The National Times - Frau mit Stalking zu Suizid getrieben: Prozess um tödliche Nachstellung begonnen

Frau mit Stalking zu Suizid getrieben: Prozess um tödliche Nachstellung begonnen


Frau mit Stalking zu Suizid getrieben: Prozess um tödliche Nachstellung begonnen
Frau mit Stalking zu Suizid getrieben: Prozess um tödliche Nachstellung begonnen / Foto: © AFP/Archiv

Vor dem Landgericht Braunschweig hat am Mittwoch ein Prozess um einen tödlichen Fall von Nachstellung und Stalking begonnen. Eine 20-Jährige und eine 24-Jähriger sind angeklagt, die ehemalige Freundin des 24-Jährigen über Monate hinweg derart massiv drangsaliert und bedroht zu haben, dass diese im November 2022 Suizid beging. Nach Angaben einer Gerichtssprecherin wurde die Öffentlichkeit unmittelbar zu Beginn für die gesamte Dauer des Verfahrens ausgeschlossen.

Textgröße ändern:

Laut Anklage sollen die Angeklagten das Opfer seit Ende August 2021 in der niedersächsischen Gemeinde Hahausen unter anderem durch nächtliche Anrufe mit unterdrückter Nummer derart terrorisiert haben, dass sie nicht schlafen konnte. Außerdem soll der 24-Jährige fast täglich mit seinem Auto am Haus seiner Exfreundin vorbeigefahren sein und sie wiederholt im Straßenverkehr überholt haben, nur um sie dann wieder demonstrativ passieren zu lassen.

Rund ein Jahr später spitzten sich die mutmaßlichen Übergriffe laut Anklage noch einmal massiv zu. Die Angeklagten umkreisten die Geschädigte demnach auf einem Parkplatz mit einem Auto. Einige Wochen später sollen sie ihr mit einem Auto aufgelauert haben, um sie durch simulierte Überfahrattacken in Todesangst zu versetzen. Demnach beschleunigten sie und bremsten kurz vor der Geschädigten ab. Einige Tage später beging diese schließlich Suizid.

Die Nachstellungen begannen nach Angaben der Staatsanwaltschaft bereits, als der 24-Jährige und die Geschädigte noch ein Paar waren. Demnach gingen der 24-Jährige und die 20-Jährige schon zu diesem Zeitpunkt ein Verhältnis ein und beschlossen, dem Opfer das Leben schwer zu machen. Die 20-Jährige kontaktierte die Geschädigte unter anderem wiederholt über soziale Medien.

Laut Gericht geht die Staatsanwaltschaft davon aus, dass das Opfer Suizid beging, weil es "keinen anderen Ausweg gesehen habe, den Angeklagten zu entfliehen". Die Frau ließ sich von einem Zug überfahren. Die Beschuldigten sind deshalb wegen Nachstellung mit Todesfolge angeklagt. Im Fall eines Schuldspruchs drohen dafür laut Strafgesetzbuch bis zu zehn Jahre Gefängnis.

Die 20-Jährige gilt in dem Verfahren strafrechtlich als Jugendliche, der 24-Jährige wird aufgrund seines Alters im mutmaßlichen Tatzeitraum als Heranwachsender eingestuft. In dem Prozess sind Termine bis April angesetzt.

B.Scott--TNT

Empfohlen

Lange Haftstrafen für Ehepaar in Karlsruhe nach Mord an Mann mit 46 Messerstichen

Im Fall eines mit 46 Messerstichen getöteten Manns hat das Landgericht Karlsruhe ein Ehepaar zu langen Haftstrafen verurteilt. Der angeklagte Mann erhielt wegen Mordes lebenslange Haft, wie ein Gerichtssprecher am Mittwoch mitteilte. Die mitangeklagte Ehefrau soll wegen Beihilfe zum Mord für sechs Jahre ins Gefängnis.

"Mönch von Lützerath" nach Attacke auf Polizisten zu Geldstrafe verurteilt

Der sogenannte Mönch von Lützerath ist nach einer Attacke auf Polizisten zu einer Geldstrafe verurteilt worden. Für den Angriff des Klimaaktivisten während der Räumung des Braunkohledorfs Lützerath im Januar 2023 verurteilte das Amtsgericht im nordrhein-westfälischen Erkelenz den 29-jährigen Franzosen Loïc S. am Mittwoch wegen eines tätlichen Angriffs auf Vollstreckungsbeamte und Körperverletzung zu 140 Tagessätzen zu 30 Euro, insgesamt 4200 Euro, wie ein Gerichtssprecher mitteilte.

Schock und Frage nach dem "Warum?" nach Schusswaffenangriff in Schweden

Nach dem schlimmsten Schusswaffenangriff in der Geschichte Schwedens steht das Land unter Schock - und fragt nach dem "Warum?". Das Motiv des Täters sei noch unklar, teilte die Polizei am Mittwoch mit. Ein Mann hatte am Vortag das Feuer in einer Bildungseinrichtung für junge Erwachsene in Örebro eröffnet und zehn Menschen getötet. Auch der Täter, zu dessen Identität keine Angaben gemacht wurden, ist tot.

Lebenslange Haftstrafen in Prozess um Mord an Arbeitskollege in Saarbrücken

Das Landgericht Saarbrücken hat vier Männer wegen eines Mordes an einem Arbeitskollegen jeweils zu lebenslanger Haft verurteilt. Zudem stellte die Kammer bei allen eine besondere Schwere der Schuld fest, wie ein Gerichtssprecher am Mittwoch mitteilte. Demnach sahen es die Richter als erwiesen an, dass die Männer im März 2023 in Schmelz auf ihr Opfer eingeschlagen und eingetreten hatten.

Textgröße ändern: