The National Times - Studie: Verzögerter Klimaschutz im Verkehr könnte drastische Maßnahmen nötig machen

Studie: Verzögerter Klimaschutz im Verkehr könnte drastische Maßnahmen nötig machen


Studie: Verzögerter Klimaschutz im Verkehr könnte drastische Maßnahmen nötig machen
Studie: Verzögerter Klimaschutz im Verkehr könnte drastische Maßnahmen nötig machen / Foto: © AFP/Archiv

Mangelnder Klimaschutz im Verkehrssektor könnte einer Greenpeace-Studie zufolge künftig "drastische" Maßnahmen nötig machen. "Verschiebt die Bundesregierung Klimaschutzmaßnahmen im Verkehr weiterhin in die Zukunft, würden bereits in den 2030er Jahren harte Einschnitte drohen, bis hin zu Fahrverboten", erklärte die Umweltschutzorganisation am Donnerstag in Hamburg. Sie forderte die Politik auf, zu reagieren, um das Ziel der Klimaneutralität bis 2045 zu erreichen.

Textgröße ändern:

Gerade im Verkehrssektor dürfe die Bundesregierung keine Zeit mehr verlieren. "Jede Tonne CO2, die heute eingespart wird, macht den Umstieg morgen ein bisschen leichter und gerechter", erklärte Marissa Reiserer von Greenpeace.

In der Studie des New Climate Institute im Auftrag von Greenpeace und Germanwatch, werden drei Szenarien verglichen. Im ersten Szenario gehen die Studienautorinnen und -autoren davon aus, dass Maßnahmen wie die Einführung eines Tempolimits oder der Abbau klimaschädlicher Subventionen bereits 2021 eingeführt worden wären und der CO2-Preis gleichmäßig und moderat angestiegen wäre. Damit hätte es laut Greenpeace gereicht, den CO2-Ausstoß zwischen 2030 und 2035 pro Jahr um 9,8 Millionen Tonnen zu senken.

Im zweiten Szenario, in dem die Maßnahmen ab sofort eingeführt werden, müssten die Emissionen bereits etwas schneller sinken - und zwar um 10,3 Millionen Tonnen pro Jahr. Dafür müssten jährlich zwei bis 2,5 Millionen E-Autos zugelassen werden, um Verbrenner auf der Straße zu ersetzen. Zudem müsste der CO2-Preis zügig auf ein hohes Niveau steigen.

Im Szenario mit verspäteten, erst 2030 umgesetzten Maßnahmen, müssten die Emissionen den Angaben nach um 18,2 Millionen Tonnen pro Jahr sinken. "Dies würde eine unrealistisch hohe Zahl von jährlich fünf Millionen neu zugelassenen E-Autos erfordern, die ebenso viele Verbrenner ersetzen", erklärten die Umweltschützer. Auch der CO2-Preis würde extrem ansteigen, was besonders sozial schwache Gruppen treffen und "einem Fahrverbot" gleichen würde.

"Nur wenn im Verkehr sofort weitere Klimaschutzmaßnahmen ergriffen werden, können die beschlossenen CO2-Ziele in einer organischen Transformation erreicht werde", erklärte Hanna Fekete, Co-Autorin der Studie.

Die Studie soll laut Greenpeace eine Verfassungsbeschwerde wissenschaftlich untermauern, die die Organisation gemeinsam mit Germanwatch am kommenden Montag in Karlsruhe einreichen will. Damit wollen die Organisationen gegen die Klimapolitik der Bundesregierung vorgehen.

R.Evans--TNT

Empfohlen

Inhaftiertem russischen Dichter droht laut Ehefrau Tötung hinter Gittern

Die Frau des seit gut zwei Jahren inhaftierten russischen Dichters Artjom Kamardin fürchtet nach eigenen Angaben um das Leben ihres Mannes. "Ich fürchte, sie werden ihn töten", sagte die nach wie vor in Russland ansässige Alexandra Popowa der Nachrichtenagentur AFP während eines Besuchs in Paris. Russische Sicherheitskräfte hätten ihren Mann während seiner Festnahme sexuell missbraucht, ihr selbst hätten sie eine Gruppenvergewaltigung angedroht.

Eilantrag gegen Verbot von Palästinensergruppe scheitert vor OVG Nordrhein-Westfalen

Ein Eilantrag gegen das Verbot der als antisemitisch eingestuften Gruppierung Palästina Solidarität Duisburg (PSDU) ist vor dem nordrhein-westfälischen Oberverwaltungsgericht gescheitert. Das Landesinnenministerium gehe zu Recht davon aus, dass der Verein sich gegen den Gedanken der Völkerverständigung richte, indem er kontinuierlich gegen den Staat Israel hetze, erklärte das Gericht am Freitag in Münster. Nordrhein-Westfalen hatte die Gruppe im Frühling verboten.

Prozess wegen sexueller Übergriffe gegen mutmaßlichen Sektenchef in Hamburg begonnen

Ein mutmaßlicher Sektenanführer muss sich seit Freitag wegen sexueller Übergriffe und Körperverletzung vor dem Landgericht in Hamburg verantworten. Laut Anklage soll der 52-Jährige zwischen 2017 und 2020 mehrfach junge weibliche Anhängerinnen seiner Sekte gedrängt haben, ihm etwa im Rahmen von Ritualen sexuelle Wünsche zu erfüllen.

22-Jähriger in Berliner Stadtteil Friedrichshain homophob beleidigt und geschlagen

Im Berliner Stadtteil Friedrichshain ist ein 22-Jähriger homophob beleidigt und zusammengeschlagen worden. Zwei Unbekannte traten den Geschädigten in der Nacht zum Freitag in den Rücken und brachten ihn zu Fall, wie die Polizei mitteilte. Anschließend schlugen traten sie auf ihn ein, besprühten ihn mit Reizgas und beleidigten ihn homophob.

Textgröße ändern: