Größtes Feuchtgebiet der Erde: Ausnahmezustand wegen Bränden im Pantanal
Es ist das größte Feuchtgebiet der Erde und akut durch mehrere riesige Brände bedroht - nun haben die Behörden in Brasilien für das Pantanal den Ausnahmezustand verhängt. Grund für die Maßnahme seien "außer Kontrolle geratene Brände", teilten am Montag (Ortszeit) die Behörden des Bundesstaates Mato Grosso do Sul mit. In ihm befindet sich der größte Teil des Sumpfgebietes, das sich bis nach Bolivien und Paraguay erstreckt und eine ganz besondere Artenvielfalt aufweist.
Im Pantanal sind laut einer Auswertung von Satellitendaten durch die Universität von Rio de Janeiro seit Jahresbeginn bereits 627.000 Hektar Land in Flammen aufgegangen. Experten zufolge erleichtert die starke Dürre die Ausbreitung der Brände. Viele Feuer seien offenbar vorsätzlich gelegt worden, um landwirtschaftliche Flächen zu gewinnen - und dann außer Kontrolle geraten.
Die Experten sind angesichts der aktuellen Zahlen vor allem auch deshalb beunruhigt, weil die Trockenzeit mit vielen Bränden eigentlich erst im zweiten Halbjahr beginnt. Der nun verhängte Ausnahmezustand soll sechs Monate dauern und damit diese noch gefährlichere Periode abdecken.
Das Feuchtgebiet Pantanal zieht jedes Jahr viele Touristen an. Sie können dort unter anderem Kaimane, seltene Vögel und sogar Jaguare beobachten.
P.Johnston--TNT