The National Times - Neuer Prozess gegen frühere Hebamme nach tödlich verlaufener Hausgeburt

Neuer Prozess gegen frühere Hebamme nach tödlich verlaufener Hausgeburt


Neuer Prozess gegen frühere Hebamme nach tödlich verlaufener Hausgeburt
Neuer Prozess gegen frühere Hebamme nach tödlich verlaufener Hausgeburt / Foto: © AFP/Archiv

Nach dem Tod eines Ungeborenen bei einer komplizierten Hausgeburt muss sich eine ehemalige Hebamme seit Montag erneut vor dem Landgericht im niedersächsischen Verden verantworten. Die Frau wurde wegen des Geschehens zunächst im November 2022 zu vier Jahren Haft wegen Totschlags durch Unterlassen verurteilt, war aber vor dem Bundesgerichtshof mit ihrer Revision erfolgreich. Dieser verwies den Fall zur neuerlichen Verhandlung an das Gericht in Verden zurück.

Textgröße ändern:

Der Fall hatte sich 2015 in der Gemeinde Siedenburg ereignet. Laut Anklage im ersten Prozess betreute die 62-jährige Beschuldigte damals eine Hausgeburt, die sich über einen Zeitraum von rund 35 Stunden zog. Am Ende kam das Kind im Krankenhaus tot zur Welt. Laut Staatsanwaltschaft reagierte sie damals nicht auf den sich verschlechternden Zustand des ungeborenen Kinds und der Mutter.

Die Kammer sah es in ihrem Urteil von 2022 als erwiesen an, dass die Frau nicht nach medizinischen Standards gehandelt hatte. Sie verurteilte sie wegen Totschlags durch Unterlassen sowie Körperverletzung durch Unterlassen. Laut Urteil war das Kind an Sauerstoffmangel durch das Einatmen von Fruchtwasser gestorben.

Einer Gerichtssprecherin zufolge wurde am ersten Verhandlungstag am Montag vor allem die Anklage verlesen. Angesetzt sind in dem Prozess zunächst sechs Verhandlungstage bis zum 4. Juni. Geplant sind nach Gerichtsangaben die Vernehmung von drei Zeugen sowie die Aussagen von drei Sachverständigen.

C.Bell--TNT

Empfohlen

Lauterbach: Wir brauchen die Krankenhausreform jetzt

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) hat die von ihm vorgelegte Krankenhausreform im Bundestag erneut gegen Kritik verteidigt. "Wir brauche diese Reform jetzt", sagte Lauterbach am Donnerstag in der Schlussdebatte über den Gesetzentwurf. Ziel sei ein Umbau des Systems, der Krankenhäuser mit qualitativ hochwertiger Versorgung ebenso schütze wie kleinere Kliniken auf dem Land.

Vergiftungsgefahr: Bundesinstitut warnt vor hochkonzentriertem Koffeinpulver

Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) hat vor Gesundheitsschäden durch hochkonzentriertes Koffeinpulver gewarnt. Als Nahrungsergänzungsmittel angebotene koffeinhaltige Pulver könnten bereits in geringen Mengen schwere Vergiftungen hervorrufen, teilte das BfR in Berlin mit. Eine versehentliche Überdosierung sei leicht möglich.

Wegen Knollenblätterpilzen: Drei Kinder mit Leberversagen in Uniklinik Essen

Nach dem mutmaßlichen Verzehr von Knollenblätterpilzen werden drei Kinder mit akuten Vergiftungssymptomen in der Universitätsklinik Essen behandelt. Bei den in der Nacht zum Dienstag eingelieferten Kindern liege ein akutes Leberversagen vor, wie die Universitätsmedizin Essen mitteilte. Sie benötigten dringend eine Notfalltransplantation.

AOK-Umfrage: Mehr als 80 Prozent der Deutschen haben Rückenprobleme

Mehr als 80 Prozent der Deutschen haben nach eigenen Angaben Rückenprobleme. In einer am Montag in Berlin veröffentlichten Forsa-Umfrage für die AOK gaben 81 Prozent an, im vergangenen Jahr mindestens einmal unter Rückenschmerzen gelitten zu haben. Die meisten kennen zwar die Risikofaktoren, viele beugen aber nicht vor. Zeitmangel und der innere Schweinehund sind demnach die größten Hürden für gezieltes Rückentraining.

Textgröße ändern: