The National Times - Gericht: Früherer Agent darf nicht mit Tod Barschels in Verbindung gebracht werden

Gericht: Früherer Agent darf nicht mit Tod Barschels in Verbindung gebracht werden


Gericht: Früherer Agent darf nicht mit Tod Barschels in Verbindung gebracht werden
Gericht: Früherer Agent darf nicht mit Tod Barschels in Verbindung gebracht werden / Foto: © AFP/Archiv

Ein ehemaliger Geheimagent darf in einer Dokumentationsserie nicht mit dem Tod des ehemaligen schleswig-holsteinischen Ministerpräsidenten Uwe Barschel 1987 in Verbindung gebracht werden. Die Zulässigkeit einer Verdachtsberichterstattung setzt grundsätzlich voraus, dass der Betroffene zu den Zusammenhängen der beabsichtigten Berichterstattung angehört wird, wie das Oberlandesgericht Frankfurt am Main am Freitag mitteilte. Der Geheimagent klagte erfolgreich auf Unterlassung. (Az.: 16 U 42/24)

Textgröße ändern:

Geklagt hatte ein ehemaliger Geheimagent für deutsche und ausländische Sicherheitsbehörden. Die Beklagten befassten sich in einer vierteiligen Dokumentationsreihe mit dem Tod Barschels. Ziel war es, Theorien und Indizien zu verfilmen. Der ehemalige Agent klagte, weil bestimmte Passagen den Eindruck erweckten, dass er am Tod Barschels beteiligt gewesen sei.

Das Landgericht Frankfurt gab dem Antrag in erster Instanz statt. Die Berufung dagegen durch die Beklagten wies das Oberlandesgericht nun ab und bestätigte damit die Entscheidung der Vorinstanz.

Der Verdacht einer Tatbeteiligung werde zwar nicht explizit erhoben, ergebe sich aber aus dem Gesamtkontext mehrerer für sich genommen wahrer Tatsachen, entschieden die Richter. Die Macher sind nicht demnach nicht berechtigt, den Verdacht einer Beteiligung aufzustellen und zu verbreiten. Sie räumten dem ehemaligen Agenten nicht ausreichend Gelegenheit zur Stellungnahme zu den Zusammenhängen der Verdachtsäußerungen ein. Zu den näheren konkreten Inhalten wurde er nicht angehört.

Auf diese Anhörung konnten die Macher aber nicht verzichten. Zwar lehnte der frühere Agent im Vorstadium der Serie ein Interview mit dem Journalisten ab, daraus hätten die Beklagten aber nicht schließen dürfen, dass er auch auf eine Stellungnahme zu Inhalten verzichtet, die er noch nicht kennt. Die Serie war zu diesem Zeitpunkt noch nicht fertig konzipiert.

Barschel war am 11. Oktober 1987 tot in einer Hotelbadewanne im schweizerischen Genf gefunden worden. Wenige Tage zuvor war er im Zuge der Barschel-Affäre um "Spiegel"-Berichte über eine mutmaßliche Beschattung des SPD-Kandidaten Björn Engholm im Landtagswahlkampf von seinem Amt als Ministerpräsident von Schleswig-Holstein zurückgetreten. Offizielle Ermittlungen kamen zu dem Ergebnis, dass Barschel Suizid beging. Immer wieder kursieren jedoch auch Mordtheorien.

L.A.Adams--TNT

Empfohlen

Papst empfängt US-Vizepräsidenten Vance zu kurzer Privataudienz

Papst Franziskus hat am Ostersonntag kurz US-Vizepräsidenten JD Vance empfangen. Das Treffen habe gegen 11.30 Uhr stattgefunden und "wenige Minuten gedauert", erklärte der Vatikan im Onlinedienst Telegram. Der Pontifex und Vance hätten Glückwünsche ausgetauscht. Das kurze Treffen erfolgte am letzten Besuchstag des US-Vizepräsidenten in Rom.

Sechsjähriger ertrinkt in Spaßbad in Nordrhein-Westfalen

Ein sechsjähriger Junge ist in einem Spaßbad im nordrhein-westfälischen Hamm ertrunken. Wie die Polizei am Sonntag mitteilte, bemerkten Besucher am Samstagnachmittag den leblosen Körper des Kindes an der Wasseroberfläche. Trotz Wiederbelebungsversuchen des Schwimmbad-Personals und des Rettungsdienstes starb der Junge. Die Polizei geht bisher von einem "tragischen Unglücksfall" aus.

Großeinsatz in Hessen: Zwei Männer in Bad Nauheim getötet

Im hessischen Bad Nauheim sind am Samstag zwei Männer getötet worden. Sie wurden mit Schussverletzungen vor einem Wohnhaus tot aufgefunden, wie das Polizeipräsidium in Gießen am späten Abend mitteilte. Zu den "genauen Hintergründen der Tat und zum Motiv der Täter" konnte die Polizei zunächst keine Angaben machen.

Ostermesse auf dem Petersplatz - Papst will gegen Ende teilnehmen

Auf dem Petersplatz in Rom wird am Sonntag (10.30 Uhr) die Ostermesse gefeiert. Der ehemalige Erzpriester des Petersdoms, Kardinal Angelo Comastri, wird nach Angaben des Vatikans die Liturgie in Vertretung von Papst Franziskus leiten. Zum Ende der Messe möchte der 88-jährige Pontifex, der sich derzeit von einer lebensbedrohlichen Lungenentzündung erholt, demnach anwesend sein.

Textgröße ändern: