The National Times - Missbrauch in Frankreichs Kirche: 1600 mutmaßliche Opfer haben sich gemeldet

Missbrauch in Frankreichs Kirche: 1600 mutmaßliche Opfer haben sich gemeldet


Missbrauch in Frankreichs Kirche: 1600 mutmaßliche Opfer haben sich gemeldet
Missbrauch in Frankreichs Kirche: 1600 mutmaßliche Opfer haben sich gemeldet / Foto: © AFP

Knapp 1600 mutmaßliche Missbrauchsopfer von Vertretern der katholischen Kirche haben sich in den vergangenen drei Jahren bei einer Beratungsstelle in Frankreich gemeldet. Mehr als 1200 von ihnen würden derzeit begleitet, sagte die Vorsitzende der Unabhängigen Stelle für Anerkennung und Entschädigung, Marie Derain de Vaucresson, am Dienstag in Paris.

Textgröße ändern:

Nach Bekanntwerden von Vorwürfen physischer und sexueller Gewalt an einer katholischen Schule in Südfrankreich hätten sich mehr Betroffene als sonst gemeldet, sagte Derain de Vaucresson. Allein im Februar seien es 31 gewesen, während der Monatsschnitt sonst bei zehn liege.

Insgesamt habe die Entschädigungskommission inzwischen 765 Entscheidungen getroffen, die in 99 Prozent der Fälle eine finanzielle Entschädigung beinhalteten. In 132 Fällen sei der Höchstsatz von 60.000 Euro gezahlt worden. Im vergangenen Jahr seien insgesamt gut 36.000 Euro an Missbrauchsopfer gezahlt worden.

Zwei Drittel der Opfer seien männlich. Die Hälfte von ihnen sei zum Tatzeitpunkt zwischen elf und 15 Jahre alt gewesen. Gut die Hälfte der Opfer sei über einen längeren Zeitraum zwischen einem und fünf Jahren missbraucht worden.

Die Beratungsstelle war Ende 2021 gegründet worden, nachdem eine Untersuchungskommission geschätzt hatte, dass seit 1950 etwa 330.000 Minderjährige von Priestern, Ordensleuten oder Mitarbeitern katholischer Einrichtungen in Frankreich sexuell missbraucht worden waren. Der Bericht hatte Schockwellen in der katholischen Kirche ausgelöst. Die Bischofskonferenz richtete anschließend einen Fonds zur Entschädigung der Opfer ein.

Seit der Veröffentlichung des Berichts wurden zudem zahlreiche prominente Fälle öffentlich: So bekannte sich Kardinal Jean Pierre Ricard, emeritierter Erzbischof von Bordeaux, schuldig, eine 14-Jährige sexuell missbraucht zu haben. Der Bischof von Créteil, Michel Santier, trat zurück, weil er zwei Männer missbraucht hatte.

G.Waters--TNT

Empfohlen

Hoffnung auf Rettung weiterer Überlebender nach Erdbeben in Myanmar schwindet

Nach dem schweren Erdbeben mit mehr als 1700 Toten schwindet die Hoffnung der Einsatzkräfte in Myanmar, weitere Überlebende in der Großstadt Mandalay zu finden. Mit erwarteten Temperaturen von rund 40 Grad arbeiteten die Rettungskräfte in der 1,7-Millionen-Einwohner-Stadt im Zentrum des südostasiatischen Landes am Montag unter schwierigen Bedingungen. Die Hitze beschleunigte die Verwesung der Leichen, was die Identifizierung erschweren könnte.

WHO ruft nach Erdbeben in Myanmar höchste Notfall-Stufe aus

Nach dem schweren Erdbeben in Myanmar hat die Weltgesundheitsorganisation (WHO) die höchste Notfall-Stufe ausgerufen. Es würden dringend acht Millionen Dollar (7,4 Millionen Euro) benötigt, um Leben zu retten und innerhalb der kommenden 30 Tage Krankheitsausbrüche zu verhindern, erklärte die WHO am Sonntagabend. Für die vielen Verletzten bestehe wegen der begrenzten medizinischen Kapazitäten in dem armen Land ein hohes Infektionsrisiko. Zudem drohe nach dem Beben in dem südostasiatischen Staat ein erhöhtes Krankheitsrisiko.

Suche nach Verschütteten nach Erdbeben in Myanmar und Thailand dauert an

Zwei Tage nach dem verheerenden Erdbeben in Myanmar und Thailand haben Helfer mit allen Kräften versucht, aus den Trümmern noch Überlebende zu bergen. Die Zahl der Todesopfer des Bebens stieg derweil nach jüngsten Zahlen vom Sonntagabend (Ortszeit) auf mindestens 1700 in Myanmar und mindestens 18 im benachbarten Thailand. Die myanmarische Militärjunta griff auch nach dem Beben Stellungen der seit 2021 gegen sie kämpfenden Rebellen an, während eine Rebellengruppe ihrerseits am Sonntag eine Teil-Waffenruhe ausrief.

Sieben Jahre alter Junge stirbt bei Baggerarbeiten in Kamenz

Ein sieben Jahre altes Kind ist bei Baggerarbeiten im sächsischen Kamenz tödlich verunglückt. Der Junge sei am Samstag auf einem Privatgrundstück von einer Baumaschine erfasst worden, teilte die Polizei in Görlitz am Sonntag mit. Dabei erlitt er so schwere Verletzungen, dass er noch vor Ort starb.

Textgröße ändern: