Zahl der Todesopfer bei Bränden in LA steigt auf 25 - Weiter hohe Brandgefahr
Gut eine Woche nach Beginn der schweren Brände rund um Los Angeles ist die Zahl der Todesopfer auf mindestens 25 gestiegen. Rund 88.000 evakuierte Menschen können weiter nicht in ihre Häuser zurückkehren. Der Wetterdienst warnte vor starkem Wind, der weitere Feuer anfachen könnte. Die Gesundheitsbehörde rief die Menschen dringend auf Masken zu tragen, da der Wind auch giftige Asche aufwirbeln könne. Die Bundesbehörden nahmen am Dienstag (Ortszeit) Ermittlungen zu den Ursachen der Brände auf.
Die Menschen sollten aufmerksam bleiben und jederzeit für eine Evakuierung bereit sein, mahnte der Wetterdienst. Bis Mittwochnachmittag drohten den Meteorologen zufolge "besonders gefährliche" Santa-Ana-Winde mit Böen von bis zu 110 Stundenkilometern. Der Feuerwehrchef des Landkreises Los Angeles, Anthony Maronne, betonte, die Löschkräfte seien auf mögliche neue Brände vorbereitet.
Die Gesundheitsbehörde rief die Bewohner der Region auf, wegen der giftigen Asche in der Luft ständig Atemschutzmasken zu tragen. "Asche ist nicht einfach bloß Dreck", sagte Anish Mahajan von der Gesundheitsverwaltung. "Es ist gefährlicher Feinstaub, der Ihre Atemwege irritieren oder schädigen kann."
Der kalifornische Gouverneur Gavin Newsom ordnete die Aufstellung von Trupps zum Schutt-Räumen an. Die Katastrophenschützer fürchten, dass sich die Schutt- und Aschemassen der niedergebrannten Häuser im Falle einer Wetteränderung mit Regenfällen in Schlammlawinen verwandeln könnten.
Die Bundesbehörden nahmen derweil Ermittlungen zu den Ursachen der Brände auf. Diese dürften sich jedoch längere Zeit hinziehen, sagte Jose Medina von der US-Behörde für Alkohol, Tabak, Schusswaffen und Sprengstoffe (ATF): "Wir wissen, dass jeder Antworten will, und die Menschen verdienen Antworten", sagte er. "Die ATF wird Ihnen diese Antworten geben, aber erst nach Abschluss einer gründlichen Untersuchung."
Die ATF arbeitet bei den Ermittlungen mit der örtlichen Polizei, der Staatsanwaltschaft und den Forstbehörden zusammen. Beteiligt sind Brandspezialisten, Chemiker, Elektroingenieure und auf das Aufspüren von Brandbeschleunigern trainierte Hunde. Seit dem Ausbruch der Brände kursieren zahlreiche Gerüchte über deren Ursache - von Brandstiftung über defekte Stromleitungen bis zum verirrten Feuerwerkskörper.
Seit Dienstag vergangener Woche waren rund um die südkalifornische Millionenstadt mehrere große Brände ausgebrochen, die durch starken Wind angefacht wurden und sich explosionsartig ausbreiteten. Mehr als 180.000 Menschen mussten zeitweilig ihre Häuser verlassen, rund 12.000 Gebäude brannten nieder.
T.Ward--TNT