The National Times - Bericht: Jährlich eine Milliarde Euro Schaden durch Gewerbesteueroasen in Deutschland

Bericht: Jährlich eine Milliarde Euro Schaden durch Gewerbesteueroasen in Deutschland


Bericht: Jährlich eine Milliarde Euro Schaden durch Gewerbesteueroasen in Deutschland
Bericht: Jährlich eine Milliarde Euro Schaden durch Gewerbesteueroasen in Deutschland

Unternehmen in Deutschland verschieben einem Medienbericht zufolge systematisch ihre Firmensitze in kleine Kommunen mit niedrigen Gewerbesteuern. Jährlich geht dem Staat durch diese Praxis rund eine Milliarde Euro an Steuergeldern verloren, wie die "Süddeutsche Zeitung", NDR und WDR am Freitag berichteten. Demnach prüfen Bund und Länder Schritte, um mehr Steuergerechtigkeit zwischen den Kommunen herzustellen.

Textgröße ändern:

Die Firmen machen sich den Angaben zufolge die unterschiedlich hohen Gewerbesteuern in verschiedenen Kommunen zu Nutze. Sie greifen auf die Dienste von Vermittlern im Internet zurück, die "virtuelle Firmenbüros" in Kommunen mit niedriger Gewerbesteuer vermitteln.

Dabei handle es sich um Arbeitsräume mit Telefondienst und Weiterleitung der Post. Die Unternehmen verfügten so über eine Adresse in einer Kommune mit niedriger Gewerbesteuer, in die sie anschließend Gewinne verschieben können. Ob in den Geschäftsräumen tatsächlich gearbeitet werde, sei "in vielen Fällen zweifelhaft", so "SZ", NDR und WDR.

Zu den Kommunen mit niedrigen Gewerbesteuern gehören demnach beispielsweise die Münchner Vororte Grünwald oder Pullach. Aber auch in Zossen bei Berlin und Monheim zwischen Köln und Düsseldorf könnten Firmen Steuern sparen. Einzelne Kommunen, beispielsweise Leverkusen, versuchten aktiv Firmen mit dem Verweis auf niedrigere Gewerbesteuern aus anderen Kommunen abzuwerben.

Nach Berechnungen des Netzwerks Steuergerechtigkeit belaufen sich die Mindereinnahmen des Staates auf rund eine Milliarde Euro im Jahr. Dieses Geld fehle anschließend häufig in den Großstädten in unmittelbarer Nähe der Gewerbesteueroasen. Christoph Trautvetter vom Netzwerk Steuergerechtigkeit sagte den Medien, es sei "mehr als überfällig" gegen diese Praxis vorzugehen.

Bund und Länder verständigen sich laut Bericht auf ein gemeinsames Vorgehen gegen die Praxis, die laut Finanzministerium von Nordrhein-Westfalen "den Tatbestand der Steuerhinterziehung erfüllen" könnte. Dem Fiskus fehle es jedoch an Personal: "Wir können im Endeffekt die Steuergelder gar nicht eintreiben, weil wir gar nicht das Personal haben, das alles zu bearbeiten", sagte ein für eine Gewerbesteueroase in Brandenburg zuständiger Finanzbeamter den Medien.

A.Wood--TNT

Empfohlen

Gouverneur: Nach Explosionen gefundener Toter wollte mit Sprengstoff in Brasiliens Oberstes Gericht

Ein nach Explosionen in Brasilien gefundener Toter hat nach Behördenangaben mit Sprengstoff den Obersten Gerichtshof betreten wollen. Der Mann habe sich dem Gericht am Mittwoch genähert, "versuchte einzutreten, scheiterte und die Explosion ereignete sich am Eingang", sagte die Gouverneurin von Brasília, Celina Leão, bei einer Pressekonferenz. Nach ersten Erkenntnissen handele es sich um einen "Suizid", sagte die Gouverneurin weiter. Es gebe keine Verletzten. Die Polizei erklärte, eine Untersuchung zu den "Angriffen" eröffnet zu haben.

Erneut höchste Unwetter-Warnstufe in von Flutkatastrophe verwüsteter Region Spaniens

Der spanische Wetterdienst hat für Teile der Katastrophenregion Valencia am Mittwochabend erneut die höchste Unwetter-Alarmstufe ausgerufen. Die Warnstufe gilt laut der nationalen Wetterbehörde Aemet bis Donnerstag um 12.00 Uhr. An der Küste der Region im Osten des Landes werden bis zu 180 Liter Regen pro Quadratmeter binnen zwölf Stunden erwartet.

Zwölfjähriger übt in Nordrhein-Westfalen Autofahren - drei Fahrzeuge beschädigt

Ein Zwölfjähriger hat in Nordrhein-Westfalen bei einem Fahrversuch mit einem Auto zwei weitere Fahrzeuge beschädigt. Verletzt wurde niemand, wie die Polizei in Siegen am Mittwoch mitteilte. Demnach ereignete sich der Vorfall am Dienstag auf dem Parkplatz eines Supermarkts. Die Mutter des Jungen ging einkaufen und ließ ihren Sohn mit seiner Cousine im Auto zurück.

Eineinhalb Jahre Haft für Unfall unter Alkoholeinfluss mit zwei Toten in Hessen

Das Amtsgericht im hessischen Bensheim hat einen 33-Jährigen wegen zweifacher fahrlässiger Tötung bei einem Autounfall unter Alkoholeinfluss zu eineinhalb Jahren Haft verurteilt. Die Strafe wurde nicht zur Bewährung ausgesetzt, wie ein Gerichtssprecher am Mittwoch mitteilte. Demnach sahen es die Richter als erwiesen an, dass der Mann im September 2023 bei Bürstadt den Unfall verursacht hatte.

Textgröße ändern: