The National Times - Mindestens 59 Tote bei Brand bei Hip-Hop-Konzert in Mazedonien

Mindestens 59 Tote bei Brand bei Hip-Hop-Konzert in Mazedonien


Mindestens 59 Tote bei Brand bei Hip-Hop-Konzert in Mazedonien
Mindestens 59 Tote bei Brand bei Hip-Hop-Konzert in Mazedonien / Foto: © AFP

Durch einen Brand bei einem Hip-Hop-Konzert in einem Club in Nordmazedonien sind mindestens 59 Menschen ums Leben gekommen. 155 Konzertbesucher wurden bei dem Unglück verletzt, wie Innenminister Pance Toskowski am Sonntag bei einem Besuch an der Unglücksstelle in der Kleinstadt Kocani sagte. Die Justiz leitete Ermittlungen ein und erließ vier Haftbefehle. Auslöst wurde das Feuer offenbar durch Pyrotechnik.

Textgröße ändern:

Der Brand war gegen 03.00 Uhr nachts während eines Konzerts des in dem südosteuropäischen Land beliebten Hip-Hop-Duos DNK ausgebrochen. Mehr als tausend vor allem junge Fans waren zu dem Konzert im Club "Pulse" in Kocani östlich der nordmazedonischen Hauptstadt Skopje gekommen. Ausgelöst wurde das Feuer nach Angaben des Innenministers offenbar durch bei der Bühnenshow eingesetzte Pyrotechnik, die die Deckenverkleidung in Brand setzte.

Die Decke sei mit "leicht entflammbarem Material" verkleidet gewesen, sagte Toskowski, der den Unglücksort zusammen mit Ministerpräsident Hristijan Mickoski besuchte. Das Feuer habe sich daher rasch in der gesamten Diskothek ausgebreitet und dichten Rauch erzeugt.

"Erst glaubten wir nicht, dass es brannte", berichtete eine Konzertbesucherin, die vor einer Klinik in Skopje auf einen verletzten Freund wartete. "Dann brach im Publikum große Panik aus und alle stürmten zum Ausgang", sagte die junge Frau nordmazedonischen Medien. Feuerwehrleute und Sanitäter hätten schnell Erste Hilfe geleitet und "versucht die Leute wiederzubeleben" - in vielen Fällen vergeblich.

Bislang seien 35 der 59 Todesopfer identifiziert, sagte Innenminister Toskowski. 155 Verletzte seien zur Behandlung in Krankenhäuser im ganzen Land gebracht worden, 18 von ihnen schwebten in Lebensgefahr. Der Leiter des nordmazendonischen Krisenzentrums, Stojanche Angelow, kündigte an, einige der Schwerverletzten zur Behandlung in andere europäische Länder zu verlegen.

Die Direktorin des Krankenhauses in Kocani, Kristina Serafimowska, sagte Lokalmedien, in ihrer Klinik würden Patienten im Alter zwischen 14 und 25 Jahren behandelt. 70 Patienten hätten Verbrennungen und Rauchvergiftungen erlitten. Verletzt wurde auch der Rapper Wladimir Blasew von DNK, wie die Medien unter Berufung auf seine Schwester berichteten. Er erlitt demnach Verbrennungen im Gesicht.

Innenminister Toskowski sagte, im Zusammenhang mit dem Feuer seien strafrechtliche Ermittlungen eingeleitet und vier Haftbefehle erlassen worden. Einzelheiten nannte er zunächst nicht.

Regierungschef Mickoski sprach von einem "schwierigen und sehr traurigen Tag" für das Land. Der Tod so vieler junger Menschen sei "nicht wiedergutzumachen" und die Trauer der Familien und Freunde der Opfer sei "unermesslich", schrieb Mickoski auf seiner Facebook-Seite.

Mehrere Nachbarländer boten Nordmazedonien ihre Hilfe an. Der bulgarische Ministerpräsident Rossen Jeliaskow bot an, einige der Verletzten auszufliegen und in Kliniken in der bulgarischen Hauptstadt Sofia und der Stadt Warna zu behandeln. Der albanische Regierungschef Edi Rama bot an, "jede erforderliche Hilfe zu leisten". Auch der griechische Ministerpräsident Kyriakos Mitsotakis übermittelte Nordmazedonien ein Hilfsangebot "in dieser schwierigen Zeit".

A.M.James--TNT

Empfohlen

Nach Aussetzung von Abschiebungen: Trump übt scharfe Kritik an Richtern

Im Streit um die Abschiebung angeblicher venezolanischer Bandenmitglieder hat US-Präsident Donald Trump scharfe Kritik an der Justiz geäußert. Trump wetterte am Sonntag in seinem Onlinedienst Truth Social gegen die "schwachen und unfähigen Richter und Strafverfolgungsbeamten, die es zulassen, dass dieser finstere Angriff auf unsere Nation weitergeht".

Nach Streit vor Nachtclub: Polizeischüsse in Oldenburg treffen 21-Jährigen tödlich

Ein Polizist im niedersächsischen Oldenburg hat bei einem nächtlichen Einsatz tödliche Schüsse auf einen 21-jährigen mutmaßlichen Angreifer abgegeben. Der junge Mann hatte nach Angaben der Polizei bei dem Vorfall in der Nacht zum Sonntag zunächst andere Menschen mit einem Messer bedroht und dann Reizgas in Richtung der Beamten gesprüht. Ein 27-jähriger Polizist schoss daraufhin mehrfach auf den Mann und verletzte ihn lebensgefährlich. Im Krankenhaus erlag dieser letztlich seinen Verletzungen.

Papst empfängt US-Vizepräsidenten Vance zu kurzer Privataudienz

Papst Franziskus hat am Ostersonntag kurz US-Vizepräsidenten JD Vance empfangen. Das Treffen habe gegen 11.30 Uhr stattgefunden und "wenige Minuten gedauert", erklärte der Vatikan im Onlinedienst Telegram. Der Pontifex und Vance hätten Glückwünsche ausgetauscht. Das kurze Treffen erfolgte am letzten Besuchstag des US-Vizepräsidenten in Rom.

Sechsjähriger ertrinkt in Spaßbad in Nordrhein-Westfalen

Ein sechsjähriger Junge ist in einem Spaßbad im nordrhein-westfälischen Hamm ertrunken. Wie die Polizei am Sonntag mitteilte, bemerkten Besucher am Samstagnachmittag den leblosen Körper des Kindes an der Wasseroberfläche. Trotz Wiederbelebungsversuchen des Schwimmbad-Personals und des Rettungsdienstes starb der Junge. Die Polizei geht bisher von einem "tragischen Unglücksfall" aus.

Textgröße ändern: