Zehntausende Gläubige strömen zu Papstmesse in Osttimor - 700.000 Menschen erwartet
Es wird eine der größten Messen seines Pontifikats: Papst Franziskus feiert am Dienstag einen Gottesdienst mit hunderttausenden Gläubigen in Osttimor. Schon am frühen Morgen waren zehntausende Menschen in der Hauptstadt Dili auf den Beinen, um sich zum Ort der Messe zu begeben.
Rund 300.000 Menschen hatten sich vorab registriert, insgesamt werden nach Schätzungen des Vatikan und der Organisatoren zwischen 700.000 und 750.000 Gläubige am Veranstaltungsort erwartet - und damit mehr als die Hälfte der 1,3 Millionen Einwohner des mehrheitlich katholischen Landes.
Der Papst war am Montag zur dritten Etappe seiner Asienreise in dem Inselstaat eingetroffen. In einer Rede vor Regierungsvertretern und Diplomaten in der Hauptstadt Dili rief er dazu auf, Kindesmissbrauch entschieden entgegenzutreten. Die katholische Kirche in Osttimor war in den vergangenen Jahren von mehreren Missbrauchsskandalen erschüttert worden. "Wir sind alle aufgerufen, alles zu tun, um jede Art von Missbrauch zu verhindern", sagte der Papst.
Franziskus ist der erste Papst, der seit der Unabhängigkeit Osttimors von Indonesien im Jahr 2002 das Land besucht. 98 Prozent der 1,3 Millionen Bewohner der ehemaligen portugiesischen Kolonie sind Katholiken. Osttimor zählt zu den ärmsten Ländern der Welt. Für den Papst-Besuch hat die Regierung umgerechnet mehr als zehn Millionen Euro ausgegeben. Allein der Altar für die Messe mit Franziskus kostete rund eine Million.
Franziskus hatte seinen zwölftägigen Besuch in Asien und der Pazifikregion vor einer Woche in Indonesien begonnen. Anschließend reiste er nach Papua-Neuguinea weiter. Nach Osttimor steht schließlich noch Singapur auf dem Reiseprogramm des seit längerem gesundheitlich angeschlagenen Papstes.
Während seiner bisher längsten Auslandsreise wird das Oberhaupt der katholischen Kirche insgesamt rund 32.000 Kilometer zurücklegen und 43 Stunden im Flugzeug verbringen. Die Reise war ursprünglich für 2020 geplant, wurde aber wegen der Corona-Pandemie verschoben und findet nun drei Monate vor Franziskus' 88. Geburtstag statt.
S.Collins--TNT