The National Times - Hamburger Zeitzeugin und Aktivistin Peggy Parnass mit 97 Jahren gestorben

Hamburger Zeitzeugin und Aktivistin Peggy Parnass mit 97 Jahren gestorben


Hamburger Zeitzeugin und Aktivistin Peggy Parnass mit 97 Jahren gestorben
Hamburger Zeitzeugin und Aktivistin Peggy Parnass mit 97 Jahren gestorben / Foto: © POOL/AFP/Archiv

Die Hamburger Publizistin, Zeitzeugin und Aktivistin Peggy Parnass ist tot. Sie sei am Mittwoch im Alter von 97 Jahren gestorben, teilten die Bürgerschaft der Hansestadt und der Hamburger Senat mit. Mit ihrem unermüdlichen Einsatz für Toleranz und Vielfalt habe Parnass für viele als Ikone der Erinnerungskultur, der Minderheitenrechte und der Schwulenbewegung gegolten, erklärte die Bürgerschaft.

Textgröße ändern:

Parnass wurde am 11. Oktober 1927 in Hamburg als Kind jüdischer Eltern geboren und 1939 mit ihrem Bruder von der Mutter nach Schweden geschickt. Die Eltern der beiden wurden von den Nationalsozialisten in das Warschauer Ghetto deportiert und später im Vernichtungslager Treblinka ermordet.

Laut Bürgerschaft lebte Peggy Parnass in Schweden getrennt von ihrem Bruder in zwölf verschiedenen Pflegefamilien, bis sie kurz vor Kriegsende zu einem Onkel nach London zog. Als junge Frau kam sie in ihre Heimatstadt Hamburg zurück und lebte im Stadtteil St. Georg.

Parnass arbeitete unter anderem als Sprachlehrerin, Filmkritikerin und Dolmetscherin. Bekannt wurde sie schließlich als Kolumnistin und Autorin. 1970 bis 1987 schrieb sie für die Zeitschrift "konkret" Gerichtsreportagen. Sie begleitete hunderte Gerichtsprozesse, darunter drei Verfahren gegen NS-Kriegsverbrecher.

Parnass' Tod sei ein "schwerer Verlust", erklärte Bürgerschaftspräsidentin Carola Veit (SPD). "Peggy Parnass hat als Autorin, legendäre Gerichtsreporterin, Antifaschistin, Jüdin, Feministin, Chronistin, aber vor allem als wichtige Stimme für Erinnerungskultur, Toleranz und Minderheitenrechte ihre Spuren hinterlassen." Sie sei eine außergewöhnliche Persönlichkeit gewesen und habe einen unschätzbaren Beitrag für das Erinnern und gegen das Vergessen geleistet - in Hamburg und darüber hinaus.

Peggy Parnass habe ihr Leben dem Kampf gegen Rechtsextremismus und Diskriminierung gewidmet, erklärte Hamburgs Erster Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD). "Wir trauern um eine außergewöhnliche Bürgerin unserer Stadt."

M.Wilson--TNT

Empfohlen

Nach Aussetzung von Abschiebungen: Trump übt scharfe Kritik an Richtern

Im Streit um die Abschiebung angeblicher venezolanischer Bandenmitglieder hat US-Präsident Donald Trump scharfe Kritik an der Justiz geäußert. Trump wetterte am Sonntag in seinem Onlinedienst Truth Social gegen die "schwachen und unfähigen Richter und Strafverfolgungsbeamten, die es zulassen, dass dieser finstere Angriff auf unsere Nation weitergeht".

Nach Streit vor Nachtclub: Polizeischüsse in Oldenburg treffen 21-Jährigen tödlich

Ein Polizist im niedersächsischen Oldenburg hat bei einem nächtlichen Einsatz tödliche Schüsse auf einen 21-jährigen mutmaßlichen Angreifer abgegeben. Der junge Mann hatte nach Angaben der Polizei bei dem Vorfall in der Nacht zum Sonntag zunächst andere Menschen mit einem Messer bedroht und dann Reizgas in Richtung der Beamten gesprüht. Ein 27-jähriger Polizist schoss daraufhin mehrfach auf den Mann und verletzte ihn lebensgefährlich. Im Krankenhaus erlag dieser letztlich seinen Verletzungen.

Papst empfängt US-Vizepräsidenten Vance zu kurzer Privataudienz

Papst Franziskus hat am Ostersonntag kurz US-Vizepräsidenten JD Vance empfangen. Das Treffen habe gegen 11.30 Uhr stattgefunden und "wenige Minuten gedauert", erklärte der Vatikan im Onlinedienst Telegram. Der Pontifex und Vance hätten Glückwünsche ausgetauscht. Das kurze Treffen erfolgte am letzten Besuchstag des US-Vizepräsidenten in Rom.

Sechsjähriger ertrinkt in Spaßbad in Nordrhein-Westfalen

Ein sechsjähriger Junge ist in einem Spaßbad im nordrhein-westfälischen Hamm ertrunken. Wie die Polizei am Sonntag mitteilte, bemerkten Besucher am Samstagnachmittag den leblosen Körper des Kindes an der Wasseroberfläche. Trotz Wiederbelebungsversuchen des Schwimmbad-Personals und des Rettungsdienstes starb der Junge. Die Polizei geht bisher von einem "tragischen Unglücksfall" aus.

Textgröße ändern: