The National Times - Französische Regierung will gegen "Burkinis" in Schwimmbädern vorgehen

Französische Regierung will gegen "Burkinis" in Schwimmbädern vorgehen


Französische Regierung will gegen "Burkinis" in Schwimmbädern vorgehen
Französische Regierung will gegen "Burkinis" in Schwimmbädern vorgehen / Foto: © AFP

Die französische Regierung will gegen die Erlaubnis zum Tragen eines sogenannten Burkini in öffentlichen Schwimmbädern vorgehen. Innenminister Gérald Darmanin kündigte am Dienstag rechtliche Schritte gegen einen entsprechenden Beschluss der Stadt Grenoble an. Der Stadtrat von Grenoble hatte am Montag eine weitgehende Aufhebung der Bekleidungsvorschriften für Frauen in den städtischen Schwimmbädern gestimmt.

Textgröße ändern:

Künftig ist Frauen dort sowohl Oben-ohne-Baden als auch der häufig von muslimischen Frauen getragene Ganzkörper-Badeanzug erlaubt. Während der Oben-ohne-Vorschlag weitgehend unbeachtet blieb, erregte besonders der Burkini die Gemüter. Kritiker sehen darin einen Verstoß gegen den Grundsatz des Laizismus, also der in Frankreich strikten Trennung zwischen Religion und Staat.

Burkinis sind in öffentlichen Schwimmbädern in Frankreich verboten, allerdings nicht aus religiösen, sondern formell aus hygienischen Gründen. Auch sind Badegäste nicht gesetzlich verpflichtet, ihre Religion beim Baden zu verbergen. Grenoble war zudem nicht die erste Stadt, die das Burkini-Verbot lokal abschaffte. Die Stadt Rennes hatte in 2019 ohne großes Aufsehen die Bekleidungsvorschriften für seine öffentlichen Schwimmbäder entsprechend überarbeitet.

Darmanin bezeichnete die Burkini-Erlaubnis in Grenoble dennoch als "inakzeptable Provokation", die französischen Werten nicht entspreche. Die Regierung werde gerichtlich dagegen vorgehen. Nach einem neuen Gesetz zur Bekämpfung des "islamistischen Separatismus", das im vergangenen Jahr vom Parlament verabschiedet wurde, kann Paris Entscheidungen anfechten, welche die strengen laizistischen Traditionen Frankreichs untergraben.

Das Wort Burkini ist eine Kombination aus Bikini und Burka - dem von manchen Islamisten geforderten Ganzkörperschleier für Frauen. Das Thema wird nahezu jeden Sommer in Frankreich neu diskutiert. 2016 hatten mehrere südfranzösische Städte das Tragen von Burkinis an ihren Stränden verboten. Das Verbot wurde später gerichtlich als diskriminierend befunden und gekippt.

S.O'brien--TNT

Empfohlen

Mindestens ein Todesopfer und sechs Vermisste nach Überschwemmungen in Japan

Bei Überschwemmungen und Erdrutschen nach schweren Regenfällen ist in Japan mindestens ein Mensch ums Leben gekommen. Mindestens sechs weitere Menschen wurden am Sonntag nach Behördenangaben weiter vermisst. Die Naturkatastrophe traf die Halbinsel Noto in der Region Ishikawa, in der zu Jahresanfang mehr als 300 Menschen bei einem schweren Erdbeben ums Leben gekommen waren.

UN: Mehr als 500 Tote durch Überschwemmungen im Tschad - 1,7 Millionen Betroffene

Im Tschad sind durch die seit Juli anhaltenden Überschwemmungen bisher mehr als 500 Menschen gestorben. Rund 1,7 Millionen Menschen sind von den Unwettern betroffen, teilte das UN-Büro für humanitäre Angelegenheiten (Ocha) in dem zentralafrikanischen Land am Samstag mit. Demnach wurden bisher mehr als 200.000 Häuser zerstört und über 300.000 Hektar Agrarland überschwemmt. Fast 70.000 Nutztiere ertranken, wie das Ocha weiter berichtete.

Sperre von X in Brasilien: Musks Online-Dienst ernennt rechtlichen Vertreter

Im Streit um die Sperrung von X in Brasilien hat der Online-Dienst einen rechtlichen Vertreter in dem Land benannt - ein erster Schritt zur Aufhebung der Blockade. X erfülle weiterhin nicht alle Voraussetzungen, um wieder freigeschaltet zu werden, teilte der Richter am Obersten Gericht, Alexandre de Moares, am Samstag mit. Das Unternehmen haben fünf Tage Zeit, um weitere Dokumente vorzulegen.

Hochwasser: Donau in Budapest erreicht höchsten Stand seit zehn Jahren

In der ungarischen Hauptstadt Budapest hat das Hochwasser nach dem Sturmtief "Boris" einen Zehn-Jahres-Höchststand erreicht. Das Hochwasser erreichte am Samstag die Stufen des direkt an dem Strom gelegenen Parlaments, begann dann aber wieder zu sinken. Noch stünden den Ungarn einige "schwierige Tage" bevor, in denen "die Flut kontrolliert" werden müsse, sagte Regierungschef Viktor Orban.

Textgröße ändern: