The National Times - Embryo als Kläger: Gericht erklärt Südkoreas Klimaziele für verfassungswidrig

Embryo als Kläger: Gericht erklärt Südkoreas Klimaziele für verfassungswidrig


Embryo als Kläger: Gericht erklärt Südkoreas Klimaziele für verfassungswidrig
Embryo als Kläger: Gericht erklärt Südkoreas Klimaziele für verfassungswidrig / Foto: © AFP

Das südkoreanische Verfassungsgericht hat die Klimaziele des Landes für verfassungswidrig erklärt - zur Freude von Umweltschützern, die der Regierung vorwerfen, zu wenig für den Klimaschutz zu tun. Die Aktivisten nahmen am Donnerstag die Entscheidung vor dem Gerichtsgebäude in Seoul mit Erleichterung auf, einige weinten Freudentränen. Das Gericht habe entschieden, dass das Fehlen eines Regierungsziels zur Reduzierung der Treibhausgasemissionen von 2031 bis 2050 gegen die Verfassung verstoße, erklärte die Aktivistin Yoon Hyeon Jeong.

Textgröße ändern:

"Es wurde entschieden, dass unser Recht auf ein Leben, in dem wir vor der Klimakrise geschützt sind, garantiert sein muss", fügte sie hinzu.

Es ist der erste Fall in Südkorea, in dem es es um den Klimaschutz geht. Angestrengt hatten ihn Kinder und Jugendliche, die einen Embryo als Hauptkläger benannt und argumentiert hatten, dass die unzureichenden Klimaziele in Südkorea sowie deren Nichteinhaltung gegen die in der Verfassung verankerten Menschenrechte verstoßen. In Anspielung auf das damals ungeborene Baby, welches heute ein Kleinkind ist, wurde der Rechtsstreit auch als "Specht et al gegen Südkorea" bekannt.

Seoul werde nun seine Klimaziele "unter Berücksichtigung der Rechte künftiger Generationen überarbeiten müssen", erklärte Youn Se Jong, einer der Anwälte der Kläger. Das Urteil habe bestätigt, "dass der Klimawandel unsere Grundrechte betrifft, und dass jeder das Recht hat, sich vor ihm zu schützen", betonte er.

Südkorea hatte sich 2021 verpflichtet, seine klimaschädlichen Kohlendioxidemissionen bis 2030 um 290 Millionen Tonnen zu reduzieren und bis 2050 CO2-neutral zu sein. Zur Einhaltung dieses Ziels müsste das Land den Ausstoß ab 2023 jährlich um 5,4 Prozent senken - bisher ist dies nicht geschehen. Aktivisten fordern eine Erweiterung und Verschärfung der Ziele.

In einer Erklärung aus dem südkoreanischen Umweltministerium hieß es, die Gerichtsentscheidung werde respektiert. Das Ministerium plane, die daraus folgenden Maßnahmen "gewissenhaft umzusetzen".

A.Robinson--TNT

Empfohlen

Fahrstuhl fährt plötzlich hoch: Monteur in Bayern bei Arbeit getötet

Bei Arbeiten an einem Fahrstuhl ist ein 44 Jahre alter Mann in Fürth ums Leben gekommen. Der Aufzugsmonteur habe sich bei dem Unglück am Mittwoch auf der Kabine des Aufzugs befunden, teilte die bayerische Polizei in Nürnberg mit. Der Fahrstuhl sei aus unbekannter Ursache plötzlich in das zweite Obergeschoss hochgefahren und habe den Mann zwischen Aufzug und Gebäudedecke eingeklemmt.

Nach Strafandrohung: Online-Dienst X ist in Brasilien wieder offline

Der Online-Dienst X ist nach einer kurzzeitigen Wiederverfügbarkeit in Brasilien wieder offline. X war seit circa 16 Uhr (Ortszeit) nicht mehr aufrufbar und ist wieder gesperrt, wie der brasilianische Verband der Internetanbieter am Donnerstag mitteilte. Zuvor hatte der Oberste Gerichtshof des Landes dem Onlinedienst von Elon Musk mit einer Strafe von täglich fünf Millionen Real (umgerechnet rund 800.000 Euro) gedroht, sollte X die gerichtliche Anordnung missachten, den Zugang für Nutzer in Brasilien zu sperren.

Bundesgerichtshof verhandelt über stecken gebliebenen Bau von Wohnanlage

Der Bundesgerichtshof (BGH) in Karlsruhe verhandelt am Freitag (09.00 Uhr) über den Bau eines Mehrfamilienhauses nach der Insolvenz des Bauträgers. Eine Abbruchimmobilie in Koblenz sollte abgerissen und das Grundstück neu bebaut werden. Schon während der Abrissarbeiten ging es aber nicht mehr weiter. (Az. V ZR 243/23)

Von der Leyen verkündet EU-Hilfen von zehn Milliarden Euro für Hochwasser-geschädigte Länder

EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hat europäische Hilfen in Höhe von zehn Milliarden Euro für die von Überschwemmungen betroffenen Länder in Ost- und Mitteleuropa angekündigt. "Auf den ersten Blick sind zehn Milliarden Euro aus dem Kohäsionsfonds für die betroffenen Länder mobilisierbar. Das ist jetzt eine Notfallreaktion", sagte von der Leyen bei einem Besuch im polnischen Flutgebiet Breslau am Donnerstag vor Journalisten.

Textgröße ändern: