The National Times - Bericht: Kinder aus Yanomami-Gebiet in Brasilien sterben an Krankheiten und Unterernährung

Bericht: Kinder aus Yanomami-Gebiet in Brasilien sterben an Krankheiten und Unterernährung


Bericht: Kinder aus Yanomami-Gebiet in Brasilien sterben an Krankheiten und Unterernährung
Bericht: Kinder aus Yanomami-Gebiet in Brasilien sterben an Krankheiten und Unterernährung / Foto: © AFP

Im Indigenen-Schutzgebiet der Yanomami in Brasilien sind im vergangenen Jahr rund 100 Kinder unter fünf Jahren an Unterernährung, Lungenentzündung, Malaria oder anderen Infektionskrankheiten gestorben. Wie das brasilianische Gesundheitsministerium am Samstag mitteilte, waren darunter 67 Kinder unter einem Jahr. Das Ministerium erklärte, es sei sich der "Dringlichkeit" in dem Gebiet "bewusst" und berichtete von einer "Evaluierung" vor Ort.

Textgröße ändern:

Der seit drei Wochen amtierende brasilianische Präsident Luiz Inácio Lula da Silva besuchte am Samstag gemeinsam mit der Ministerin für indigene Völker, Sonia Guajajara, Boa Vista im nördlichen Amazonasstaat Roraima, wo sich ein Teil des Yanomami-Gebiets befindet. "Was ich gesehen habe, hat mich erschüttert. Ich bin hierher gekommen, um zu sagen, dass wir unsere Indigenen wie Menschen behandeln werden", schrieb er auf seinem Twitter-Account.

Auf dem Yanomami-Territorium leben rund 30.400 Menschen. Das Gebiet erstreckt sich über die Bundesstaaten Roraima und Amazonas sowie Teile des benachbarten Venezuela. Aufgrund der Zerstörung des Regenwaldes haben sie zunehmend Schwierigkeiten, sich zu ernähren.

Befeuert vom steigenden Goldpreis hat in den vergangenen Jahren auch der illegale Goldabbau in der Amazonasregion zugenommen. Illegalen Goldgräbern mit Verbindungen zum organisierten Verbrechen werden zahlreiche Vergehen zulasten indigener Gemeinschaften vorgeworfen, darunter die Vergiftung von Flüssen mit Quecksilber, aber auch gewaltsame und teils tödliche Angriffe auf Bewohner von Indigenen-Reservaten. Die Yanomami bezichtigen illegale Goldgräber auch der sexuellen Übergriffe auf Frauen und Mädchen.

Unter dem rechtsradikalen Präsidenten Bolsonaro hatten Brände und Abholzungen im brasilianischen Regenwald stark zugenommen. Lula versprach bei seinem Amtsantritt, die Abholzung zu stoppen und Schutzprogramme zu reaktivieren.

Lewis--TNT

Empfohlen

Lauterbach: Wir brauchen die Krankenhausreform jetzt

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) hat die von ihm vorgelegte Krankenhausreform im Bundestag erneut gegen Kritik verteidigt. "Wir brauche diese Reform jetzt", sagte Lauterbach am Donnerstag in der Schlussdebatte über den Gesetzentwurf. Ziel sei ein Umbau des Systems, der Krankenhäuser mit qualitativ hochwertiger Versorgung ebenso schütze wie kleinere Kliniken auf dem Land.

Vergiftungsgefahr: Bundesinstitut warnt vor hochkonzentriertem Koffeinpulver

Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) hat vor Gesundheitsschäden durch hochkonzentriertes Koffeinpulver gewarnt. Als Nahrungsergänzungsmittel angebotene koffeinhaltige Pulver könnten bereits in geringen Mengen schwere Vergiftungen hervorrufen, teilte das BfR in Berlin mit. Eine versehentliche Überdosierung sei leicht möglich.

Wegen Knollenblätterpilzen: Drei Kinder mit Leberversagen in Uniklinik Essen

Nach dem mutmaßlichen Verzehr von Knollenblätterpilzen werden drei Kinder mit akuten Vergiftungssymptomen in der Universitätsklinik Essen behandelt. Bei den in der Nacht zum Dienstag eingelieferten Kindern liege ein akutes Leberversagen vor, wie die Universitätsmedizin Essen mitteilte. Sie benötigten dringend eine Notfalltransplantation.

AOK-Umfrage: Mehr als 80 Prozent der Deutschen haben Rückenprobleme

Mehr als 80 Prozent der Deutschen haben nach eigenen Angaben Rückenprobleme. In einer am Montag in Berlin veröffentlichten Forsa-Umfrage für die AOK gaben 81 Prozent an, im vergangenen Jahr mindestens einmal unter Rückenschmerzen gelitten zu haben. Die meisten kennen zwar die Risikofaktoren, viele beugen aber nicht vor. Zeitmangel und der innere Schweinehund sind demnach die größten Hürden für gezieltes Rückentraining.

Textgröße ändern: