niger verlagert, das zunehmend zum wichtigsten Verbündeten westlicher Staaten in der Region wird.

Erst vergangene Woche hatte US-Außenminister Anthony Blinken den Niger besucht und neben 150 Millionen Dollar Hilfsgeldern auch den Aufbau eines Programms zur Rehabilitierung von islamistischen Extremisten versprochen.

A.Robinson--TNT

Empfohlen

Philippinischer Filmstar Nora Aunor mit 71 Jahren gestorben

Sie war einer der größten Filmstars der Philippinen: Die Schauspielerin Nora Aunor ist im Alter von 71 Jahren gestorben. Das teilte ihre Familie am Donnerstag mit. Aunor, die in ihrer jahrzehntelangen Karriere in 170 Filmen mitspielte und auch als Sängerin Erfolge feierte, soll nach Angaben der philippinischen Regierung mit einem Staatsbegräbnis geehrt werden.

Osterwetter wird durchwachsen: Zeitweise kräftiger Regen - im Osten mehr Sonne

Das Osterwetter in Deutschland wird durchwachsen sein. Wie der Deutsche Wetterdienst (DWD) in Offenbach am Donnerstag mitteilte, gibt es über die Feiertage einen Mix aus Regen und Sonne. Tiefdruckeinfluss sorgt demnach regional sowie zeitweise für Regen, Schauer und Gewitter. Lediglich der Samstag wird weitgehend trocken sein. In der Osthälfte bleibt es auch am Ostersonntag und Ostermontag heiterer und trocken.

Verweis wegen Profils auf Datingplattform: Bundeswehroffizierin scheitert in Karlsruhe

Eine ranghohe Bundeswehroffizierin ist mit einer Verfassungsbeschwerde gegen einen disziplinarrechtlichen Verweis wegen ihres Profils auf der Onlinedatingplattform Tinder gescheitert. Das Bundesverfassungsgericht nahm die Beschwerde nach Angaben vom Mittwoch nicht zur Entscheidung an. Der Verweis sei bereits vor Einreichung der Beschwerde entsprechend der disziplinarrechtlichen Fristen aus der Personalakte getilgt worden, erklärte das Gericht in Karlsruhe. Die Klägerin habe nicht genügend dargelegt, warum weiter ein Rechtsschutzbedürfnis bestehe. (Az. 2 BvR 110/23)

Ghosting im Netz: Jeder Achte beendete Beziehung schon einmal digital

Jede und jeder Achte in Deutschland hat eine Beziehung schon einmal digital beendet. In einer am Mittwoch veröffentlichten Umfrage des Digitalverbands Bitkom gaben zwölf Prozent an, mindestens eine Beziehung durch sogenanntes Ghosting abgebrochen zu haben. Unter dem Begriff Ghosting wird der abrupte vollständige Abbruch eines Kontakts ohne Vorwarnung verstanden.

Textgröße ändern: