The National Times - Bericht: Altkleider-Exporte sorgen in Kenia für riesige Plastikmüll-Berge

Bericht: Altkleider-Exporte sorgen in Kenia für riesige Plastikmüll-Berge


Bericht: Altkleider-Exporte sorgen in Kenia für riesige Plastikmüll-Berge
Bericht: Altkleider-Exporte sorgen in Kenia für riesige Plastikmüll-Berge / Foto: © AFP

Altkleider-Exporte sorgen in Kenia für riesige Plastikmüll-Berge und große Umwelt- und Gesundheitsprobleme. Laut einem Bericht, den die Organisation Changing Markets Foundation am Donnerstag vorlegte, werden jedes rund 900 Millionen gebrauchte Kleidungsstücke nach Kenia exportiert. Da ein großer Teil aus synthetischen Materialien wie Polyester besteht, stuft der Bericht ein Drittel als "getarnten Plastikmüll" ein. Weil viele Altkleider beschädigt oder verschmutzt sind, landen sie in Kenia direkt auf dem Müll.

Textgröße ändern:

Auf riesigen Müllkippen, etwa am Stadtrand der Hauptstadt Nairobi, wird der Plastik-Textilmüll den Angaben zufolge oftmals verbrannt - Müllsammler, die auf den Deponien nach Verwertbarem suchen, atmen die giftigen Dämpfe direkt ein. Tonnen von Textilien landen auch in Flüssen und im Meer und zerfallen schließlich zu Mikroplastik. Tiere nehmen die winzigen Kunststoffteilchen auf.

"Mehr als jedes dritte gebrauchte Kleidungsstück, das nach Kenia exportiert wird, ist eigentlich getarnter Plastikmüll und ein wesentlicher Teil der giftigen Plastikverschmutzung im Land", heißt es in dem Bericht, der auf Zolldaten und Erhebungen der gemeinnützigen Organisation Wildlight sowie der Aktivistengruppe Clean Up Kenya basiert, die dutzende Interviews geführt haben.

20 bis 50 Prozent der nach Kenia exportierten Kleidungsstücke sind demnach nicht mehr gut genug, um auf dem lokalen Secondhand-Markt verkauft zu werden. Einige sind etwa mit Erbrochenem verschmutzt oder stark beschädigt.

Andere können nicht genutzt werden, weil es in Kenia zu warm ist. "Ich habe Leute gesehen, die Ballen mit Skiausrüstung und Winterkleidung geöffnet haben, was für die meisten Kenianer nutzlos ist", sagt der Gründer von Clean Up Kenya, Betterman Simidi Musasia.

Die meisten nach Kenia exportierten Altkleider landen daher auf riesigen Mülldeponien außerhalb von Nairobi, etwa der Dandora-Deponie. Müllsammler, die auf der Müllkippe unterwegs sind, klagten dem Bericht zufolge in den Interviews über Atembeschwerden und Asthma, nachdem sie Rauch von brennendem Plastik auf der Deponie eingeatmet hatten.

Musasia fordert, die Kleidungsstücke in den Herkunftsländern besser zu sortieren, bevor sie exportiert werden. Experten zufolge wird das Problem durch den Fast-Fashion-Boom, also den Verkauf schnell wechselnder, günstiger Mode noch verschärft. Viele dieser Kleidungsstücke werden nur wenige Male getragen, bevor sie weggeworfen werden.

Die Changing Markets Foundation fordert daher, bei der Herstellung von Textilien ungiftige und nachhaltige Materialien zu nutzen und weltweit die Hersteller mehr in die Pflicht zu nehmen. "Der Globale Norden nutzt den Handel mit gebrauchter Kleidung als Ventil, um das enorme Abfallproblem der Fast Fashion zu bewältigen", kritisiert die Organisation.

N.Roberts--TNT

Empfohlen

Philippinischer Filmstar Nora Aunor mit 71 Jahren gestorben

Sie war einer der größten Filmstars der Philippinen: Die Schauspielerin Nora Aunor ist im Alter von 71 Jahren gestorben. Das teilte ihre Familie am Donnerstag mit. Aunor, die in ihrer jahrzehntelangen Karriere in 170 Filmen mitspielte und auch als Sängerin Erfolge feierte, soll nach Angaben der philippinischen Regierung mit einem Staatsbegräbnis geehrt werden.

Osterwetter wird durchwachsen: Zeitweise kräftiger Regen - im Osten mehr Sonne

Das Osterwetter in Deutschland wird durchwachsen sein. Wie der Deutsche Wetterdienst (DWD) in Offenbach am Donnerstag mitteilte, gibt es über die Feiertage einen Mix aus Regen und Sonne. Tiefdruckeinfluss sorgt demnach regional sowie zeitweise für Regen, Schauer und Gewitter. Lediglich der Samstag wird weitgehend trocken sein. In der Osthälfte bleibt es auch am Ostersonntag und Ostermontag heiterer und trocken.

Verweis wegen Profils auf Datingplattform: Bundeswehroffizierin scheitert in Karlsruhe

Eine ranghohe Bundeswehroffizierin ist mit einer Verfassungsbeschwerde gegen einen disziplinarrechtlichen Verweis wegen ihres Profils auf der Onlinedatingplattform Tinder gescheitert. Das Bundesverfassungsgericht nahm die Beschwerde nach Angaben vom Mittwoch nicht zur Entscheidung an. Der Verweis sei bereits vor Einreichung der Beschwerde entsprechend der disziplinarrechtlichen Fristen aus der Personalakte getilgt worden, erklärte das Gericht in Karlsruhe. Die Klägerin habe nicht genügend dargelegt, warum weiter ein Rechtsschutzbedürfnis bestehe. (Az. 2 BvR 110/23)

Ghosting im Netz: Jeder Achte beendete Beziehung schon einmal digital

Jede und jeder Achte in Deutschland hat eine Beziehung schon einmal digital beendet. In einer am Mittwoch veröffentlichten Umfrage des Digitalverbands Bitkom gaben zwölf Prozent an, mindestens eine Beziehung durch sogenanntes Ghosting abgebrochen zu haben. Unter dem Begriff Ghosting wird der abrupte vollständige Abbruch eines Kontakts ohne Vorwarnung verstanden.

Textgröße ändern: