The National Times - Hinrichtung von Melissa Lucio von US-Gericht ausgesetzt

Hinrichtung von Melissa Lucio von US-Gericht ausgesetzt


Hinrichtung von Melissa Lucio von US-Gericht ausgesetzt
Hinrichtung von Melissa Lucio von US-Gericht ausgesetzt / Foto: © State Representative Jeff Leach/AFP

Ein US-Berufungsgericht hat die für Mittwoch geplante Hinrichtung der wegen Mordes an ihrer Tochter zum Tode verurteilten Melissa Lucio ausgesetzt. Ein anderes Gericht im US-Bundesstaat Texas müsse "neue Beweise für ihre Unschuld" prüfen, erklärten Lucios Anwälte am Montag in einer Stellungnahme. "Ich bin dem Gericht dankbar, dass es mir die Chance gegeben hat, zu leben und meine Unschuld zu beweisen", teilte die 53-jährige Lucio mit.

Textgröße ändern:

"Der vom Gericht gewährte Aufschub ermöglicht es uns, weiterhin an Melissas Seite zu kämpfen, um ihre ungerechte Verurteilung aufzuheben", sagte ihre Anwältin Vanessa Potkin.

Lucio war vor 14 Jahren wegen Mordes an ihrer kleinen Tochter Mariah zum Tode verurteilt worden. Mittlerweile haben sich mehrere Geschworene von dem Urteil distanziert. Auch Reality-TV-Star Kim Kardashian setzt sich für die Hispanoamerikanerin Lucio ein.

Der Fall sorgt über die Grenzen der USA für Aufsehen. Die zweijährige Mariah war 2007 tot im Haus der Familie aufgefunden worden, ihr Körper übersät mit blauen Flecken. Nach Angaben von Lucios Anwälten war sie zwei Tage vorher eine Treppe heruntergefallen, womöglich wegen einer körperlichen Behinderung, unter der sie litt.

Melissa Lucio, damals zwölffache Mutter und mit Zwillingen schwanger, wurde aber schnell verdächtigt, ihre Tochter massiv misshandelt und getötet zu haben. Die Behinderung des Mädchens sei von Experten jedoch bei den Ermittlungen nicht berücksichtigt worden, führten Lucios Anwälte an. Auch keines von Lucios Kindern hatte sie beschuldigt, gewalttätig zu sein.

In den USA werden nur selten Frauen hingerichtet. Seit 1976, als der Oberste Gerichtshof die Todesstrafe wieder einführte, wurden laut dem Death Penalty Information Center nur 17 Frauen hingerichtet. Texas ist mit sechs Hinrichtungen der Bundesstaat, der die meisten weiblichen Insassen hingerichtet hat. Lucio ist die erste Hispanoamerikanerin in Texas, die hingerichtet werden sollte.

R.T.Gilbert--TNT

Empfohlen

Hochwasser: Donau in Budapest erreicht höchsten Stand seit zehn Jahren

In der ungarischen Hauptstadt Budapest hat das Hochwasser nach dem Sturmtief "Boris" einen Zehn-Jahres-Höchststand erreicht. Das Hochwasser erreichte am Samstag die Stufen des direkt an dem Strom gelegenen Parlaments, begann dann aber wieder zu sinken. Noch stünden den Ungarn einige "schwierige Tage" bevor, in denen "die Flut kontrolliert" werden müsse, sagte Regierungschef Viktor Orban.

Missbrauchsvorwürfe gegen Al-Fayed: Anwälte erhalten mehr als 150 neue Meldungen

Das Anwaltsteam, das 37 mutmaßliche Opfer sexueller Gewalt durch den verstorbenen ägyptischen Unternehmer Mohamed Al-Fayed vertritt, hat nach eigenen Angaben mehr als 150 neue Meldungen erhalten. Dabei handele es sich um "Überlebende sowie Personen, die Beweise" gegen al-Fayed hätten, teilte das Team am Samstag mit. Die neuen Meldungen seien seit der Ausstrahlung einer Dokumentation über den Fall am Donnerstagabend in der BBC eingegangen.

Zwei Tote bei Unfall nach Flucht vor Kontrolle in Sachsen

Auf der Flucht vor einer Polizeikontrolle sind in Sachsen ein 26-Jähriger und seine 20 Jahre alte Beifahrerin bei einem Unfall ums Leben gekommen. Wie die Polizei in Leipzig mitteilte, flüchtete der Mann am Samstagmorgen vor einer Kontrolle in der Nähe der Gemeinde Torgau. Die Beamten hatten demnach festgestellt, dass die Kennzeichen des Fahrzeugs entstempelt waren und nicht zu diesem gehörten, also Verdacht auf Urkundenfälschung bestand.

Mindestens ein Todesopfer und sieben Vermisste nach Überschwemmungen in Japan

Bei Überschwemmungen und Erdrutschen infolge starker Regenfälle ist in Japans Erdbebenregion Ishikawa mindestens ein Mensch ums Leben gekommen. Mindestens sieben weitere Menschen wurden vermisst, wie Behörden und Medien am Samstag meldeten. Für mehr als 60.000 Menschen wurden Evakuierungsanordnungen erlassen. Angesichts der hohen Überflutungsgefahr rief die japanische Wetterbehörde (JMA) für Ishikawa die höchste Warnstufe aus. In der Region hatte am Neujahrstag ein Erdbeben bereits schwere Schäden angerichtet.

Textgröße ändern: