The National Times - Bericht wirft Polizei von Minneapolis Kultur des Rassismus vor

Bericht wirft Polizei von Minneapolis Kultur des Rassismus vor


Bericht wirft Polizei von Minneapolis Kultur des Rassismus vor
Bericht wirft Polizei von Minneapolis Kultur des Rassismus vor / Foto: © GETTY IMAGES NORTH AMERICA/AFP/Archiv

Knapp zwei Jahre nach dem Tod des Afroamerikaners George Floyd bei einem brutalen Polizeieinsatz in Minneapolis hat ein offizieller Bericht der Polizei der US-Stadt eine Kultur des Rassismus vorgeworfen. Es gebe bei der städtischen Polizei "ein Muster oder eine Praxis der diskriminierenden, auf Hautfarbe basierenden Polizeiarbeit", heißt es in dem am Mittwoch veröffentlichten Bericht der Menschenrechtsbehörde des Bundesstaates Minnesota.

Textgröße ändern:

So würden Polizisten "unter ähnlichen Umständen" häufiger Schwarze anhalten, durchsuchen oder festnehmen als Weiße. Das gleiche gelte für den Einsatz von Gewalt und die Verhängung von Strafen. So würden Schwarze nur 19 Prozent der Bevölkerung von Minneapolis ausmachen - 54 Prozent der Verkehrskontrollen würden aber Schwarze betreffen. Von den 14 seit 2010 von Polizisten in Minneapolis getöteten Menschen seien 13 Nicht-Weiße gewesen.

Polizisten würden auch eine "rassistische, frauenfeindliche und respektlose Sprache" verwenden, heißt es in dem Bericht weiter. Sie würden zudem in den sozialen Netzwerken Schwarze oder Schwarzen-Organisationen ohne Zusammenhang zu kriminellem Verhalten überwachen.

Der Bericht, für den tausende Befragungen vorgenommen und zahlreiche Dokumente ausgewertet wurden, beklagt eine "Organisationskultur", in der Polizisten zu einem "aggressiven" Auftreten ausgebildet würden. Beamte würden deswegen "Situationen eskalieren und häufig ein unangemessenes Niveau der Gewalt" einsetzen. Zugleich würden sie nicht ausreichend für Fehlverhalten zur Rechenschaft gezogen.

Floyd war am 25. Mai 2020 in Minneapolis bei einem Polizeieinsatz auf offener Straße getötet worden. Der weiße Polizist Derek Chauvin hatte dem wegen eines mutmaßlich gefälschten 20-Dollar-Scheins festgenommenen Schwarzen rund neuneinhalb Minuten lang das Knie in den Nacken gedrückt, obwohl der 46-Jährige wiederholt klagte, er bekomme keine Luft mehr.

Ein Handyvideo von Floyds qualvollem Tod ging um die Welt und sorgte international für Empörung. In den USA gab es landesweite Proteste gegen Rassismus und Polizeigewalt. Chauvin wurde im vergangenen Jahr wegen Mordes zweiten Grades zu 22 Jahren und sechs Monaten Haft verurteilt.

R.T.Gilbert--TNT

Empfohlen

Hochwasser: Donau in Budapest erreicht höchsten Stand seit zehn Jahren

In der ungarischen Hauptstadt Budapest hat das Hochwasser nach dem Sturmtief "Boris" einen Zehn-Jahres-Höchststand erreicht. Das Hochwasser erreichte am Samstag die Stufen des direkt an dem Strom gelegenen Parlaments, begann dann aber wieder zu sinken. Noch stünden den Ungarn einige "schwierige Tage" bevor, in denen "die Flut kontrolliert" werden müsse, sagte Regierungschef Viktor Orban.

Missbrauchsvorwürfe gegen Al-Fayed: Anwälte erhalten mehr als 150 neue Meldungen

Das Anwaltsteam, das 37 mutmaßliche Opfer sexueller Gewalt durch den verstorbenen ägyptischen Unternehmer Mohamed Al-Fayed vertritt, hat nach eigenen Angaben mehr als 150 neue Meldungen erhalten. Dabei handele es sich um "Überlebende sowie Personen, die Beweise" gegen al-Fayed hätten, teilte das Team am Samstag mit. Die neuen Meldungen seien seit der Ausstrahlung einer Dokumentation über den Fall am Donnerstagabend in der BBC eingegangen.

Zwei Tote bei Unfall nach Flucht vor Kontrolle in Sachsen

Auf der Flucht vor einer Polizeikontrolle sind in Sachsen ein 26-Jähriger und seine 20 Jahre alte Beifahrerin bei einem Unfall ums Leben gekommen. Wie die Polizei in Leipzig mitteilte, flüchtete der Mann am Samstagmorgen vor einer Kontrolle in der Nähe der Gemeinde Torgau. Die Beamten hatten demnach festgestellt, dass die Kennzeichen des Fahrzeugs entstempelt waren und nicht zu diesem gehörten, also Verdacht auf Urkundenfälschung bestand.

Mindestens ein Todesopfer und sieben Vermisste nach Überschwemmungen in Japan

Bei Überschwemmungen und Erdrutschen infolge starker Regenfälle ist in Japans Erdbebenregion Ishikawa mindestens ein Mensch ums Leben gekommen. Mindestens sieben weitere Menschen wurden vermisst, wie Behörden und Medien am Samstag meldeten. Für mehr als 60.000 Menschen wurden Evakuierungsanordnungen erlassen. Angesichts der hohen Überflutungsgefahr rief die japanische Wetterbehörde (JMA) für Ishikawa die höchste Warnstufe aus. In der Region hatte am Neujahrstag ein Erdbeben bereits schwere Schäden angerichtet.

Textgröße ändern: