The National Times - Deutsche Rentenversicherung: Rund 32.500 Post-Covid-Rehas seit Pandemiebeginn

Deutsche Rentenversicherung: Rund 32.500 Post-Covid-Rehas seit Pandemiebeginn


Deutsche Rentenversicherung: Rund 32.500 Post-Covid-Rehas seit Pandemiebeginn
Deutsche Rentenversicherung: Rund 32.500 Post-Covid-Rehas seit Pandemiebeginn / Foto: © AFP/Archiv

In Deutschland haben seit Beginn der Corona-Pandemie an Covid-19 erkrankte Menschen in 32.500 Fällen spezielle Rehabilitationen wegen Folgeschäden über die Deutsche Rentenversicherung (DRV) durchlaufen. 21.000 dieser Reha-Maßnahmen erfolgten im vergangenen Jahr, wie die Rentenversicherung am Montag auf Anfrage bestätigte. Im Jahr 2021 waren es demnach 10.000 Rehabilitationen, im Jahr 2020 rund 1500. Zuerst hatte das Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND) darüber berichtet.

Textgröße ändern:

Die Deutsche Rentenversicherung bewertet die Zunahme der Anträge und bereits erfolgten Post-Covid-Rehas positiv, wie ein Sprecher betonte. Damit könne den Betroffenen in wachsendem Maße geholfen werden. Die Reha-Angebote trügen dazu bei, sich nach einer Corona-Infektion "wieder zu regenerieren und fit zu werden für das Berufs- und Alltagsleben".

Die Rentenversicherung verweist darauf, dass Covid-19 eine "Krankheit mit vielen Gesichtern" sei. Langzeitfolgen könnten nicht nur bei schweren, intensivmedizinisch behandelten Verläufen auftreten, sondern auch bei leichten bis mittelschweren Erkrankungen.

"Das Beschwerdebild des Post-Covid-Syndroms umfasst zum Beispiel anhaltende Müdigkeit und Erschöpfung, Herzprobleme, Konzentrationsschwäche sowie Luftnot", erläuterte die Direktorin der Deutschen Rentenversicherung Bund, Brigitte Gross. Auch Depressionen und Ängste seien nicht selten.

Die Deutsche Rentenversicherung verweist darauf, dass eine Post-Covid-Reha wie andere Leistungen von den Betroffenen beantragt werden müsse; dies könne online erfolgen. Da eine Vielzahl an Krankheitsbildern auftreten könnten, seien die Therapieangebote der Rentenversicherung auf das individuelle Krankheitsbild zugeschnitten.

Die Entscheidung für eine Reha sei ratsam, "wenn man Konzentrationsschwierigkeiten hat, sich erschöpft fühlt, schon lange arbeitsunfähig und immer noch nicht voll leistungsfähig ist", betonte Volker Köllner, Ärztlicher Direktor der Klinik Seehof in Teltow, einer der Reha-Kliniken in Trägerschaft der Deutschen Rentenversicherung. Die Schwelle, zur Arbeit zurückzukehren, werde ansonsten immer höher. "Daher sollte man nicht zu lange warten", so Köllner.

Die FDP-Gesundheitspolitikerin Christine Aschenberg-Dugnus nannte es "erfreulich, dass inzwischen immer mehr Patienten Zugang zu spezialisierten Versorgungsangeboten im Reha-Bereich haben". Die hohe Zahl an Betroffenen verdeutliche auch die volkswirtschaftliche Bedeutung dieser Erkrankung.

Aschenberg-Dugnus verwies zugleich darauf, dass bisher noch zu wenig zu Entstehung und Therapiemöglichkeiten von Long Covid bekannt sei. Daher setze sich die Ampel-Koalition neben Schaffung einer bedarfsgerechten Versorgung auch für den weiteren Ausbau der Forschung ein. Hierfür seien kürzlich weitere 41 Millionen Euro freigemacht worden, erklärte die FDP-Gesundheitsexpertin am Montag.

R.Hawkins--TNT

Empfohlen

Lauterbach: Wir brauchen die Krankenhausreform jetzt

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) hat die von ihm vorgelegte Krankenhausreform im Bundestag erneut gegen Kritik verteidigt. "Wir brauche diese Reform jetzt", sagte Lauterbach am Donnerstag in der Schlussdebatte über den Gesetzentwurf. Ziel sei ein Umbau des Systems, der Krankenhäuser mit qualitativ hochwertiger Versorgung ebenso schütze wie kleinere Kliniken auf dem Land.

Vergiftungsgefahr: Bundesinstitut warnt vor hochkonzentriertem Koffeinpulver

Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) hat vor Gesundheitsschäden durch hochkonzentriertes Koffeinpulver gewarnt. Als Nahrungsergänzungsmittel angebotene koffeinhaltige Pulver könnten bereits in geringen Mengen schwere Vergiftungen hervorrufen, teilte das BfR in Berlin mit. Eine versehentliche Überdosierung sei leicht möglich.

Wegen Knollenblätterpilzen: Drei Kinder mit Leberversagen in Uniklinik Essen

Nach dem mutmaßlichen Verzehr von Knollenblätterpilzen werden drei Kinder mit akuten Vergiftungssymptomen in der Universitätsklinik Essen behandelt. Bei den in der Nacht zum Dienstag eingelieferten Kindern liege ein akutes Leberversagen vor, wie die Universitätsmedizin Essen mitteilte. Sie benötigten dringend eine Notfalltransplantation.

AOK-Umfrage: Mehr als 80 Prozent der Deutschen haben Rückenprobleme

Mehr als 80 Prozent der Deutschen haben nach eigenen Angaben Rückenprobleme. In einer am Montag in Berlin veröffentlichten Forsa-Umfrage für die AOK gaben 81 Prozent an, im vergangenen Jahr mindestens einmal unter Rückenschmerzen gelitten zu haben. Die meisten kennen zwar die Risikofaktoren, viele beugen aber nicht vor. Zeitmangel und der innere Schweinehund sind demnach die größten Hürden für gezieltes Rückentraining.

Textgröße ändern: