The National Times - Schwache Nachfrage nach Corona-Impfung: Bundesregierung will Verträge ändern

Schwache Nachfrage nach Corona-Impfung: Bundesregierung will Verträge ändern


Schwache Nachfrage nach Corona-Impfung: Bundesregierung will Verträge ändern
Schwache Nachfrage nach Corona-Impfung: Bundesregierung will Verträge ändern / Foto: © AFP/Archiv

Angesichts der schwachen Nachfrage nach Corona-Impfungen bemüht sich die Bundesregierung um eine Änderung der Lieferverträge mit den Hersteller-Unternehmen. "Die nationalen Bestände an Covid-19-Impfstoff sind hoch und der Bedarf an Covid-19-Impfstoff ist gesunken", erklärte ein Sprecher des Bundesgesundheitsministeriums am Freitag gegenüber der Nachrichtenagentur AFP. Die Bundesregierung stehe deswegen bereits "im Gespräch mit der Europäischen Kommission und den Impfstoffherstellern zu Vertragsanpassungen".

Textgröße ändern:

Im Zentrallager des Bundes waren zum Stichtag 19. Dezember insgesamt rund 151 Millionen Dosen Corona-Impfstoff gelagert, erklärte der Sprecher. Zugleich bestünden derzeit noch Abnahmeverpflichtungen für weitere 130,7 Millionen Dosen Impfstoff bis Ende 2023.

Grundlage für diese Verpflichtungen seien gemeinsame europäische Abnahmeverträge. Die EU-Kommission hat bereits Sorge vor einem milliardenteuren Überschuss an nicht benötigten Corona-Impfstoffen geäußert. Die Kommission unterstütze Forderungen von Mitgliedstaaten nach einer Nachverhandlung mit den Herstellern, sagte Gesundheitskommissarin Stella Kyriakides den Zeitungen der Funke Mediengruppe vom Freitag. Diese sollten dazu dienen, die Lieferverträge "an neue Realitäten anzupassen".

Kyriakides kündigte für Anfang kommenden Jahres ein Treffen des europäischen Lenkungsausschusses für Impfstoffe an. Dabei wolle sie mit den Gesundheitsministern der EU-Länder und den Herstellern beraten, wie die Impfstoffversorgung weiter an die Bedürfnisse vor Ort angepasst werden könne.

Die von der Bundesregierung geführten Verhandlungen beruhten auf dem "Prinzip von Treu und Glauben", erklärte der Ministeriumssprecher gegenüber AFP. Im Vertragsrecht bedeutet dieser juristische Grundsatz, dass Vertragsparteien nicht nur die in einem Vertrag vorgesehenen Pflichten erfüllen, sondern auch Rücksicht auf andere berechtigte Interessen des Vertragspartners nehmen müssen.

Die Nachfrage nach Corona-Impfungen in Deutschland ist derzeit sehr gering. Nach Informationen des Robert-Koch-Instituts vom Freitag wurden im Schnitt der vorangegangenen sieben Tage nur rund 22.500 Impfungen pro Tag verabreicht. Zum Höhepunkt der Impfkampagne im vergangenen Jahr waren noch Werte von deutlich mehr als einer Million Impfungen pro Tag erzielt worden.

E.Cox--TNT

Empfohlen

Lauterbach: Wir brauchen die Krankenhausreform jetzt

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) hat die von ihm vorgelegte Krankenhausreform im Bundestag erneut gegen Kritik verteidigt. "Wir brauche diese Reform jetzt", sagte Lauterbach am Donnerstag in der Schlussdebatte über den Gesetzentwurf. Ziel sei ein Umbau des Systems, der Krankenhäuser mit qualitativ hochwertiger Versorgung ebenso schütze wie kleinere Kliniken auf dem Land.

Vergiftungsgefahr: Bundesinstitut warnt vor hochkonzentriertem Koffeinpulver

Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) hat vor Gesundheitsschäden durch hochkonzentriertes Koffeinpulver gewarnt. Als Nahrungsergänzungsmittel angebotene koffeinhaltige Pulver könnten bereits in geringen Mengen schwere Vergiftungen hervorrufen, teilte das BfR in Berlin mit. Eine versehentliche Überdosierung sei leicht möglich.

Wegen Knollenblätterpilzen: Drei Kinder mit Leberversagen in Uniklinik Essen

Nach dem mutmaßlichen Verzehr von Knollenblätterpilzen werden drei Kinder mit akuten Vergiftungssymptomen in der Universitätsklinik Essen behandelt. Bei den in der Nacht zum Dienstag eingelieferten Kindern liege ein akutes Leberversagen vor, wie die Universitätsmedizin Essen mitteilte. Sie benötigten dringend eine Notfalltransplantation.

AOK-Umfrage: Mehr als 80 Prozent der Deutschen haben Rückenprobleme

Mehr als 80 Prozent der Deutschen haben nach eigenen Angaben Rückenprobleme. In einer am Montag in Berlin veröffentlichten Forsa-Umfrage für die AOK gaben 81 Prozent an, im vergangenen Jahr mindestens einmal unter Rückenschmerzen gelitten zu haben. Die meisten kennen zwar die Risikofaktoren, viele beugen aber nicht vor. Zeitmangel und der innere Schweinehund sind demnach die größten Hürden für gezieltes Rückentraining.

Textgröße ändern: